Vor der WM

 

Bereits im Jahre 2015 bei der WM in Prag wurde das Turnier für 2020 vergeben. Als einziger Ausrichter hatte sich damals die Schweiz mit den Spielorten Zürich (Hallenstadion) und einer noch zu bauenden Arena in Lausanne beworben, so dass die Vergabe quasi nur Formsache war.

 

Insgesamt handelt es sich um die elfte Weltmeisterschaft bei den Eidgenossen, wobei Zürich nach 1939, 1953 und 1998 zum vierten Mal und Lausanne nach 1961 zum zweiten Mal Spielort sein wird.

 

Da ich das Stadion in Zürich bereits besucht hatte und Zürich auch als eine der teuersten Städte Europas gilt und ich dazu noch nie in Lausanne war, wünschte ich mir den Ort am Genfer See als Spielort für unser Team, wohl wissend, dass es sich hierbei auch um keine günstige Ecke handelt... ;-)

 

Nach einer erfolgreichen WM 2019 für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft verdrängte man die Schweiz in der Weltrangliste von Platz 7 und wäre somit in die Gruppe B gerutscht. Nur zwei Tage nach dem WM-Endspiel, also bereits am 28.05.2019, wurde bekannt dass die Schweiz von ihrem "Veto-Recht" Gebrauch macht und sich selbst mit uns tauscht. Sportlich gesehen, glaube ich, dass es uns nun mit der schwereren Gruppe erwischt hat, also gar nicht unclever von der Schweiz.

 

Immerhin konnte man schon recht früh vermuten, dass es auf die Weltranglisten-Plätze 7 und 8 für Deutschland und Gastgeber Schweiz aussehen würde und wir somit nicht in einer Gruppe sein würden. Die Gerüchte schon in den Wochen zuvor besagten, dass die Schweiz in Zürich spielen wird. Ich buchte als noch während der laufenden WM 2019 via booking.com ein unfassbar billiges, aber dafür gutes Hotel. Aber nur wenige Stunden nach der Buchung kam der Haken, es war ein falscher Preis hinterlegt und statt dem billigen Preis würde das Zimmer 282 Franken pro Nacht kosten. Also das Ganze kostenlos storniert...

Zu diesem Preis kam es natürlich nicht in Frage und somit hieß es wieder suchen. Dieses gestaltete sich zumindest via booking.com nicht ganz so einfach. Ich hatte schon was 13 km von der Arena entfernt im Visier, als Ronny just an dem Tag, als die Gruppen und somit auch der deutschen Aufenthalt in Lausanne bestätigt wurde, eine Ferienwohnung nur 300-400m Fußweg von der Arena fand. Diese hatte einen Preis, der sogar noch unter meiner 13 km entfernt liegenden Alternative liegt und einen kostenlosen Parkplatz dabei. Ich dachte mir nur "Halleluja" und ließ Ronny das direkt anfragen. Leider gab es hier eine Absage, aber PaP hatte gleichzeitig auch noch ein wenig gesucht und via airbnb eine andere Wohnung angefragt, welche zwar knapp 3,5 km von der Arena entfernt ist, dafür aber in Fußweg-Nähe zur Innenstadt. Eine Anbindung zum öffentlichen Nahverkehr war direkt vor der Haustür vorhanden und diese Wohnung war sogar noch günstiger, als die erste Möglichkeit in Arena-Nähe. Hier gab es dann eine Zusage und wir hatten dieses erste kleine Problem recht für und zu unserer Zufriedenheit gelöst.

 

Unser Plan war es im Anschluss an Lausanne auf der Heimreise auch noch mal am zweiten Standort in Zürich einen Stop zu machen, quasi so wie in 2019 auch (Freitags bis Donnerstags in Presov bzw. Kosice und dann bis Sonntags noch mal in Bratislava). Allerdings wollten wir uns noch ein paar Optionen offen lassen, falls wir dann nach Veröffentlichung des Spielplans im August andere Ziele haben sollten. Also sicherten wir uns bei booking.com erstmal zwei kostenlos stornierbare Unterkünfte - die eine im Norden von Zürich auf Höhe des Flughafens und die andere knapp 20 km außerhalb von Zürich in Winterthur, wo wir bei der WM 2009 auch schon nächtigten, als Kloten einer der beiden Spielorte war. Somit waren wir auch hier erstmal versorgt und hatten auch durch die Stornierungsmöglichkeit Optionen auf Änderung, falls der Spielplan das so von uns erwünschen würde.

Eben jener Spielplan wurde dann am 01. August, dem Nationalfeiertag der Schweizer veröffentlicht. Wir Deutschen bekamen das Eröffnungsspiel am Zweit-Spielort in Lausanne gegen Kanada. Abends dann noch Schweden gegen Tschechien, so dass mir sofort klar war, dass wir für diesen Tag Tagestickets ordern werden, was dann auch die beiden Mitreisenden in separaten Gesprächen bestätigten. Unser nächstes Spiel dann schon Samstag Mittags um 12:20 Uhr gegen Großbritannien. Nach einem Tag Pause treffen wir Montags auf die bockstarken Schweden und nach diesem Spiel haben wir sogar zwei freie Tage. Donnerstag um 16:20 Uhr ist dann unser 4. Spiel gegen Dänemark angesetzt. Eben jener Donnerstag ist unser Reisetag von Lausanne rüber nach Zürich, aber da es sich um das Nachmittags-Spiel handelt, werden wir dieses auf jeden Fall erst noch wahrnehmen und dann direkt im Anschluss des Spiel gen Nordosten reisen. Bei knapp 2,5 Stunden Fahrzeit sollten wir ja dennoch spätestens gegen 21:30 Uhr in "Züri" sein. Also würden wir bei der WM 2020 erneut vier deutsche Spiele sehen, zudem war das o.g. Spiel Schweden gegen Tschechien, ebenso war unsere Überlegung noch Dienstags Abends Weißrussland gegen die Slowakei einzubauen, so dass wir jedes der acht Teams in Gruppe A mindestens einmal live gesehen hätten, aber das wollten wir uns noch mal in aller Ruhe überlegen.

Ab dem 03. September 2019 gab es dann die Tages-Tickets und ich sicherte uns für die Tage am 08. und 11. Mai, denn an diesen Tagen treffen die "Big Four" der Gruppe (Kanada, Schweden, Tschechien und Deutschland) in direkten Duellen aufeinander. Für alle weiteren Spiele wollten wir dann Einzeltickets buchen. Hier startete der Verkauf am 04. Februar 2020 und auch hier waren wir erfolgreich, denn für die deutschen Spiele gegen Großbritannien und Dänemark in Lausanne, sowie für die Spiele Kasachstan gegen Russland und Lettland gegen die USA in Zürich, konnten wir uns Tickets sichern. Wir waren uns einig, dass diese 8 Spiele erst einmal genug waren und wir alles weitere auf uns zukommen lassen wollten. Dieser Punkt der Reise wurde also ebenfalls zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt.

Wie mittlerweile bekannt, schlich sich aber zuerst über die Monate Februar/März der Virus Covid-19 (Corona) quasi einmal rund um den Erdball und es kam in fast allen Ländern der Welt zu massiven Einschränkungen. Auch der Sport war hiervon natürlich betroffen und es wurden ab Anfang März nach und nach fast alle möglichen Arten von Live-Sport auf allen Kontinenten abgesagt. Dass es auch die Eishockey-WM betreffen wird, konnte man natürlich vermuten, aber bis zur endgültigen Absage vergingen noch ein paar Tage. Am 21. März 2020 war es dann soweit und die WM 2020 wurde offiziell abgesagt!

Die Wohnung in Zürich war aufgrund der kostenlosen Möglichkeit einer Stornierung natürlich schnell erledigt, bei airbnb erhielten wir einen Voucher über die gesamte Summe, welcher bis Ende 2021 gültig ist. Wir einigten uns, dass wir diesen dann bei einer Buchung für 2021 berücksichtigen. Sofern einer von uns eher eine Buchung bei airbnb anstrebte, kann er diesen Voucher auch benutzen und dann muss er die anderen halt auszahlen,
 somit war das dann soweit auch okay für uns. Bei den Tickets hieß es zuerst, dass man eine Verlegung der WM ins Jahr 2021 anstrebe und somit alle Tickets ihre Gültigkeit behalten sollten. Nach Protesten der folgenden Gastgeber (die Eishockey-WM ist ja schon bis ins Jahr 2025 fix vergeben) erwies sich der Vorhaben der Gastgeber als nicht so einfach wie gedachtAktuell (Stand: Heute, 29. April 2020) ist immer noch keine Entscheidung gefallen!

 

"Ob?" und vor allen Dingen "Wo?" die Weltmeisterschaft 2021 stattfinden wird, steht derzeit natürlich ebenfalls noch in den Sternen. Ursprünglich vergeben war sie an die Länder Lettland (Riga) und Weißrussland (Minsk). Somit heißt es für uns aktuell erstmal abwarten, wie die IIHF sich mit den kommenden Gastgebern alle einigt und dann schauen wir mal weiter...

Schade :-(