Saison 2020/21
Oberliga Baden-Württemberg
13. Spieltag

Sportgelände am Bruchwald
(Bietigheim-Bissingen)

Freitag, 23. Oktober 2020 / 19:00 Uhr

FSV 08 Bissingen -
1. CfR Pforzheim

3:1 (2:1)


Tore:
0:1 (5.) Enes Türköz (Foulelfmeter)
1:1 (24.) Alexander Götz
2:1 (35.) Spetim Muzliukaj
3:1 (65.) Tim Reich

Rote Karte: Serach von Nordheim (CFR/59.) wegen einer Tätlichkeit.
Gelbe Karten: Konstantinos Makopoulos (36.), Alexander Götz (52.) / Denis Gudzevic (41.), Laurin Masurica (80.).
Schiedsrichter: Marvin Maier
Zuschauer: 294

 

In den letzten Tagen und Wochen wurde es leider wieder bedeutend schlimmer in Sachen Corona-Zahlen bzw. Erkrankungen in Deutschland und auch auf der ganzen Welt, so dass es natürlich auch beim Fußball wieder mehr Beschränkungen und Restriktionen gab und so wurde die Auswahl der Spiele wieder erschwert.

Nachdem schon zwei für mich interessante Spiele abgesagt wurden aufgrund von Corona-Fällen in jeweils einem der beteiligten Teams, fiel meine Wahl an diesem Freitag auf den FSV 08 Bissingen vor den Toren von Stuttgarts in Bietigheim-Bissingen gelegen. Viele kennen diese Stadt evtl. von der Musikgruppe "Pur", ich besuchte sie schon exakt 25 Mal (9x die alte Eissporthalle im Ellental und bereits schon 16x die im Dezember 2012 neu eröffnete EgeTrans Arena) mit Eishockey-Spielen.

Zu 100% stand mein Besuch allerdings erst fest, als am Tag vor dem Spiel vom Gast-Verein veröffentlicht wurde, dass man in Bissingen vor 500 Zuschauern spielen darf. Der Gastgeber veröffentlichte leider keine exakte Kassenöffnungszeit, aber ich versuchte anderthalb Stunden vor Spielbeginn am Ground zu sein, um hier sicher eine Karte zu erhalten. Durch einen kleinen Stau bei Heilbronn packte ich diese Zeit leider nicht, aber als ich um 17:45 Uhr den Eingang passierte, war ich dennoch maximal der Dritte, der kein Spieler, Verantwortlicher oder Helfer auf dem Sportgelände war. Quasi zu früh da gewesen, aber das war mir egal, hauptsache ich habe ein Ticket bekommen und konnte mir das Spiel ansehen.
Ich wollte zuerst mein Abendessen nachholen, aber da die Schnitzel zum dazugehörigen Brötchen noch nicht aufgewärmt waren, drehte ich doch zuerst meine Foto-Runde um den Rasenplatz. Letztendlich bekam ich dann doch mein Schnitzelbrötchen und gönnte mir ein Bier, ohne zu sehen, dass es sich hierbei um ein Dinkelacker handelte, welches mir beim Eishockey in Heilbronn schon nicht schmeckt. Nun gut, Pech gehabt, eigene Schuld. Gerade als das (übrigens sehr leckere) Schnitzelbrötchen auf Höhe der Mittellinie verdaut haute, sprach mich eine Stimme von hinten an und plötzlich tauchte Micha auf. Ich war erstaunt, aber gleichzeitig auch erfreut über diese überraschende Begegnung, denn man hatte sich schon ein paar Wochen lang nicht gesehen.
Da rund um das Spielfeld noch gar nichts los war, stellten wir uns aufgrund des dauerhaften leichten Regens noch ein wenig unter und sprachen wie bei Hoppern so üblich über die jeweiligen Planungen der nächsten Tage und Wochen. Wobei man es hier wohl eher "Hoffnungen" als "Planungen" nennen konnte, denn durch Corona stand ja hinter vielen Spielen ein Fragezeichen. Als ich dann sagte, dass ich mir für den morgigen und übermorgigen Tag noch ein wenig unsicher sei, mich aber immer noch mein "Way to 100" (alle 100 Stadien der 5 deutschen Regionalligen zu besuchen) ein wenig anfixt und ich so überlege morgen nach Heide in den hohen Norden fahre (573 km), um dann dann am Abend die 394 Kilometer nach Berlin auf mich zu nehmen, wo ich Sonntags dann Lichtenberg 47 und noch ein Berlinliga-Spiel schauen könnte, was zwei neue Regionalliga-Grounds für mich bedeuten würden. Aus Berlin hätte ich dann Sonntags Abends noch mal weitere 533 km Rückfahrt, aber da ich Montags frei hatte, wäre das kein Problem für mich. Micha fragte mich, ob er in seiner Whatsapp-Gruppe nachfragen sollte, ob noch jemand mir ein Ticket für Lichtenberg zusagen würde, was mich dann zu 100% sicher machen würde, die Fahrt auf mich zu nehmen, denn aus Heide hatte ich schon die Info, dass es morgen eine Tageskasse geben wird. Bereits nach wenigen Minuten hatte er eine positive Rückmeldung und gab mir die Handy-Nummer seines Kontaktes weiter, mit dem ich morgen einfach mal Kontakt aufnehmen sollte. Danke hier bereits schon mal an Beide!
Kurz vor Spielbeginn ließ zumindestens der Regen ein wenig nach (auch wenn es im Laufe des Spiels dann immer mal ein wenig nieseln sollte) und wir stellten uns mittig der einen Spielhälfte und schauten dem munteren treiben auf dem grünen Rasen zu. Der Gast ging bereits durch einen frühen und berechtigten Foulelfmeter in Führung, was schon mal die "Snicki´sche Lieblings-Aussage" des "immerhin kein 0-0" bestätigte. Bissingen, die vor dem Spiel als Tabellenfünfter nur fünf Punkte Rückstand auf den Zweiten der Rangliste hatte, kam im Verlaufe des Spiels aber als das bessere Team auf und drehte noch in der ersten Halbzeit das Spiel. Micha neben mir hatte im Verlaufe dieser 45 Minuten eine "nette" Unterhaltung mit seinem Nachbar, der es nicht kapieren wollte, dass man 250 Kilometer für ein Fußballspiel fährt, obwohl man nicht Fan eines der beiden Teams ist. Nach einer Umrundung des Platzes in der Halbzeit mischten sich die Zuschauer ein wenig durch und er hatte in der zweiten Halbzeit erfreuterweise einen neuen Nachbarn ;-) Eben in dieser 2. Hälfte traf der Gastgeber aus dem Schwabenland früh zum 3-1 und nach einer roten Karte für einen Gäste-Spieler nach 59 Minuten war die Partie eigentlich entschieden. Aber die Gäste hatten plötzlich noch einige Konter-Chancen und hätte es durchaus noch mal spannend machen können, aber scheiterten am überragenden agierenden Torhüter der Bissinger oder oftmals auch einfach nur am eigenen Unvermögen.

Mit Spielende verließen wir direkt den Ground und nach einem kurzen Tankstopp machte ich mich zügig auf den Heimweg, denn ich hatte ja am nächsten Tag eine größere Tour auf dem Plan. Glücklicherweise hatte ich wenig Verkehr und war noch vor Mitternacht zuhause. Hier buchte ich mir schnell ein Hotel für die kommende Nacht und richtete mir meine Sachen für die nächsten beiden Tage, um am kommenden Morgen nach dem Aufstehen dieses nicht mehr machen zu müssen.