Kreispokal Werra-Meißner 2020/21
Achtelfinale

Hirschbergarena
(Helsa - Wickenrode)

Freitag, 09. Juli 2021 / 18:30 Uhr

VfR Wickenrode -
SG Herleshausen/Nesselröden/Ulfegrund

1:9 (0:5)


Tore:
0:1 (3.) Lukas Wetterau
0:2 (11.) Marcel Weishaar
0:3 (14.) Mertin Dunkelberg
0:4 (35.) Marcel Weishaar
0:5 (38.) Lukas Wetterau
0:6 (75.) Bjarne Pankow
0:7 (77.) Bjarne Pankow
1:7 (83.) Christian Eichler
1:8 (85.) Lukas Wetterau
1:9 (86.) Bjarne Pankow

Gelbe Karten: VfR: Sören Bode (14.), Bastian Schulz (21.), Benjamin Nickel (71.) / SGH: - .
10 Minuten Zeitstrafe: Bastian Schulz (VfR/59.)
Rote Karte:
 Bastian Schulz (VfR/88.)
Schiedsrichter:
 Jonas Vock
Zuschauer: ca. 80

 

Bei unserem Hobby muss man eben flexibel sein...

Für heute hatte ich eigentlich ein Kreispokalspiel von Dorlar in der Nähe von Wetzlar auf dem Schirm. Allerdings sah ich gestern Abend beim Durchschauen der ganzen Terminierungen, dass im Kreispokal Werra-Meißner plötzlich der Lichtenauer FV (also ein Verbandsligist) ein Heimspiel hatte. Kurz recherchiert, kam heraus, dass der Gegner aus Sontra Probleme mit dem neuen Flutlicht hat bzw. dieses noch nicht von den Behörden final freigegeben war. Deswegen wurde kurzerhand am Vortag des Spiels das Heimrecht getauscht. Angesetzt war ein Spiel auf dem Hauptplatz (Rasen) und der Verein bestätigte das auch auf meine Rückfrage bei Facebook.

Asche wurde informiert und er wollte dann mitfahren. Micha war familät eingespannt und Snicki sah meine Whatsapp leider zu spät, hätte es zeitlich aber eh nicht gepackt. Also traf ich mich um 16 Uhr nur mit Asche in Berstadt und wir machten uns über die A5 und die A7 in Richtung Norden. Das Navi sagte zwar ein wenig Stau, aber dennoch Ankunft kurz vor 18 Uhr an, also knapp 30 Minuten vor Spielbeginn. Diese Zeit hielten wir auch ziemlich genau ein, aber als wir dann am Ground ankamen, sahen wir keine Spieler auf dem Rasen, obwohl eigentlich das Aufwärmen schon hätte laufen müssen. Ein Mann holte eine Kiste Cola aus der Verkaufsbude und trug sie in Richtung Sportheim. Eben vor diesem Sportheim standen aber Spieler in Trikots, Hosen, Stutzen und Fußballschuhen eingekleidet. Plötzlich sahen wir, dass sie über die Straße liefen und links in Richtung Kunstrasen abbogen. Wir fuhren die knapp 150m mit dem Auto und hatten dort die Bestätigung, dass die Spieler dort das Plastikgrün betraten.

Wir waren im Auto eine Mischung aus verärgert und enttäuscht, aber kurz klaren Kopf gefasst, erinnerte ich mich, dass doch noch ein Spiel im gleichen Kreispokal stattfinden würde. Kurz die Anstoßzeit und den Ort geprüft und Fotos vom neuen Ground ergoogelt, sahen wir, dass es ein Naturrasen-Ground seien sollte. Dieser zogen wir dem Kunstrasen in Lichtenau komplett ohne Ausbau vor und somit wurde sich wieder angeschnallt und los ging die Fahrt ins knapp 17 km entfernte Wickenrode, einem Stadtteil von Helsa. Dort angekommen, war ich kurz für den Bruchteil einer Sekunde wieder erschrocken, denn es standen zwar viele Autos in der Nähe des Platzes, aber ich sah ein Rasen, Tore und keine Spieler drauf - und das knapp zehn Minuten vor Spielbeginn. Beim zweiten Blick aber wurde mir klar, dass ich zuerst den Trainingsplatz erspäht hatte. Wir fuhren 50 Meter weiter und hatten dann rechts einen Blick auf den Sportplatz, wo sich auch Spieler aufwärmten, alles gut also.

Hinter dem Ground geparkt, liefen wir zur Kasse und nach dem Bezahlen des Tickets ("Kinokarte", aber wenigstens oben mit dem Vereinsnamen) und dem Einchecken mit der Luca App standen wir schon in der so genannten Hirschbergarena. Kurz runter neben den Platz und ein paar Fotos vom Abhang gemacht, ging es wieder nach oben, wo ein paar Bänke standen und sich ein Großteil der Zuschauer aufhielt. Schnell eine Wurst und auf den Schrecken zuvor ein Bier geholt, setzten wir uns und kaum als wir Platz genommen hatten, klingelte es auch schon. Die Gäste gingen in der dritten Minute in Führung und bauten diese bis zur 14. Minute auf 0-3 aus. Somit war der Drops hier quasi schon früh gelutscht, obwohl nur eine Liga Unterschied zwischen den beiden Teams bestand. Die Gastgeber hatten zwar hin und wieder auch ein paar Chancen, aber die Spielgemeinschaft aus dem Grenzgebiet Hessen/Thüringen lies keine Zweifel aufkommen, dass es noch mal spannend werden würde, denn zur Halbzeit stand es bereits 0-5. Es folgten zwei weitere Tore, ehe der VfR sein Ehrentor erzielen konnte. Aber wieder legte die SG HNU zwei weitere Treffer nach, so dass man am Ende noch die Befürchtung habe musste, dass es doch noch zweistellig wird. Letztendlich beließen es die Gäste dann aber bei einem souveränen 1-9 Auswärtssieg. Etwas unrühmlich im Verlaufe der Partie noch der Auftritt eines Spielers der Heim-Mannschaft, welcher sich in der 21. Minute erst die gelbe Karte abholte, in der 59. Minute dann die wieder neu eingeführte 10 Minuten Strafe bekam und sich aufgrund von Meckerns dann in der 88. Minute noch die rote Karte einhandelte - einmal die volle Palette an verfügbaren Strafen also.

Für uns ging es dann direkt wieder nachhause. Auf der Heimfahrt "diskutierten" wir eine zeitlang darüber, ob wir nun glücklich waren, dass wir doch noch ein Spiel auf Rasen gesehen zu haben oder ob wir verärgert sein sollten, dass wir eben den Verbandsliga-Platz nicht kreuzen konnten und ob die fast 200 km für einen A-Klassen Ground dann wirklich glücklich machen sollten. Ich tendierte zu Ersterem, denn wir wussten ja leider nichts von der kurzfristigen Verlegung und haben meines Erachtens am Ende noch das Beste darauf gemacht. Gegen 21:50 Uhr konnte ich Asche in Berstadt abladen und war knapp 15 Minuten später noch im Hellem zuhause.