Vor der WM

 

Nach der Eishockey-WM ist ja auch immer wieder vor der WM, denn kaum ist das eine Turnier rum, beginnen die Planungen für das nächste Jahr. Seit 2019 steht bereits fest, dass in diesem Jahr das Turnier in Dänemark (Herning) und Schweden (Stockholm) stattfinden würde. Beides teuer, aber Ersteres eher gemütlich und ländlicher, Zweites wäre in einer wunderschönen Großstadt. Da wir Beides schon besucht hatten, war es mir eigentlich „egal“, aber irgendwie tendierte ich doch eher in Richtung Dänemark. Die Gruppen stehen immer direkt nach der vergangenen WM fest, aber die Gastgeber haben ein „Veto-Recht“ und können zwei Teams von etwa gleicher Stärke noch drehen. Endgültig veröffentlicht wurden die finalen Einteilungen von der IIHF, dem internationalen Eishockeyverband, am 30. Mai 2024, und wir waren tatsächlich Herning zugeteilt. Die meisten der letzten Turniere waren wir aus Bad Nauheim eine kleine und gemütliche 3er Gruppe, aber bereits letztes Jahr fiel eine Person raus wegen „keine Lust auf über eine Woche Ostrava“. In den diesjährigen Planungen war leider kein Ton von ihm zu hören und so blieb es bei der letztjährigen Zweier-Gruppe Ronny und Marcel. 

 

Wir machten es wie zuletzt immer, Ronny kümmerte sich um die Unterkunft und ich dann wieder um die Tickets. Nach einem Wohnungswechsel entschieden wir uns Ende Oktober 2024 final dazu wieder eine Wohnung in einem Komplex in Søndervig zu buchen, in diesem Ort waren wir 2018 bei der WM schon und mal abgesehen von der etwas nervigen Fahrerei an Spieltagen war es super gut gelegen, denn so konnten wir teilweise an spielfreien Tagen Abends am Strand ein wenig chillen, Sonnenuntergänge mitnehmen usw.! Zu diesem Zeitpunkt, als wir uns final für diese Wohnung entschieden hatten, waren schon die ersten Tickets gesichert, denn am 18. September 2024 begann der Verkauf der Tagestickets und da am letzten Vorrunden-Tag neben Deutschland gegen den Gastgeber auch noch das reizvolle Spiel der USA gegen Tschechien angesetzt ist, wollten wir hier lieber auf sicher gehen und so buchte ich direkt die Zugangsberechtigung für die drei Spiele am 20.05. (Schweiz gegen Kasachstan mittags um 12:20 Uhr ist die dritte Partie des Tages). Bei allen anderen Spielen war ich mich sicher, dass es beim Verkauf der Einzelspiele recht problemlos sein würde, wenn ich mich direkt dahinter klemme. Dieser Tag war dann am 29. Januar diesen Jahres gekommen und hier sicherte ich uns dann auch noch die Karten für die restlichen sechs deutschen Vorrundenspiele. Mit Wohnung und Tickets waren somit die wichtigsten Fixpunkte final abgesichert und nun hieß es nur noch darauf warten, bis die WM endlich beginnt.

 

Wobei für mich eine wichtige Sache noch offen war... Die Meister- bzw. Abstiegs- und Abstiegsrunden beim Fußball waren noch nicht terminiert. Am 19.03.2025 begann die Superligaen (1. Liga) damit und nur eine Woche danach folgte die 1. Division (2. Liga), es war schnell klar, dass ich viel Glück damit hatte, denn fünf Kicks werden es auf jeden Fall an den Eishockey-freien Tagen werden, entweder 3x Erste und 2x Zweite oder sogar 4x Erste und 1x Zweite, das werde ich später noch entscheiden. Nachdem auch die dritte und vierte Liga ihre fixen Ansetzungen veröffentlichten, fand ich sogar noch ein zusätzliches Drittliga-Spiel mit einem Heim-Team, welches sich berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg in die Zweitklassigkeit machen kann. Hocherfreut nahm ich die ganzen Ansetzungen zur Kenntnis und nachdem ich in den Jahren zuvor öfters wenig Glück hatte, bin ich nun das zweite Mal in Folge absolut zufrieden, nach Polen / Tschechien im letzten Jahr.

 

Zwei Wochen vorher texteten wir via Whatsapp nochmal und legten die Abfahrt auf 3 Uhr morgens fest, so dass wir möglichst vor dem größten Arbeitsverkehr durch den Hamburger Elbtunnel durch sind, ansonsten kann es sich dort schon mal ganz schön ziehen. Ebenfalls machten wir uns eine kleine Liste von Lebensmitteln, die wir mitnehmen wollten und diese Liste verifizierten wir nochmal ein paar Tage vor Abfahrt. Es war aber nicht allzu viel was wir mitnehmen wollten, nur bestimmte Dinge, die oben entweder teuer sind oder nicht bzw. nur schwer zu bekommen. Dazu gehörten z.B. auch normale Eier, um hier auch die frischest möglichen zu bekommen, ging ich erst am Abend vor unserer Abfahrt einkaufen. Nachdem ich aus dem Supermarkt zuhause war, aß ich zu Abend, legte ich letzte Sachen bereit und fuhr in die Nähe von Fulda zum Fußball. Auf dem Heimweg die Karre noch vollgetankt, zuhause alles in die Tasche bzw. den Rucksack gelegt, packte ich einen Großteil meiner Utensilien sogar schon ins Auto.

 

Um 22:20 Uhr legte ich mich ins Bett und versuchte zu schlafen, aber wie das so ist, wenn man weiß, dass man eigentlich zeitnah schlafen MUSS, das klappt dann meistens erst recht nicht. So natürlich auch heute und nachdem ich den ersten Schlafversuch nach etwa einer halben Stunde hin und her drehen abbrach, daddelte ich nochmal ein wenig am Handy herum, in der Hoffnung dann endlich müde zu werden. Aber Pustekuchen, gefühlt tausend verschiedene Gedankengänge gehen dann durch den Kopf und ich schaute mir nochmal einige Dinge an, so zum Glück auch die Ticket-Situation bei meinen Fußballspielen vor Ort. Für Randers gegen den FC Kopenhagen hatte ich vor knapp anderthalb Wochen bereits gebucht, denn bei passenden Ergebnissen am jetzigen Wochenende, kann der FCK dort Meister werden. Alle anderen Spiele waren zu diesem Zeitpunkt noch komplett entspannt. Durch die zwischenzeitlichen Ergebnisse ergaben sich für meine ersten zwei geplante Kicks spannende Situationen. Beim Ersten kann die Heim-Mannschaft, die erst 1991 aus einer Fusion entstand, erstmalig in der noch jungen Vereinsgeschichte in die Superligaen, die höchste dänische Spielklasse, aufsteigen. Und so kommt es auch mal schnell vor, dass es im 6.000er Stadion und einem Durchschnittsbesuch von 1.600 Zuschauern über die Saison gesehen, plötzlich nur noch Stehplätze im freien Verkauf gibt. Also hier vorsichtshalber direkt zugeschlagen, denn diesen Kick wollte ich unbedingt schauen. Ebenso buchte ich auch meine zweite geplante Partie, denn dieses Erstliga-Spiel der Abstiegsrunde war ein kleines „Endspiel“. Am drittletzten Spieltag trifft der Letzte auf den Drittletzten und beide Teams trennen nur zwei Punkte. Es gibt zwei Direktabsteiger und somit könnte der Letzte mit einem Sieg im direkten Duell über den Strich rutschen, also die nächste spannende Konstellation und hier gab es sogar noch ein paar Sitzplatzkarten. Somit war ich bei drei meiner sechs Spiele erstmal auf der sicheren Seite. Nach dem Buchen versuchte ich wieder zu pennen, aber auch hier ging es wiederum nicht, Aufregung und Vorfreude waren einfach zu groß.

 

Freitag, 09. Mai 2025

 

Mein Kampf dauerte etwa bis 1:30 Uhr un so hatte ich also ziemlich genau eine Stunde die Augen zu und war logischerweise entsprechend platt, als mich der Wecker aus dem Schlaf riss. Als ich dann aber an die anstehenden Tage dachte, kam schnell wieder Lebensmut in meinen schlaffen Körper und nach einer Dusche und einem kleinen Frühstück war ich erstmal wieder unter den Lebenden. Schnell noch die Nachts gebuchten Fußballtickets ausgedruckt, den Kaffeevollautomaten laufen gelassen und meinen Thermosbecher mit dem schwarzen Gold aufgefüllt, sowie die verderblichen Sachen in die Kühlbox gepackt. Um 3:02 Uhr ging ich unsere Haustür raus, wo der gerade auch schon angekommene Ronny bereits wartete. Wir verstauten auch seine Klamotten noch in meinem Auto und machten uns um 3:15 Uhr auf den Weg, der laut Navi 852 Kilometer lang ist und 8:13 Stunden dauern sollte. In Fernwald ging es direkt auf die A5 und Verkehr war um diese Uhrzeit logischerweise quasi noch nicht existent. Am Ohmtal-Dreieck auf die neue A49 und am Kreuz Kassel-Mitte wechselten wir nochmal auf die A7, die uns durchgehend später bis zur Staatsgrenze bringen wird. Kurz vor Hamburg, genauer gesagt auf Höhe Soltau machten wir nach 3,5 Stunden Fahrt bzw. ziemlich 380 gefahrenen Kilometern eine Pinkelpause, bevor wir dann den Grund unserer früheren Abfahrt vor uns hatten: Der Elbtunnel! Da wir gegen 7:20 Uhr noch vor dem großen Arbeitsverkehr dort waren, kamen wir komplett ohne Probleme und ohne auch nur einmal richtig stockend zu haben, dort durch. Ziel erreicht! Wie bereits erwähnt, blieben wir auf der A7 gen Norden, aber da das Super-Benzin im Nachbarland teurer ist als bei uns, machten wir in Jagel bei Schleswig den Tank nochmal randvoll und nahmen uns jeweils einen Kaffee mit auf die Weiterfahrt. Um 9:25 Uhr, nach 620 gefahrenen Kilometern, überquerten wir dann kurz hinter Flensburg die deutsch-dänische Grenze und hatten fortan noch ziemlich genau 2,5 Stunden Fahrzeit vor uns. Schnurstracks ging es die E45 in nördliche Richtung bis nach 80 Kilometern das Kreuz „Kolding Vest“ kam. Von hier hatten wir drei Möglichkeiten um nach Søndervig zu gelangen und diese waren zeitlich gesehen alle binnen vier Minuten Unterschied. „Oben rum“ und somit am WM-Spielort Herning vorbei werden wir noch oft genug kommen, deswegen fuhren wir erstmal in Richtung Esbjerg. Nach wenigen Kilometern mussten wir uns aber noch final entscheiden, ob wir den großen Bogen über Esbjerg fahren und dafür komplett Autobahn hätten oder ob wir einmal die kürzeste Route querfeldein wählen, die 25 Kilometer kürzer ist, aber nur über Landstraßen führt, wo man natürlich nicht so schnell fahren kann. Wir entschieden uns für letztere Wegstrecke und fuhren somit in Lunderskov von der E20 herunter. Auf den Landstraßen ist nur 80 km/h erlaubt (auf manchen Teilstrecken 90 km/h), das war schon ermüdend und unsere Idee von „vielleicht sehen wir was Interessantes oder eine nette Stadt zum Besuchen in den nächsten Tagen“ entpuppte sich auch als dummer Gedanke, denn es war viel Einöde und einfach nur Landschaft, auch die Städte wie Grinsted, Sønder Omme, Tarm oder Skjern waren jetzt auf den ersten Blick auch nichts Besonderes. Aber gut, wie oben bereits beschrieben machte es quasi keinen Unterschied und Zeit hatten wir sowieso mehr als genug. Wir kamen letztendlich bereits um 12:02 Uhr an unserer Unterkunft an, offizieller Beginn des Eincheckens war eigentlich ab 16 Uhr, aber wir liefen einfach mal zur Rezeption und wollten nachfragen, ob wir nicht doch früher rein könnten. Vollkommen entspannt sagte man uns, dass die Bude frei sei und wir rein könnten. Zwei Minuten später waren wir mit dem Schlüssel in der Hand und vollkommen happy wieder zurück zur Wohnung. Die Laune steigerte sich noch, als wir die Haustür aufschlossen, denn die Bude war absolut top für uns. Schnell unsere Taschen rein gestellt, fuhren wir nochmal zu den beiden Supermärkten am Ortseingang, um die jeweiligen Bestückungen anzuschauen und diverse Dinge für‘s Frühstück morgen Früh zu kaufen. Danach richteten wir unsere Zimmer ein, Ronny kämpfte noch mit dem hauseigenen WLAN und ich konnte immerhin mal für 20 Minuten die Augen zudrücken. Um 15:00 Uhr holten wir uns in der Nähe eine Pizza to go und vernichteten diese in unserer Unterkunft. Nur 40 Minuten später saß ich bereits wieder in meinem Auto und war auf dem Weg zum ersten Kick des Tages, aber hierzu gibt es einen separaten Bericht => KLICK!

 

Samstag, 10. Mai 2025

 

Gestern Abend ja noch meinen ersten Kick der Tour gehabt, lag ich nach Rückkehr auf unsere Bude um 0:20 Uhr im Bett und schlief auch wirklich ruckzuck ein, denn ich hatte mittlerweile 22 Stunden in den Knochen und war über 1.100 Kilometer gefahren. Eine super entspannte Nacht gehabt und neben einer Pinkelpause hatte ich komplett durch geratzt, bis um 8 Uhr der Wecker klingelte. Ronny machte sich auf den Weg zum Bäcker und ich deckte den Tisch und stellte die Kaffeemaschine an. Es gab ein leckeres Frühstück, danach sprang ich unter die Dusche und nachdem wir uns fertig gemacht hatten, starteten wir um 9:45 Uhr auf die 58 Kilometer zur Arena, wo wir um exakt 10:35 Uhr parkten. Wir stellten hier direkt das Auto ab und liefen die 3,5 Kilometer in die Stadt zum Old Irish Pub, wo der traditionelle Fan-Frühschoppen der deutschen Fans stattfand. So konnte ich wenigstens auch schnell mal drei Bierchen trinken, da ich die Karre ja erst in acht Stunden wieder bewegen muss. Um 11:15 Uhr kamen wir am Pub an und sahen direkt unsere langjährigen Freunde aus Weißwasser am ersten Tisch sitzen. Nach einer freudigen Begrüßung gesellten wir uns dazu, sahen aber auch genug weitere Bekannte, wie z.B. Susanne mit ihrer vierköpfigen Bad Nauheimer Reisegruppe, Pistazie, Ötzi, Ulli und viele weitere. Ziemlich geselliger Mittag, bevor es um 13:30 Uhr zum gemeinsamen Fußmarsch in Richtung Arena ging. Hier warfen wir noch ein paar Sachen im Auto ab und gammelten rum, denn das erste Tages-Spiel war erst seit ein paar Minuten beendet und die Arena musste noch ein wenig gereinigt werden und auf anstellen am Eingang hatten wir keine Lust. Ganz entspannt gingen wir um 15:45 Uhr rein, so ca. 35 Minuten vor dem ersten Bully.

 

Noch ein paar Fotos vom Warmup geschossen, setzten wir uns ein paar Reihen über unsere Auswechselbank. Wir erhielten zwei frühe Powerplay, aber konnten beide nicht nutzen, was mich ärgerte, denn so ein

frühes Tor im ersten Turnierspiel hätte vielleicht ein ganzes Stück Druck von Kessel genommen. Allerdings machten es unsere Jungs dennoch sehr gut und hatten im ersten Drittel bei 11-2 Schüssen alles im

Griff und erzielten zwei Tore, auch wenn gerade das Erste durch eine unfassbar schlechte Defensivleistung der Magyaren begünstigt wurde. Im zweiten Drittel hatten die Osteuropäer tatsächlich ein wenig Oberwasser, allerdings fehlten ihnen schon die richtig zwingenden Aktionen. Zuerst erzielten wir das 3-0, welches durch einen völlig lächerlichen Call der Refs overruled wurde und danach mussten wir selbst zwei Mal in Unterzahl ran. Nachdem diese etwas kritische Phase gut überstanden war, besannen wir uns wieder auf unser Spiel und trafen auch in diesem Abschnitt doppelt. Spätestens nach unserem vierten Treffer, dem schönsten der ganzen Partie, in der Schlussminute dieser Periode war Jedem klar, dass da nichts mehr anbrennen wird. In den letzten 20 Minuten legten wir früh nach, mussten dann aber den Ehrentreffer der Ungarn hinnehmen, den sie sich aber auch redlich verdient hatten. Wenige Sekunden vor dem Ende machten wir das halbe Dutzend noch voll und starten somit (wenn auch mit dem kleinen Durchhänger im zweiten Drittel) komplett seriös und einem wichtigen Eröffnungssieg in unsere Weltmeisterschaft. Dieses Turnier ist übrigens meine 20. besuchte Eishockey-Weltmeisterschaft und wenn man Corona mal abzieht (die abgesagte WM 2020 in der Schweiz und die WM 2021 in Lettland, wo es für ausländische Fans unmöglich war anzureisen), dann ist es das 14. Turnier in Folge, welches man besuchen konnte.

 

Zu den Statistiken und Bildern von Deutschland gegen Ungarn => KLICK!

 

Im Merchandise-Zelt holte ich mir nach der Partie noch den üblichen Puck mit dem WM-Logo als Erinnerung. Da es seit dem Frühstück nichts mehr zu futtern gab, hing unser Magen mittlerweile auf halb 8 und wir liefen zurück zum geparkten Auto auf dem Messegelände gegenüber. Um 19:10 Uhr war Abfahrt vom Parkplatz und wir waren ruckzuck wieder auf dem Weg zu unserer Unterkunft, wo ich um Punkt 20 Uhr den Autoschlüssel abzog. Schnell die Klamotten in die Wohnung geworfen, liefen wir die etwa 250 Meter zum “Biergarten”, wir hatten schon am Mittag ausgemacht hier heute zu Abend zu essen und das Spiel der Dänen gegen die Schweizer im TV zu schauen. Pünktlich saßen wir auf unseren Hintern, aber in den Fernsehern lief der dänische Tatort (sah zumindestens so aus), aber immerhin schalteten sie auf unsere Bitte um. Zwei Bier und ein Schnitzel später waren wir gesättigt und gingen zurück auf die Bude, damit wir mal aus den Klamotten und den Schuhen heraus kamen. Das letzten Drittel des Spiels schauten wir bei einem weiteren Bierchen auf unseren eigenen TV. Um ziemlich genau Mitternacht verschwanden wir in unsere Betten und ich pennte auch wieder ziemlich flott ein.

 

 

Sonntag, 11. Mai 2025

 

Wir wollten es heute ruhig angehen lassen, aber mir platzten um 6:45 Uhr die Augen auf. Ich versuchte zwar noch mal einzupennen, aber das klappte nicht mehr, also gab ich es auf und daddelte ein wenig am Handy herum, schaute NHL-Highlights aus der Nacht, Fußballergebnisse aus ganz Europa von gestern, und und und... Ronny ging um 8:15 Uhr Brötchen holen, ich deckte zwischenzeitlich dann schon wieder den Tisch und der Kaffee arbeitete sich durch den Filter der Maschine. Nach einem ordentlichen Frühstück machten wir einen Spaziergang am Strand (inkl. “Kühlung” der Füße im kalten Nordsee-Wasser) und gingen noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Danach chillten wir noch anderthalb Stunden herum und machten uns um 13 Uhr auf den Weg in Richtung Herning, blieben aber unterwegs in Ringkøbing stehen und spazierten hier ein wenig am Hafen entlang, der direkt an Ringkøbing Fjord liegt. Nach etwas mehr als einer Stunde mussten wir dann aber aufbrechen, denn wir hatten auch heute ein Eishockey-Spiel und mussten bis Herning ja noch ein wenig fahren. Um exakt 15 Uhr stellten wir mein Auto auf dem großen Parkplatz gegenüber der Arena ab, schlenderten noch ein wenig in der Fanzone rum, gingen aber auch schon recht früh in die Arena.

 

Im zweiten Spiel unserer schwarz-rot-goldenen Jungs bei dieser Weltmeisterschaft trafen wir auf Kasachstan. Hört sich jetzt sicherlich erstmal einfach an, aber mittlerweile besteht ihr Kader zu einem Großteil aus KHL-Spielern und gestern ließen sie bereits mit einem Sieg über Norwegen aufhorchen. Trotz unserer Überlegenheit waren die Minuten 1 bis 20 sehr zäh und beim ersten kasachischen Angriff fälschte Mo Seider in der Mitte einen Pass ins eigene Tor ab und wir mussten früh einem Rückstand hinterher laufen. Der Ausgleich noch im ersten Drittel war wirklich wichtig für den Kopf und im zweiten Drittel war es ein Spiel auf Spitz und Knopf, auch wenn ich uns weiterhin besser fand, fehlte irgendwie der letzte Zug zum Tor. Aber auch hier fanden spät doch noch einer unserer Schüsse den Weg ins Netz und nach der letzten Eisaufbereitung erzielten wir früh das 3-1, auch bis zu unserer vierten Bude dauerte es nicht allzu lange. Danach spielten wir es seriös herunter und hatten noch die ein oder andere Möglichkeit um zu erhöhen, aber der Puck wollte nicht mehr ins Tor. Machte auch nichts, es war auf jeden Fall der nächste hochverdiente und sichere Sieg bei diesem Turnier. Wir hörten uns logischerweise noch unsere Hymne an, schenkten dem Team den erarbeiteten Applaus und sprachen noch kurz mit Jörg und Anne, ebenfalls aus Bad Nauheim zu dieser WM angereist.

 

Zu den Statistiken und Bildern von Deutschland gegen Kasachstan => KLICK!

 

Als wir dann aus der Halle waren, gingen wir direkt zum geparkten Auto und machten und wieder auf die knapp 50 Minuten zurück zu unserem Feriendomizil nach Søndervig. Dort angekommen, zogen wir unsere Hockey-Klamotten aus und die Freizeit-Klamotten an. Ronny regelte am TV, dass wir am Abend eine Konferenz der beiden stattfindenden Spiele schauen konnten und ich machte derweil auf dem Herd unsere aus Deutschland mitgebrachten Ravioli warm. Gestärkt und Hockey bei drei Bierchen geschaut, hatten wir kurz vor Mitternacht wieder die nötige Bettschwere und legten uns um. Trotz dass ich mich müde fühlte, daddelte ich bestimmt noch locker bis 1:30 Uhr am Handy herum und konnte vorher einfach nicht wirklich einschlafen.

 

Montag, 12. Mai 2025

 

Ich wurde kurz vor dem gestellten Wecker um 8 Uhr wach, als Ronny das Haus verließ, um die Brötchen zu holen. Das war dann für mich logischerweise auch das “Zeichen” aus den Federn zu entfliehen und wieder den Tisch her zu richten, die Kaffeemaschine arbeiten zu lassen usw.! Danach unter die Dusche und um 10:10 Uhr machten wir uns auf den Weg ein klein wenig Sightseeing zu betreiben, denn heute hatten wir kein Eishockey-Spiel in Herning, da wir ja sowieso nur die deutschen Spiele gebucht haben (außer am letzten Vorrunden-Tag).

 

Der erste Weg führte uns die 12 Kilometer nach Hvide Sande, wo wir dann auch eine Viertelstunde später unser Auto abstellten. Die Hafenstadt auf der Nehrung Holmsland Kilt am der Durchstich zum Ringkøbing Fjord gelegen, lädt zum gemütlichen spazieren ein. Am Nordsee-Strand bekamen wir sogar fünf in freier Natur lebende Robben zu sehen, echt schön. Einziger Negativpunkt mal wieder: Der Mensch! Eine Mutter mit ihren drei verzogenen Bälgern, wo die Kids meinten mit Steinen in Richtung der Tiere werfen zu müssen und der Alten war es einfach egal. Dafür bekam sie von anderen Touristen (zurecht) verbal mächtig Feuer und dampfte mit den Kleinen schnell ab. Ziemlich genau eine Stunde nach Ankunft brachen wir dann wieder auf und fuhren 58 Kilometer weiter in Richtung Süden nach Vejers Strand, wo Ronny früher immer im Urlaub war. Wir besuchten seinen bestens bekannten Campingplatz und gönnten uns im Ort ein leckeres Eis, welches wir direkt am Strand vertilgten.

 

Ursprünglich hatten wir noch einen Besuch in Esbjerg angedacht, aber aus Zeitgründen verschoben wir das auf morgen. Ansonsten könnte es zeitlich für mich vielleicht eng werden, außerdem wäre eine Stunde zu wenig, wir hätten gerne für Esbjerg mehr Zeit. außerdem sind wir noch über eine Woche hier und müssen die restlichen Tage ja auch noch voll bekommen Um 13:25 Uhr fuhren wir in Vejers weg und unser Rückweg war die gleiche Strecke wie vor ein paar Stunden, jedoch nun aber in nördliche Richtung zurück nach Søndervig. Dort tankten wir erstmal voll zur Zweier-Abrechnung und waren um 14:40 Uhr wieder auf der Bude. Da meine Nacht zuvor nicht ganz so erholsam war, haute ich mich nochmal um und erst der Wecker weckte mich um 16 Uhr. Ich machte mich in aller Ruhe fertig und fuhr um 16:20 Uhr weg, zu meinen zweiten Fußballspiel des Trips, aber dazu gibt es mal wieder einen separaten Bericht => KLICK!

 

Dienstag, 13. Mai 2025

 

Es ist mittlerweile bereits eingespielt, Ronny verlässt gegen 8 Uhr unsere Wohnung und holt die Brötchen, ich organsierte hier in der Wohnung den Rest. Der Tisch wurde gedeckt, der Kaffee laufen gelassen und für heute hatten wir ausgemacht mal Rühreier zu machen, so haute ich hier zehn Stück in eine Schüssel und klepperte sie auch schon um. Den Herd überließ ich dann wieder dem Chefkoch und nach einem leckeren Frühstück machten wir uns gemütlich fertig. Wir hatten gestern ja den Besuch in Esbjerg verschoben und ihn auf heute datiert.

 

Wir wollten erst ein wenig früher weg, aber legten dann die Abfahrt auf 10:30 Uhr, als wir letztendlich die Wohnung verließen, war es nochmal fünf Minuten später. Unsere Strecke führte uns über Ringkøbing und Skjern östlich am Ringkøbing Fjord vorbei. Immer weiter in südliche Richtung ließen wir auch noch Varde rechts liegen und erreichten Esbjerg exakt um 12 Uhr. Ich hatte auf dem Navi den Parkplatz der „Mennesket ved Havet“ (Men at Sea) eingestellt, was unser erster Haltepunkt war. Die vier jeweils neun Meter hohen Skulpturen aus weißem Beton sitzen dort und schauen auf‘s Meer (wo gerade Ebbe war). Sie haben etwas von Mächtigkeit, aber gleichzeitig auch etwas Beruhigendes, schon nett anzusehen. Wir fuhren in die Stadt, schlenderten einfach ein wenig in der Fußgängerzone herum und ich gönnte mir ein Eis. Zum Abschluss ging es am Fußballstadion von Esbjerg vorbei (alter Hut) zum Dyhaven, einem eingezäunten Park in der Stadt, wo man Wildtiere frei herum laufen sehen kann. Aus nähster Nähe gab es für uns aber leider nur Rehe zu sehen, größeres Geweih-Tiere (wie z.B. Hirsche) hielten sich alle im groß gehaltenen Rückzugsbereich auf, wo keine Fußwege hinführen. Schade, aber alles gut, ich kann sie durchaus verstehen, wenn sie keinen Bock auf die Menschheit haben. Um 14:05 Uhr fuhren wir hier wieder weg und bis Varde war es die selbe Strecke, hier mussten wir dann aber rechts ab. Durch oder vorbei an Tistrup, Ølgod, Sønder Felding und Kibæk, kamen wir direkt aus südlicher Richtung.an die Arena heran. Nach etwas mehr als einer Stunde und 82 gefahrenen Kilometern, stellte ich meine Karre um 15:20 Uhr auf dem großen Parklatz ab. Gemütlich liefen wir zum Stadion, am Eingang war wieder einmal nichts los und drinnen trafen wir direkt auf unsere Freunde von den Lausitzer „Ficksen“. Kurzen Smalltalk gehalten, betraten wir auch kurz darauf die Arena und setzten uns auf die Seite, wo die deutschen zwei Mal drauf schießen werden.

 

Die Norweger bereits mit zwei Niederlagen belastet (u.a. auch gegen Kasachstan, was schon ein wenig überraschend war). Das bisherige Torverhältnis von 2-4 ließ direkt erahnen, dass es eng und unangenehm werden könnte. So wurde es auch, die Nordmänner spielten vom Eröffnungsbully an viel auf den Körper, was an sich ja absolut okay ist, aber das ein oder andere Mal übertrieben sie es leider auch. Durch zwei frühe Tore schienen wir aber weitestgehend alles im Griff zu haben, bis die erste Drittelpause wegen einem riesengroßen Loch im Eis vorgezogen wurde. Diese etwas mehr als noch fehlenden drei Minuten wurden vor das zweite Drittel gepackt. Eine Strafe machte uns das Leben schwer und mit frisch gemachtem Eis kamen die Norweger heran. Fortan drückte Norge mächtig auf den Ausgleich, aber irgendwie haben wir bei dieser WM bisher die Gabe Treffer zum richtigen Zeitpunkt zu erzielen und so nahmen wir Norwegen mit einem Doppelschlag binnen zwei Minuten erstmal wieder komplett die Luft raus. Es sah eher so aus, als würden wir noch das Fünfte und ggf. sogar das Sechste erzielen und frühzeitig den Deckel drauf machen. Ende des zweiten Drittels verletzte sich mit Lukas Reichel einer unserer NHL-Spieler nach einem harten (so wie ich ihn live im Stadion und ohne Zeitlupe sah) aber fairen Check. Gefühlt schien das die Norweger in unseren Kopf gebracht zu haben, denn in den letzten 20 Minuten agierten wir nicht mehr, sondern reagierten nur noch. Der Gegner hatte einige gute Möglichkeiten und traf in der 48. Minute zum nicht unverdienten 2-4 Anschluss. Unsere DEB-Jungs hatten danach noch die ein oder andere brenzlige Situation zu überstehen, mit zunehmender Spieldauer merkte man aber auch die steigende Frustration beim Gegenüber und wir profitierten in der Schlussphase von zwei nicht allzu cleveren Strafzeiten. Während der zweiten Hinausstellung nahmen die ganz in rot Gekleideten ihren Torhüter zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers vom Eis und wir machten mit einem Empty-net-Goal den endgültigen Deckel auf die Partie. Somit stehen wir der maximale Punktzahl von neun Punkten aus drei Spielen, aber ab Donnerstag kommen nacheinander nun die drei Schwergewichte der Gruppe. Mal schauen, ob wir den einen oder anderen ärgern und im Idealfall auch Punkte abnehmen können.

 

Zu den Statistiken und Bildern von Norwegen gg. Deutschland => KLICK!

 

Nach dem Spiel waren wir erleichtert, auch die nächste “Pflichtaufgabe” (ich benutze dieses Wort äußerst ungern, aber wenn man ins Viertelfinale will, ist es wohl so) weitestgehend souverän erledigt zu haben. Wir verabschiedeten uns von unseren Nauheimer Kollegen, liefen zum geparkten Auto zurück und machten uns direkt auf den Rückweg. In Ringkøbing sprangen wir nochmal in einen Supermarkt und holten uns die Zutaten für unser Abendessen. Um 20:15 Uhr waren wir wieder in der Unterkunft, passend, denn fünf Minuten später gingen ja die Abendspiele der Eishockey-WM schon los, die wir nebenher laufen hatten, während wir unsere Hotdogs zubereiteten und diese dann auch vertilgten. Ich sah zwischendurch auf dem Handy, dass die deutsche U19-Nationalmannschaft im Fußball vor der Europameisterschaft ein vier-tägiges Trainingslager in Dänemark abhält und morgen um 12 Uhr(!) ein Testspiel in Horsens austrägt. Kurz mit Ronny besprochen, der das mit dem Fußball nicht unbedingt so braucht, aber hier war auch er dafür und so änderten wir unsere Pläne. Die Eishockey-Spiele im TV, die auf Magenta zudem auch noch ohne Kommentar übertragen werden, waren nicht wirklich der Burner und so setzte so langsam nach dem zweiten Bier auch schon die nötige Bettschwere ein. Um 22:50 Uhr verzogen wir uns bereits in die Waagrechte und ich pennte auch recht schnell ein.

 

Mittwoch, 14. Mai 2025

 

Heute war Ronny ein wenig früher wach, er ging bereits 7:45 Uhr Brötchen holen. Ich hatte nach zwei nicht so guten Nächten endlich mal wieder eine erholsamere hinter mir und wurde tatsächlich erst wach, als er die Haustüre (die quasi im Flur direkt neben meinem Schlafzimmer war) heraus ging. Ich stand dann logischerweise auch auf und erledigte meine Jobs (Spülmaschine ausräumen, Tisch decken, Kaffee laufen lassen usw.). Wir frühstückten ganz normal, ich sprang danach noch unter die Dusche und wir machten uns in Ruhe fertig, so dass wir um 9:05 Uhr die Wohnung verließen. Zum Fußball gibt es aber dann üblicherweise wieder einen gesonderten Bericht => KLICK!

 

Von diesem ersten Kick zurück, ließ ich Ronny nur in der Wohnung raus, da er mein zweites Spiel an diesem Tag nicht mit besuchen wollte. Aber alles gut, das war so besprochen und wie sind ja alt genug und Jeder darf auch gerne mal seinen eigenen Wege gehen, wenn ihm danach ist. Den Bericht zum zweiten Fußballspiel des Tages in Middelfart (und quasi auch zum Rest des Tages) findet ihr hier => KLICK!

 

Donnerstag, 15. Mai 2025

 

Die Nacht war okay, aber ein wenig kurz. Wie so oft, war es auch heute wieder 8 Uhr, als Ronny zum Bäcker lief und ich dann Tisch deckte, Kaffee durchlaufen ließ usw.! Nach unserer ersten Mahlzeit des Tages ging ich unter die Dusche und wir vereinbarten für heute ruhig zu machen und dafür dann ein wenig eher nach Herning zu fahren, damit wir hier auch mal ein wenig „flanieren“ können. Deswegen legte ich mich nochmal auf‘s Bett und tippte ein wenig an diesem Bericht herum. Um 11:10 Uhr fuhren wir weg und waren exakt um Mittag im WM-Spielort. Mein Auto stellte ich direkt eine Querstraße hinter dem „Old Irish Pub“ (dem Treffpunkt der deutschen Fans) ab und als wir um die Ecke bogen, liefen wir auch direkt unseren Weißwasseraner Freunden in die Arme. Wir verabschiedeten uns aber erst nochmal und gingen ein wenig in der Fußgängerzone rumm, wo ich noch mit den NHL-Spielern Zeev Buium (Minnesota Wild), Mason Lohrei (Boston Bruins), Alex Vlasic (Chicago Blackhawks), Will Smith (San Jose Sharks) und Jackson Lacombe (Anaheim Ducks) ein Foto schoss und danach Ronny im Airhockey mit 10-7 schlug, also in Sachen sportlicher Betätigung steht es zwischen uns dann 1-1. Wir gingen dann ins Pub zu unseren Füchsen und ich gönnte mir auch noch ein Bierchen, bevor wir um 14:50 Uhr an die Halle fuhren. Die Karre abgestellt, chillten wir noch eine Viertelstunde darin, denn die Arena hatte sowieso noch nicht auf und auf Fan-Fest hatten wir keine Lust.

 

Drinnen war es dann doch weitestgehend wie auf einem Auswärtsspiel, auf die gute deutsche Zahl von geschätzten 1.000 Fans, setzten die Schweizer noch einen drauf und waren etwa die doppelte Anzahl. Das erste Drittel war ein mega Eishockey-Spiel von beiden Seiten mit allem was man sich wünscht: Viel Tempo, viele Checks und auch immer mal eine gewisse Portion Nickeligkeit. Leider setzte aber genau dieses nur die Schweiz im weiteren Spielverlauf fort und wir liefen nur noch hinterher. Auf Deutsch gesagt: Wir wurden einfach daher gespielt! Zu Beginn des Mittelabschnittes und in Richtung Ende dieser Periode gab es zwei Doppelschläge für den Gegner, ein ganz bitteres Drittel. In der 49. Minute machte Sven Andrighetto seinen Vierer-Pack komplett und wir konnten wenigstens kurz vor Schluss Leonardo Genoni noch (den ehrlicherweise eigentlich verdienten) Shutout zerstören, aber so richtig freuen konnte man sich darüber auch nicht wirklich, denn das Geschehen ab Minute 21 war dafür einfach zu deutlich. Sportlich gesehen natürlich ein absolut verdientes Ergebnis, aber dieses Bergvolk und ich, das wird bei Eishockey-WM’s keine Liebesgeschichte mehr, denn ihre hochnäsigen Kommentare sind nur schwer zu ertragen. Ohne vorherige Konversation wird man da auch mal von zwei Reihen weiter hinten angelutscht mit “Hey Draisaitl, was los mit euch düüütsche Stolperer” in einem Ton, wo man direkt merkt, das soll kein Spaß oder Gefrotzel sein, sondern einfach nur eine dumpfe Provokation. Vor dem letzten Drittel setzten wir uns zum Eigenschutz lieber mal um in den Block voller herum tobenden Kids. Auch nervig, aber auf jeden Fall alles besser, als dieses Kaspervolk in rot und weiß. In meinem 176. Spiel bei einer Eishockey-WM bin ich, glaube ich, das erste Mal vor dem abspielen der Hymne abgehauen, sollen sie ihr Liedchen halt alleine trällern.

 

Zu den Statistiken und Bildern von Schweiz gegen Deutschland => KLICK!

 

So hatten wir wenigstens unsere Ruhe beim Verlassen der Halle und waren auch ruckzuck vom Parkplatz unten. Um 19:45 Uhr waren wir zurück in unserer Unterkunft und machten uns wieder ein paar Hotdogs und schauten das Anfangsdrittel der Abendspiele im TV. In der ersten Pause schnappten wir uns jeweils eine Flasche Bier und gingen auf eine nahe gelegene Düne, von wo wir den wunderschönen Sonnenuntergang über der Nordsee anschauten. Ein wenig frierend durch den vielen Wind gingen wir dann zurück in die Wohnung, nachdem die Sonne am Horizont verschwunden war. Wir schauten noch die Schlussminuten der Eishockeyspiele im Fernseher und legten uns direkt danach, so gegen 22:50 Uhr, ins Bett. Morgen war ja ein etwas größer Ausflug an der Reihe, auf den ich mich wirklich freute.

 

Freitag, 16. Mai 2025

 

Den Wecker hatten wir heute auf 6:30 Uhr gestellt, aber da ich bereits zehn Minuten früher wach war, stand ich auch direkt auf und ging unter die Dusche. Nachdem sich Ronny fertig gemacht hatte, brachen wir um 6:58 Uhr (zwei Minuten vor Plan) auf und waren ein paar Minuten später in Ringkøbing, wo wir in einem Supermarkt unser Frühstück „auf die Hand“ mitnahmen. Um 7:25 Uhr machten wir uns hier dann auf den restlichen Weg der Strecke, die von unserer Unterkunft aus insgesamt 291 Kilometer betrug (laut Navi 3:39 Stunden). Bis Videbæk war es die gleiche Strecke, als würden wir mal wieder nach Herning fahren, aber hier ging es dann „links ab“ in Richtung Norden. Durch Aulum hindurch, ging es an Viborg und Aalborg vorbei. Nördlich von Aalborg wechselten wir am Kreuz Vendsyssel auf die E39 in Richtung Hirtshals. Kurz bevor wir die Küstenstadt (von wo die Fähren in Richtung Norwegen, Faröer und Island abgehen, das nur mal so als Einordnung) erreichten, mussten wir die Autobahn verlassen und hatten noch 48 Kilometer Landstraßen. Zuerst in östliche Richtung nach Albæk und von dort dann nördlich weiter, den letzten Zipfel des dänischen Festlandes entlang. 

 

Um 10:55 Uhr stellten wir die Karre auf dem Parkplatz des Skagen Bunker Museums ab und konnten so direkt den nächsten „Sandormen“ erwischen, der um 11 Uhr los fuhr. Das ist ein kleiner Wagen, gezogen von einem Traktor, der uns direkt zur Landzunge Grenen brachte. Hier treffen sich die Meere Skagerak und Kattegat, also die Nordsee und die Ostsee, was man auf der Sandbank super an den Strömungen und Wellen sehen kann, die von rechts und links angerauscht kamen. Ich ließ es mir natürlich nicht nehmen die Schuhe auszuziehen und watschelte ins Wasser, so dass ich jetzt behaupten kann gleichzeitig in Nord- und Ostsee gestanden zu haben. Wir liefen am Strand entlang zum Leuchtturm „Det Grå Fyr“, der zweithöchste des ganzen Landes, aber wir verzichteten nach oben zu gehen. Vermutlich sind die 85 Kronen wegen Unterhaltung usw. vollkommen gerechtfertigt, aber um ein, zwei Minuten auf einer kleinen Plattform herum zu laufen, war es uns einfach keine 12 Euro wert. Danach versuchten wir noch (leider vergeblich) am Strand das kleine Schild „nordligste Punkt i DK“ zu finden, aber keine Ahnung, ob das überhaupt noch steht!? Wir fuhren mit dem Auto nach Skagen zurück, wo wir ein wenig am Hafen entlang und durch die Straßen schlenderten. Nichts spektakuläres zu sehen, aber dennoch eine nette, kleine Stadt (die nördlichste in ganz Dänemark). Der Aussage „ein Eisi geht immer“ ließ ich auch heute wieder Taten folgen und es gab zwei Bällchen für mich, bevor wir weiter fuhren zur „Råbjerg Mile“. Das ist Dänemarks größte Wanderdüne mit einer Fläche von 1 km auf 1 km und einer Höhe von bis zu 40 Metern. Sie wandert jedes Jahr um ca. 15 Meter und nach Schätzungen würde sie etwa im Jahre 2130 die Straße von Frederikshavn nach Skagen unter sich begraben haben und nach weiteren 30 Jahren wäre sie in der Ostsee verschwunden, ein krasses Naturschauspiel, welches seit vielen Jahren unter Naturschutz steht. Danach fuhren wir dann weiter nach Hjørring und wie bei den letzten Male, gibt es aber auch hier für das Fußballspiel und den Rest des Tages einen separaten Bericht => KLICK!

 

Samstag, 17. Mai 2025

 

Heute hatten wir mit Deutschland bereits das erste Spiel des Tages, also Puckdrop um 12:20 Uhr in der Jyske Bank Boxen zu Herning. Vorher konnte man eh nichts mehr machen, also sagten wir uns, dass wir nach der etwas längeren Tour gestern, es mal wieder etwas ruhiger angehen lassen können. So ging Ronny eine halbe Stunde später, um 8:30 Uhr, Brötchen holen und ich krabbelte entsprechend auch die 30 Minuten später aus der Kiste. Ich bereitete dann Rührei, Kaffee und den Tisch bereits vor, bis unser Koch-Meister zurück war. In aller Ruhe frühstückten wir und nachdem ich aus der Dusche kam, konnten wir uns noch ein wenig ausruhen, um 10:30 Uhr machten wir uns auf den Weg in Richtung WM-Spielort und kamen 50 Minuten später dort an. 

 

Nach drei Siegen und der herben Abreibung gegen die Schweiz vorgestern, waren wir natürlich gespannt, wie sich unsere Mannschaft heute gegen die NHL-Truppe der Amerikaner schlagen wird. Der Spielplan sah bei uns zuerst die drei „Kleinen“, dann die drei „Großen“ vor und ich sagte bereits vor der WM, dass ich es für sehr realistisch ansehe, dass am Dienstag Abend das allerletzte Gruppenspiel ein „Endspiel“ vor voller Hütte gegen den Gastgeber sein wird. Soweit sind wir aber noch nicht, aber vieles läuft darauf hinaus. Wir setzen uns recht mittig und wenig weiter nach oben, merkten schnell, dass wir die Eltern und Freundinnen der Spieler Moritz Seider, Justin Schütz und Lukas Kälble neben uns sitzen hatten. Letzterer war heute healthy scratch und saß ab dem 2. Drittel dann selbst auch bei seiner Mutter und Freundin. Unser Team erwischte ein ganz schwaches erstes Drittel und ließ alles vermissen, was man gegen so ein Team braucht. Da war kein Speed, keine Härte (Checks zu Ende fahren), der bedingungslose Wille „auch mal Pucks zu fressen“ in den ersten 20 Minuten nicht zu sehen. So liegt man auch ruckzuck mal 0-3 zurück und geht eigentlich hoffnungslos in den zweiten Abschnitt. Hier merkte man aber vom Eröffnungsbully an, dass man sich nun anders präsentieren will. Plötzlich zeigte man die von mir erwähnten Attribute und spielte mit, erzielte auch durch Eric Mik einen schönen Anschlusstreffer. Nach einem wunderschönen Spielzug vollendete Jonas Müller zum 2-3 und nur 47 Sekunden danach (man spielte mittlerweile im Powerplay) erzielte Wojtek Stachowiak den Ausgleich. Da dachte ich mal kurz, das Hallendach würde abheben, bei der Lautstärke des Torjubels. Wahnsinn, wir hatten plötzlich ein Spiel! Zu Beginn der letzten 20 Minuten eine Schrecksekunde, denn nach einem eigentlichen Allerwelts-Save ging unser NHL-Goalie Philipp Grubauer zur Bank, aber wieder ins Tor zurück, um sich bei der nächsten Unterbrechung doch auswechseln zu lassen und direkt in die Kabine zu gehen. Mathias Niederberger kam ins Tor und musste bei einer deutschen Unterzahl direkt das 3-4 kassieren. Beim nächsten Powerbreak kam Grubauer völlig überraschend zurück und ging auch direkt ins Gehäuse zurück. Wir blieben irgendwie dran und „spielten mit“, aber so richtig in Bedrängnis brachten wir die Amis nicht, dennoch weiß man beim Eishockey ja, wie schnell ein Tor fallen kann, egal ob schön erzielt oder eine abgefälschte Murmel. Weder das eine, noch das andere, gelang uns leider, und so konnte die USA knapp 3,5 Minuten vor dem Ende mit dem 5-3 den Deckel drauf machen. Der Schuss ins leere Tor, nachdem wir den Torhüter zu Gunsten des sechsten Feldspielers gezogen hatten, der war dann natürlich nur noch für die Statistik. Schade, da wäre heute definitiv mehr drin gewesen. Nach der US-Hymne gingen wir dann zurück zum geparkten Auto und kamen wieder gut vom Parkplatz herunter.

 

Zu den Statistiken und Bildern von Deutschland gegen die USA => KLICK!

 

Die Strecke zurück zu unserer Unterkunft können wir ja fast schon blind fahren, so oft wie wir diese in den letzten Tagen hinter uns gebracht hatten. In Ringkøbing ging es nochmal für drei, vier Sachen in den Supermarkt und anschließend zurück auf die Bude. Hier schauten wir die 16:20 Uhr Spiele an, ruhten uns noch ein wenig aus und machten uns gegen 18:30 Uhr zu Fuß auf und das nur ca. 200 Meter entfernte Steakhouse. Für mich gab es allerdings ein normales Schnitzel, für Ronny eine Scholle und nachdem wir gesättigt waren, zog es uns nochmal auf einen Verdauungs-Spaziergang, der uns an den Strand führte, wo wir mal wieder für ein paar Minuten nur chillten und einfach nur dem Meer und dem Sonnenuntergang zuschauten. Auf dem Rückweg sahen wir noch die Fernseh-Kommentatoren Rick Goldmann, Basti Schwele und Alex Kunz mit ihren Frauen und Kindern, die wohl ebenso wie DEL-Ligachef Gernot Tripcke Søndervig als Übernachtungsziel ausgewählt hatten. In unserer Wohnung angekommen, gab es heute noch ein wenig Äppler (Apfelwein, für die Nicht-Hessen unter uns) und im TV die Abendspiele der Eishockey-WM. Um 23 Uhr gingen wir ins Bett, aber ich daddelte noch über eine Stunde am Handy herum, denn ich hatte noch einiges vom Tag anzuschauen, so z.B. im Re-Live die Verabschiedung einiger verdienter Spieler und Trainer meines OFC am heutigen letzten Spieltag der Regionalliga Südwest.

 

Sonntag, 18. Mai 2025

 

Für heute wollten wir wieder ein wenig früher sein, denn es war der letzte komplett Eishockey-freie Tag für uns bei dieser Reise und für mich waren zwei Fußballspiele wichtig und wenn man diese mit Sightseeing verbinden kann - umso besser! So machte sich Ronny bereits um 7:20 Uhr auf den Weg zum Brötchen holen, üblicherweise übernahm ich dann den Rest im Hause. Nach einem gemütlichen Frühstück sprang ich unter die Dusche und um 8:40 Uhr verließen wir unsere Wohnung. Wir hatten zuerst 183 Kilometer zu überbrücken, die das Navi mit exakt 2:30 Stunden angegeben hatte. Wir fuhren direkt an der Nordseeküste entlang, um nach 18 Kilometern in östliche Richtung abzubiegen. Durch Ulfborg hindurch, ging es an Holstebro vorbei bis nach Viborg. Von hier dann nördlich weiter nach Aalborg, wobei nur die letzten ca. 80 Kilometer Autobahn waren, der Rest war komplett Landstraße. Diese Strecke waren wir auch vorgestern gefahren, als wir in Skagen am nördlichsten Zipfel Dänemarks waren, dieses Mal halt nur bis zur Ausfahrt Aalborg Centrum. Wir stellten das Auto um 11:20 Uhr in der Nähe des Stadions ab und begannen von hier zu Fuß unsere Erkundungstour. Zuerst waren wir im Yachthafen, schlenderten ein wenig am Limfjord entlang und hörten plötzlich Feuerwerksböller und Singsang irgendwo hinter der Hafenpromenade, da mussten wir doch mal schauen und sahen, dass die AaB-Fans einen Marsch zum Stadion organisiert hatten. Wir gingen danach aber trotzdem erst nochmal zum Fachwerkschloss „Aalborghus“ und liefen erst dann gemütlich durch die Fußgängerzone zurück zum Stadion.

 

Ab hier gibt es dann noch zwei separate Berichte zu den beiden Fußballspielen des heutigen Tages, sowie die Rückreise in unsere Unterkunft.

 

Aalborg => KLICK!

Randers => KLICK!

 

Montag, 19. Mai 2025

 

Eingepennt war ich gegen 0:30 Uhr und bis auf einen Toilettengang war es wirklich endlich mal wieder eine gute und ruhige Nacht. Ronny ging um 8 Brötchen holen, ich erledigte in unserer Wohnung den Rest. Nach dem Frühstück und meiner Dusche gammelten wir nur herum und ich fing so langsam auch an die Taschen für die Rückfahrt zu packen, da wir ja morgen Tagestickets haben und somit den ganzen Tag in Herning beim Eishockey sind.

 

Alles in allem blieb der heutige Tag ein Faulenzer-Tag. Wie gesagt, ein wenig packen, Bericht schreiben und zwischendurch auch mal gedusselt. Wir mussten uns aber doch noch aufraffen, denn wir hatten ja noch ein deutsches WM-Spiel heute, also machten wir uns um 14:15 Uhr auf den Weg in Richtung Herning. Unterwegs in einem Supermarkt noch Pfandflaschen gegen Backwaren und kalte Getränke eingetauscht, bekam ich unterwegs eine SMS von unserem langjährigen Mitfahrer PaP, der zu einem Überaschungsbesuch für diesen einen Tag angereist war, in Verbindung mit Sightseeing in Kiel. So trafen wir ihn vor dem Spiel, er wollte sich aber lieber in Ruhe an den Rand setzen und nicht zu uns in die Mitte.

 

Krass wie viele Tschechen scheinbar über‘s Wochenende nochmal angereist waren, während viele Deutsche nach dem Samstag-Match die Heimreise angetreten haben. Ich würde das Verhältnis unter den Zuschauer auf vielleicht ca. 500 Deutsche gegenüber ca. 3.500-4.000(!) Tschechen schätzen. Unser Nachbarland ging auch früh in ihrer ersten Überzahl durch ihren Superstar in Führung, wobei die Strafe gegen Wiederer zuvor weit weg vom Puckgeschehen war und auch bei der Wiederholung auf dem Stadionwürfel nicht aufzulösen war. Wenn es tatsächlich ein Foul war, war es saudämlich, da locker 30 Meter vom Puck entfernt. In der Schlussminute des ersten Abschnittes traf Dominik Kahun den Pfosten (den muss man eigentlich machen!) und auch direkt nach Wiederbeginn machte es nach einem schönen Alleingang von Tim Stützle PLING. Der amtierende Weltmeister war abgezockter und nutzte jeden noch so kleinen Fehler von uns, nach 40 Minuten stand ein 0-3 zu Buche. Zu Beginn der letzten Periode hatten wir anderthalb Minuten Überzahl, aber statt vielleicht nochmal ran zu kommen, blieb Mo Seider beim rückwärts fahren die Scheibe im noch nicht fest gefrorenen Wasser auf der schlechten Eisfläche liegen und Cesky nutzte es zu einem Shorthander. Damit war das Ding dann eh durch und ich hatte nicht das Gefühl, dass wir danach noch Vollgas geben, was ich aber im Hinblick auf unser „Finale“ morgen gegen den Gastgeber verstehe und sogar befürwortete. An Ende gab es ein 0-5, was natürlich nicht schön ist, aber da wir uns selbst mit einem Dreier heute nicht fix für das Viertelfinale hätten qualifizieren können, war das Spiel heute „egal“, morgen muss dann aber definitiv abgeliefert werden, wenn man die Entscheidungsspiele erreichen will. Nach dem Ende der Partie trafen wir uns noch mal für ein paar Minuten auf einen Plausch mit PaP und gingen dann zurück zum Parkplatz.

 

Zu den Statistiken und Bildern von Deutschland gg. Tschechien => KLICK!

 

So machten wir uns dann um 19:10 Uhr auf den Weg zurück in unsere Unterkunft, wo wir 50 Minuten später angekommen waren. Wir stellten uns von zuhause mitgebrachte Ravioli auf den Herd und schauten im TV noch die ersten beiden Drittel von Kanada gegen Finnland. Danach gingen wir nochmal auf die Dünen unweit unseres Ferienhauses. Wir wussten, dass die Sonne bereits untergegangen war, aber wir wollten einfach nur den gold/gelben Horizont über dem Meer sehen. Ein überragendes Bild, was man hier jeden Abend bei gutem Wetter (was wir ja tatsächlich die kompletten 12 Tage lang hatten) präsentiert bekommt. Wir gingen dann wieder so zurück, dass wir pünktlich zur Overtime und dem Shootout des voran genannten Spiels wieder vor dem Fernseher saßen. Einen Schlummertrunk gab es noch und gegen 23:30 Uhr verzogen wir uns ins Bett, eingeschlafen bin ich dann eine knappe Stunde später.

 

Dienstag, 20. Mai 2025

 

Ronny machte sich um 7:55 Uhr auf und holte Brötchen, für mich wieder das Zeichen den Rest vorzubereiten. Wir hatten noch einmal Eier und Speck, um Rühreier zu machen, denn ich hatte insgesamt jeweils drei Pack mitgebracht. Heute mussten sie weg, da es ja unser letztes Frühstück vor Ort war. Gemütlich die erste Mahlzeit des Tages zu uns genommen, richteten wir danach unsere Sachen fertig und packten auch schon erste Teile davon ins Auto. Um 10:50 Uhr machten wir uns auf den Weg ein letztes Mal in Richtung Jyske Bank Boxen in Herning, wo als Co-Gastgeber die Eishockey-WM in diesem Jahr ausgetragen wird. Für den heutigen letzten Vorrunden-Tag hatten wir uns nämlich im letzten Herbst Tagestickets gebucht, weil es uns für zu unsicher war auf den Verkauf der Einzeltickets zu warten. Unterwegs noch schnell die allerletzten Pfandflaschen in einem Supermarkt abgegeben, kamen wir um 11:50 Uhr auf dem großen Parkplatz gegenüber der Arena an. Auf dem Weg in die Spielstätte trafen wir Jürgen aus Nauheim und drinnen setzte sich Doreen (ebenfalls aus Nauheim) zu uns.

 

Die Schweizer hatten zu Beginn echt Probleme bzw. es sah irgendwie so aus, als würden sie es auf die leichte Schulter nehmen. Nach knapp zehn Minuten sagte die Schuss-Bilanz 0-4 aus ihrer Sicht aus und nach einer Viertelstunde Spielzeit ging Kasachstan auch in Führung. Die Zentralasiaten benötigen einen Punkt, um dem Abstieg in die Zweitklassigkeit zu entgehen und lange sah es so aus, als wären sie auf einem guten Weg. Die Schweizer legten zwar im zweiten Drittel einen Gang zu, aber taten sich immer noch schwer klare Chancen zu kreieren. Es musste ein Powerplay her, um den Ausgleich zu schaffen und selbst hier war es ein Schlittschuhtor, allerdings wurde der Schlittschuh zwar gewollt so gestellt, aber nach der vor ein paar Jahren geänderten Regel bedarf es einem Kick, damit der Treffer verweigert werden würde. In letzten Abschnitt war unser Nachbarland weiterhin dominierend, in Führung gingen sie aber erst durch den zweiten Powerplay-Treffer am heutigen Tag. Gerade als die Kasachen dann etwas wie eine Schlussoffensive starteten, setzten die Eidgenossen einen Doppelschlag drauf und hatten somit nicht nur dieses Spiel gewonnen, sondern auch mindestens Platz 2 in der Gruppe sicher. Nach dem Spiel schlenderten wir ein wenig durch die offizielle Fanzone und aßen jeweils eine Kleinigkeit.

 

Nachdem wir erstmal gesättigt waren, chillten wir noch ein wenig herum und gingen knapp eine halbe Stunde vor Beginn des zweiten Spiels wieder in die Arena. Die Ansetzung USA gegen Tschechien versprach nicht nur gutes Hockey, sondern durch die vielen angereisten Osteurpäer auch gute Stimmung. Zudem geht es hier um den Gruppensieg und auch darum wer Dritter wird, somit morgen bereits nach Stockholm reisen muss und vermutlich auf Finnland oder Kanada treffen wird. Die Tschechen machten zu Beginn ordentlich Dampf, trotzdem stand es bei den Torschüssen nach sechs, sieben Minuten „nur“ 6-6. Die folgenden zehn Minuten waren aber eine einzige Druckphase der Amerikaner (auch begünstigt durch zwei Roughing-Strafen von CZ) und binnen dieser Zeitspanne hatten sie 15-0 Torschüsse. Völlig verdient trafen sie einmal per Rebound und nahmen diese Führung auch mit in die erste Pause. In den zweiten 20 Minuten war es halbwegs ausgeglichen, aber die US NHL-Spieler hatten mal kurz die Spielweise von David Pastrńák vergessen, denn er chillte mal wieder an der gegnerischen blauen Linie herum, bekam den langen Pass, lief alleine auf seinen Vereins-Torhüter aus Boston zu und legte ihm die Scheibe locker und lässig unter‘s Dach. Kurz darauf bediente er den zweiten tschechischen Stürmer-Star, Martin Necas, in Überzahl mustergültig und dieser hämmerte das Hartgummi in die Maschen. Trotz nun stärkerer Tschechen war das Ergebnis doch ein wenig schmeichelhaft, was ihnen natürlich aber auch ziemlich egal gewesen sein dürfte. Leider nahmen sie aber auch zu viele unnötige Strafen und eine dieser nutzten die Amerikaner gleich zu Beginn des Schlussabschnittes zum Ausgleich. Nächstes Powerplay und mit ihrem bereits exakten 50. Schuss in dieser Partie überwanden sie den stark haltenden Karel Vejmelka im CZ-Tor ein drittes Mal. Ceska Republika versuchte nochmal alles, aber auf der anderen Seite eine überragende Deflection von Logan Cooley zur Vorentscheidung. Nachdem dann der Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers gezogen wurde, dauerte es nur wenige Sekunden und mit dem Empty-net-goal war ruckzuck der endgültige Deckel drauf. Dieses Spiel war mit dem ersten Drittel von Schweiz gegen Deutschland wohl das Beste, was wir bei der diesjährigen WM zu sehen bekamen. Das Ergebnis bedeutet somit, dass die Schweiz Gruppenerster ist und auf Österreich trifft, die erstmals seit 31 Jahren wieder ein WM-Viertelfinale erreicht haben. Nach diesem Spiel wollten wir eigentlich auf den Fan-Fest erneut eine Kleinigkeit essen, aber die Schlangen vor den ganzen Ständen waren uns zu lang und so entschieden wir uns nach dem letzten Spiel des Tages in Ringkøbing nochmal in das dortige amerikanische Schnellrestaurant zu springen.

 

Somit gingen wir wieder zum Eingang der Arena, aber weil sich das vorherige Spiel so lange hingezogen hatte, waren die Türen noch nicht geöffnet. Nachdem die Security endlich alles frei gegeben hatte, gingen wir auch direkt rein, nahmen uns jeweils ein Wasser mit und setzten uns auch direkt auf unsere Plätze. Dem Warmup ein wenig zugeschaut, stieg die Aufregung vor unserem „Endspiel“ von Minute zu Minute, der Gewinner dieses Matches spielt am Donnerstag Viertelfinale gegen Kanada und der Verlierer reist morgen ab. Unser Gegner bekam am heutigen Morgen nochmal Verstärkung in Form von Nikolaj Ehlers, der in dieser Saison über 70 Scorerpunkte in der NHL gesammelt hatte und Samstag auf Sonntag Nacht mit seinem Team, den Winnipeg Jets, aus den Play-offs geflogen war. Das schien die Gastgeber zu beflügeln, spielten sie ein starkes erstes Drittel und bei 5-14 Schüssen konnten wir uns mehrmals bei Philipp Grubauer bedanken, nicht in Rückstand geraten zu sein. Im Mitteldrittel ein komplett anderes Bild, unsere Truppe nun die klar stärkere und aktivere, dennoch sah es lange danach aus, als würde es auch  in die zweite Pause mit dem torlosen Remis gehen. Wenige Sekunden vor der Sirene schlenzte aber Korbinian Geibel die Scheibe an Freund und Feind vorbei ins Netz. Riesiger Jubel unter den vielleicht etwa 600-700 Deutschen in der Arena. Einmal durchschnaufen war angesagt und dann erwartete ich anrennende Dänen. Offensiver wurden sie zwar, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass sie ein Tor schießen würden. Dann aber einmal nicht aufgepasst und der am Morgen erst in Dänemark gelandete und mit Jetlag in den Beinen spielende Ehlers läuft allen davon und netzt zum Ausgleich ein. Okay, also quasi wieder alles auf Null gestellt und noch exakt zehn Minuten zu spielen. Man merkt beiden Teams an, dass sie vorsichtiger wurden, denn der nächste Fehler wird vermutlich der Entscheidende sein und den wollte logischerweise Keiner machen. Ausgerechnet Ehlers schnickte den Puck ungewollt aus dem Spielfeld heraus, also Überzahl für uns. Diese war die ganze Weltmeisterschaft nicht wirklich gut, das wäre doch ein guter Zeitpunkt es jetzt mal zu ändern. Aber nichts da, wieder nichts, die nächsten schwachen zwei Minuten mit einem Mann mehr auf dem Eis. Es begannen die letzten Minuten, die Dänen noch mal mit ein, zwei Chancen, aber Grubi weiterhin richtig stark. Es ging also in die Verlängerung, mit Drei gegen Drei auf dem Eis, puh, die Spannung zum Greifen. Die erste Chance geht an uns, danach eher die Gastgeber an Drücker. In der letzten Minute der Overtime laufen wir mit Tempo Richtung gegnerisches Verteidigungsdrittel, an der Seite ein Zweikampf, ein Pfiff und Strafen auf beiden Seiten. Maaaaaan, lasst es doch Laufen, das wäre eine gute Chance für uns gewesen. So verlieren wir das anschließende Bully und müssen nochmal zittern. Aber auch der letzte Schuss auf unser Gehäuse bringt nichts ein und somit kommt es zur endgültigen Entscheidung im Penaltyschießen, wow. Vorher wurde das Eis  nochmal trocken abgezogen, der Bogen wurde also bis zum Bersten gespannt. Los ging‘s und unser Gegner startete und verlud Grubauer frech (aber leider gut) und ging direkt in Führung. Wir vergaben unseren Ersten und die Dänen trafen erneut, auch unser Zweiter wurde abgewehrt. International werden im Gegensatz zu den deutschen Ligen zwar fünf Stück pro Team geschossen, aber ein 0-2 nach jeweils zwei Schützen ist schon ein herber Rückschlag. Als Nächstes kommt auch noch der Superstar Ehlers, aber endlich konnte Gruuu einen entschärfen. Wir vergaben aber auch unseren dritten Versuch und somit gab es quasi vier Matchbälle für Dänemark. Den Ersten konnte Grubauer abwehren, aber dennoch hatten wir das Messer am Hals angesetzt und mussten zwei Mal treffen und den letzten Dänischen halten. So weit kam es allerdings gar nicht, denn auch unserem vierten Schützen versagten die Nerven. Vier ganz schwache Versuche bedeuten also das Ausscheiden unserer Mannschaft, bitter, bitter, aber ehrlicherweise wohl verdient, das muss man anerkennen. Nachdem wir noch brav der Hymne des verdienten Siegers gelauscht hatten, gingen wir dann aber doch recht schnellen Schrittes in Richtung Parkplatz. Ganz anders als gegen die schweizer Honks gab es keinerlei hämische Kommentare, im Gegenteil, es gab sogar gegenseitige Wertschätzung - so geht WM! Aber das wird das Bergvolk nimmer lernen…

 
Zu den Statistiken und Bildern von Schweiz gegen Kasachstan => KLICK!
Zu den Statistiken und Bildern von Tschechien gegen die USA => KLICK!

Zu den Statistiken und Bildern von Deutschland gg. Dänemark => KLICK!

 

Wir kamen eigentlich ganz gut vom Parkplatz herunter, bis an der zweiten Ausfahrt der Verkehr von der Polizei geregelt wurde. Direkt vor mir ging die Kelle herunter und von rechts wurde ein Auto nach dem anderen auf die Straße gewunken. Gefühlt war schon der halbe Parkplatz leer, bis wir dann endlich auch mal wieder durften. Die Strecke zurück kannten wir ja bereits sehr gut, aber wie schon erwähnt, blieben wir in Ringkøbing nochmal in einem amerikanischen Schnellrestaurant stehen. Auch wenn wir uns beeilten beim essen, aber dadurch und dem zusätzlichen Zeitverlust durch die Verlängerung und dem Penaltyschießen war es schon 0:40 Uhr, als wir zurück in der Wohnung waren. Ich hatte eigentlich gehofft um Mitternacht, oder vielleicht sogar noch ein wenig früher wieder in Søndervig zu sein. Wie es dann auch wieder so ist, wenn man unbedingt schnell einschlafen will und muss, es geht natürlich nicht, zumal der Frustpegel schon ziemlich hoch war. Es dürfte in etwa 1:30 Uhr gewesen sein, bis ich endlich eingepennt war.

 

Mittwoch, 21. Mai 2025

 

Da ich ja morgen wieder arbeiten muss, wollte ich keinesfalls erst Abends nachhause kommen. Als Ronny gestern wegen der Abfahrtszeit fragte, sagte ich ihm „Wir stellen den Wecker auf 4:30 Uhr und schauen, dass wir schnellstmöglich weg kommen“. Das rappeln der Wecker riss uns dann nach knapp drei Stunden natürlich komplett aus dem Tiefschlaf und nach dem frisch machen im Bad mussten noch ein paar Dinge erledigt werden (letzte Sachen zusammen gepackt, die Sachen aus dem Kühlschrank in die Kühltasche, Stromzähler ablesen, letzte Taschen ins Auto packen usw.), ehe wir unsere Haustürschlüssel in die Keybox warfen. Um 5:01 Uhr passierten wir ein letztes Mal das Ortsschild von Søndervig und an Ringkøbing vorbei gefahren, bogen wir kurz darauf ab nach Skjern. Dahinter in Tarm links und bei Sønder Omme rechts ab, durch Grindsted hindurch und kurz vor Hejnsvig nochmal links ab und auch noch durch diesen Ort durch. Um 6:30 Uhr hatten wir nach 115 Kilometern endlich erstmals eine Autobahn erreicht, waren aber auch bereits in Süd-Dänemark angekommen. Auf die E20 gefahren, mussten wir nur wenige Kilometer später am Kreuz Kolding Vest auf die E45 wechseln, die uns fast schnurstracks weiter in Richtung Süden brachte. Um 7:20 Uhr passierten wir die Grenze und 50 Minuten später tankten wir bei Neumüster die Karre voll, holten uns im Supermarkt nebenan Backwaren zum Frühstück und machten auf einem Parkplatz eine kurze Pinkelpause, was alles in allem ca. 15-20 Minuten kostete. Wir versuchten die Verzögerungen so gering wie möglich zu halten, denn uns war erstmal wichtig schnell zum Elbtunnel zu kommen und diesen zu passieren. Exakt um 9 Uhr erreichten wir diese oftmalige Problemstelle, kamen aber (wie auch schon auf dem Hinweg) komplett ohne Probleme durch die Unterführung der Elbe. Auch weiterhin lief es gut und auch sonstige Teile der A7 (z.B. Soltau oder am Dreieck Walsrode), wo man schon einige Male im Leben gestanden hat, rollten wir problemlos vorbei. Zwischen Hannover und Hildesheim, wir hatten ziemlich genau zwei Drittel der Strecke hinter uns gebracht, hielt ich nochmal an um Luft zu schnappen. Weil eine Leitplanke repariert werden musste und sich die Autobahn auf eine Fahrspur verringerte, hatten wir mal für zwei Kilometer leichten Stau, aber letztendlich verloren wir hier auch keine fünf Minuten. Erstaunlich reibungslos verlief auch die weitere Fahrt. Unmittelbar vor dem Ohmtal-Dreieck auf der neuen A49 machten wir nur nochmal eine dritte Pinkelpause und um 12:58 Uhr konnten wir die A5 in Fernwald schon verlassen. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass wir so gut durch kommen. In Hungen zur endgültigen exakten Abrechnung die Karre nochmal voll getankt, stellte ich sie nach 842 gefahrenen Tages-Kilometern um 13:30 Uhr zuhause ab, welche wir in 8:06 Stunden hinter uns gebracht haben. Insgesamt habe ich in den letzten 12 Tagen über 4.943 Kilometer auf der Straße weggeballert, da fällt schon einiges an, bei Hin- und Rückfahrt, sieben Mal die Fahrt nach Herning und zurück, unser Ausflug nach Nord-Dänemark und natürlich die Fahrten zu den Fußballspielen.

 

Fazit

 

Vorweg erstmal: Es war mal wieder ein klasse WM!

 

Angefangen mit der Anfahrt, die trotz wenig Schlaf schnell durchgezogen werden konnte und als wir dann in Søndervig unsere Wohnung für die 12 Nächte direkt beziehen durften, obwohl wir eigentlich zu früh waren. Nach dem Betreten dieser waren wir positiv gestimmt, denn diese war echt absolut top. Mal wieder ein Lob für Ronny, der sich da Jahr für Jahr echt viel Mühe macht und immer wieder klasse Wohnungen findet. Daumen nach oben!!!

 

Das Wetter war mal wieder überragend für eine Weltmeisterschaft. Früher waren die Turniere Ende April, mittlerweile ist in Richtung Mitte Mai gerutscht, aber wir hatten das Thema auch mal kurz angesprochen. Wir hatten bisher eigentlich noch bei keiner WM-Reise über mehrere Tage so richtiges Shit-Wetter, sondern im Gegenteil, zumeist durchgehend gute Bedingungen. Wir befanden uns ja schon recht weit nördlich und dass man da für locker die Hälfte der Tage sogar eine kurze Hose anziehen konnte, damit hätte ich nicht gerechnet. Klar, im Schatten war es mit dem Wind dann doch manchmal ein wenig frisch und Abends sowieso, aber darauf konnte man sich ja einstellen. Wir hatten nicht einen einzigen Tropfen Regen während unseres Urlaubs.

 

Sightseeing-technisch war es dieses Mal nicht ganz so einfach, denn wir waren erst 2018 in der Gegend und Städte mit den riesengroßen Highlights gibt es in der Umgebung nicht, dann hätten wir schon nach Kopenhagen fahren müssen (aber dort waren wir vor sieben Jahren ja auch). Ich denke, wir haben größtenteils das Beste daraus gemacht bzw. auch soweit das gesehen, was wir uns vorgenommen hatten. Besonders spannend fand ich unseren Trip an die Nordspitze von Dänemark, wo Nord- und Ostsee aufeinander treffen, sowie die Wanderdüne und den Ort Skagen. Aber auch ansonsten schauten wir uns die Städte Esbjerg, Aalborg, Herning und Ringkøbing an, alles keine Städte mit riesigen Sehenswürdigkeiten, aber alles nette Kleinstädte, in denen man mal gut durch die Innenstadt schlendern und gemütlich ein wenig Zeit verbringen kann.

 

Für mich persönlich kam noch hinzu, dass die Terminierungen in Sachen Fußball bereits vor der WM gut gepasst hatten und ich neben den neun Eishockey-Spielen auch noch sechs Kicks von der ersten bis zur dritten Liga einplanen konnte. Letztendlich wurden es sogar sieben Stück, wegen dem kurzfristig vereinbarten U19-Test Länderspiel zwischen Dänemark und Deutschland in einem weiteren Zweitliga-Stadion. Ich erlebte einen Aufstieg und zwei Abstiege live vor Ort in den Arenen. Hier war ich hochzufrieden, da auch alles mit der Anreise zu den Spielen, mit den Tickets usw. problemlos geklappt hat.

 

Sportlich begann es für unsere Mannschaft mit drei Siegen sehr gut, es waren allerdings die Aufgaben, die man auch lösen muss, wenn man ins Viertelfinale will. Es folgten die drei dicken Brocken der Gruppe und hier hagelte es drei Niederlagen am Stück mit teilweise nicht guten Leistungen. Es kam also, wie ich es vor der WM schon prophezeit hatte, zu einem Endspiel am Dienstag Abend gegen den Gastgeber. Leider war auch hier das auf‘s Eis gebrachte nicht ausreichend und man verlor das Penalty-Schießen im „the winner takes it all“-Spiel um den Einzug ins Viertelfinale. Somit zog der Gastgeber erst das dritte Mal in der WM-Geschichte unter die letzten Acht ein, während unsere Mannschaft erstmals seit 2018 wieder dieses Viertelfinale verpasste - damals ebenfalls beim Turnier in Dänemark! Sportlich also für unsere Nati leider kein gutes Ziel, denn bei zwei Turnieren im nördlichen Nachbarland verpasste man beide Male seine Ziele.

 

Auch sonst war es klasse, man traf wieder viele Leute, die man teilweise im normalen LIgenbetrieb nicht sieht, sondern immer nur das eine Mal im Jahr während diesen Turnieren. Wir hatten wir gemeinsam viel Spaß mit den Bekannten. Mit Sascha aus Weißwasser stellte ich z.B. fest, dass wir uns seit dem Turnier 2004 in Prag persönlich kennen, also bereits seit über 20 Jahre.

 

Abschließend kann ich nur positiv über unsere 12 Tage in Dänemark berichten und wenn wir sportlich noch den Einzug ins Viertelfinale klar gemacht hätten, dann hätte es gar nichts zu meckern gegeben. Durch diese letzte Niederlage wurde es dann doch eher eine Heimfahrt mit einem gewissen Frustpotential im Kopf. So bitter es auch war, aber deswegen ziehe ich natürlich nicht die ganze Reise ins Negative.

 

Jetzt heißt es noch die ein oder andere Woche warten, bis die Gruppen für die Schweiz 2026 bestätigt werden und dann bedeutet das auch so langsam schon wieder: Planungen aufnehmen für die nächste WM!