Saison 2020/21
Aufstiegsrunde zur NOFV-Oberliga Süd
Halbfinale

Stadion am Steg
(Gera)

Freitag, 18. Juni 2021 / 18:00 Uhr

BSG Wismut Gera -
FSV Preußen Bad Langensalza

3:4 n.V. (3:3,2:0)


Tore:
1:0 (28.) Max Zerrenner
2:0 (35.) Rico Heuschkel
2:1 (58.) Max Domeinski
2:2 (62.) Franz Wiegel
3:2 (84.) Tim Urban
3:3 (90.+1.) Franz Wiegel
3:4 (101.) Martin Fiß

Gelbe Karten: Max Zerrenner (34.), Maximilian Cherouny (99.), Dmitrij Puhan (107.), Tim Urban (113.) / Carsten Weis (50.), Tobias Sauerbier (100.), Martin Fiß (107.), Franz Wiegel (117.).
Schiedsrichter: Tarik El-Hallag
Zuschauer: 356

 


In Deutschland ging es nach der Corona-Pause so langsam wieder mit den Pflichtspielen los. Zuerst natürlich fast überall mit den Relegations- oder Landespokalspiele, welche bis zum 30. Juni beendet sein mussten, da am 01.07. immer offiziell die neue Saison beginnt und in Sachen Landespokal dem DFB die Teilnehmer für den DFB-Pokal eben vor jenem 01. Juli eines jeweiligen Jahres mitgeteilt werden müssen.

Ich stand die Tage zuvor öfters mit Snicki in Kontakt und wir einigten uns für heute auf das Relegationsspiel zum Aufstieg in die NOFV-Oberliga Süd zwischen der BSG Wismut Gera und den Gästen aus Bad Langensalza. Gera war nach der Vorrunde Erster und somit klarer Favorit gegenüber den Kurstädtern aus Unstrut-Hainich-Kreis. Asche sah auf meiner Homepage, dass wir nach Gera fahren würden und meldete sich ein paar Tage vor dem Spiel, dass er mitfahren würde, während Oesch sich bei Snicki meldete und somit war unser Auto mit vier Mann vollbesetzt. Ich sagte freiwillig, dass ich heute den Fahrer spielen würde, so dass Snicki dann am Sonntag fährt, was mir entgegen kommt, da ich übermorgen evtl. ein wenig übermüdet von der Tour nach München sein würde.

Gearbeitet wurde bis 13 Uhr und nach einer kurzen Fahrt durch den Vogelsberg trafen wir uns eine halbe Stunde später am Autohof in Mücke und konnten von dort direkt via A5 und dann weiter auf die A4 fahren. Verkehrstechnisch war nicht allzu viel los, so dass wir problemlos bereits um 16 Uhr in Ost-Thüringen ankamen. So konnten wir wenigstens noch einen Parkplatz in nur etwa 100 m Fußweg-Entfernung vor dem Stadion erhaschen. Ein Ticket war schnell gekauft und der Ground ebenso schnell geentert. Leider war der Grill ebenso wenig angeschlossen, wie das Bierfass am Bierwagen. Wir ließen uns vor der Stadion-Gaststätte nieder und ich nutzte die Zeit und drehte eine Runde um den Platz und schoss meine üblichen Fotos. Als ich zurückkam, erzählten mir die anderen Drei von einem übereifrigen Security-Mitarbeiter, welcher wohl mit "neutralen Zuschauern" überfordert war und uns in den Gästeblock schickte. Grundsätzlich war es uns egal, da wir mit keinen Massen an Gästefans rechneten und es so erschien, als wäre der Bierwagen im Gästeblock schon geöffnet.

Also gingen wir erstmal in den Gästeblock und testeten das Köstritzer Pils. Da es verdammt warm war, setzten wir uns noch mal hinter die Werbebanden, denn das war im Gäste-Block der einzige etwas schattige Platz. Der Unioner Micha stand plötzlich auch vor dem Eingang und gesellte sich dann zu uns, so dass wir die Zeit bis zum Anpfiff gut verplappern konnten. Er war auf Zwischenstopp, wollte er Abends in Berlin pennen und am nächsten Tag im Norden Polens drei Spiele schauen. Nach und nach trudelten dann doch ein paar Gästefans (würde sagen ca. 30-40 an der Zahl) ein, aber im Gästeblock waren auch sehr viele Hopper und neutrale Zuschauer verteilt.

Das Spiel begann, wie man es vermuten konnte. Der Favorit führte nach 35 Minuten mit 2-0 und dieses war auch der Halbzeitstand. Man hatte wirklich alles sowas vom im Griff und so ziemlich keiner der Anwesenden hätte auch nur einen Cent auf Bad Langensalza gesetzt. Aber Sport ist oftmals unplanbar und das ist auch gut so. Die Gäste kamen wir verwandelt aus der Kabine und erspielten sich Chance um Chance. Nach einem Doppelschlag in der 58. und 62. Minute war das Spiel dann ausgeglichen und verflachte ein wenig. Man merkte beiden Teams an, dass man erst einige Tage wieder im Training war und die Kraft schwand. Mit einer feinen Einzelaktion gingen die Gastgeber sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit noch mal in Führung und nun dachte man die Gäste seien endgültig gebrochen. Aber weit gefehlt, denn in der ersten Minute der Nachspielzeit traf Franz Wiegel zum nicht unverdienten Ausgleich. Grundsätzlich freue ich mich ja über spannende Spiele und habe absolut nichts gegen Verlängerungen in solchen Spielen, aber für uns sollte es nach Spielende das erste Mal seit fast acht Monaten wieder zu unserem Lieblingsimbiss Haase in Magdala gehen und deswegen war ich ausnahmsweise nicht so glücklich. Die Verlängerung war sehr umkämpft, denn es gab nicht weniger als sechs gelbe Karten zwischen der 99. und der 120. Minute - Tor sollte aber nur noch eins fallen. Preußen erzielte das 3-4 und zog somit völlig überraschend, aber nicht unverdient ins Endspiel um den Aufstieg ein (welches aber zwei Tage später zuhause gegen Arnstadt mit 1-2 verloren werden sollte).

Nach Spielende gab es leider trotz der großen Freude im Gästeblock auch unschöne Szenen, als ein besoffener Jungscher, der schon durchaus durch unflätige Beleidigungen gegenüber der jungen Schiedsrichter-Assistentin oder durch diverse Böllerwürfe negativ aufgefallen war. Einer dieser Knallkörper traf kurz nach dem Abpfiff eine andere Person im Gästeblock und es kam danach zu Rangeleien. Die Security musste einschreiten, aber konnte auch nicht verhindern, dass das Böllerwurf-Opfer dem Werfer ordentlich eine reinzimmerte. Für uns war das aber dann nicht mehr relevant, denn Sensations-Tourismus ist nicht unsere Sache und außerdem zog es uns ja zu oben besagtem Imbiss, wo wir gegen 21:25 Uhr (also 35 Minuten vor der Schließung) ankamen. Ordentlich gestärkt machten wir uns auf die letzten etwa 200 km bis Mücke, wo ich die restliche Autobesatzung ausgeladen würde. Letztendlich war ich dann gegen 0 Uhr komplett selbst zuhause.