Vor der WM

Die letzten beiden Jahre fiel die Eishockey-WM coronabedingt komplett aus (Schweiz, 2020) oder es waren keine bzw. erst ab dem Viertelfinale wenige einheimische Zuschauer zugelassen (Lettland, 2021). Für das Jahr 2022 war dann die WM in Helsinki bzw. Tampere angesetzt. Ich prüfte per Whatsapp die evtl. Interessenten und wir trafen uns im Juni 2021 das erste Mal bei Hannan in Dauernheim, ohne zu wissen wie der Stand in Sachen Corona knapp ein Jahr später sein wird. Findet die WM statt? Dürfen wir in andere Länder reisen? Sind Zuschauer zugelassen? Viele spannende Fragen, die uns natürlich noch niemand beantworten konnte. Selbst als dann der Spielplan am 19. August 2021 veröffentlicht wurde, waren immer noch viele Fragen vorhanden, aber wenige Antworten! Ein paar Diskussionen in Whatsapp und wir trafen uns am 30. August erneut bei Hannan, wo wir Nägel mit Köpfen machten. Eine Reisegruppe (Hannan, Hanni, Jacki und Kaddi) will fünf Übernachtungen und eine Abreise am Mittwoch machen, während PaP, Ronny und ich drei weitere Nächte drauf packten und uns für eine Rückreise am Samstag entschieden. Dementsprechend buchten wir auch an jenem Abend unsere Flüge natürlich mit dem Risiko, dass alles wegen den obigen Fragen evtl. nicht klappen könnte und wir dann das komplette Geld für die Flüge verlieren. Aber länger warten wollten wir auch nicht mehr, denn die Flugpreise nach Helsinki für diesen Zeitraum waren die letzten Tage und Wochen bereits angestiegen. Wir schauten auch direkt nach Unterkünfte, gingen erst mal den sicheren Weg und buchten uns zwei Doppel- und ein Dreier-Zimmer im Omena Hostel, welche kostenfrei bis drei Tage vor Anreise stornierbar waren. In diesem Hostel waren wir 2013 bereits und eigentlich sehr zufrieden, allerdings war das Dreier-Zimmer damals doch recht klein. Dafür punktete hier die gute Lage (kurzer Fußweg zum Hauptbahnhof, Irish Pub, Restaurants, ein Club und ein Einkaufsladen in direkter Umgebung). Hier waren wir also auch für´s Erste versorgt. Wir planten auch direkt eine Fahrt zum zweiten Spielort nach Tampere mit ein und entschieden uns hier für das Spiel am Dienstag Nachmittag (17.05.) zwischen Tschechien und Weißrussland. Die Zugfahrt rüber dauert knapp zwei Stunden und so können wir noch eine weitere Stadt ein wenig kennen lernen, denn in der Stadt Tampere war bisher noch niemand von unserer Reisegruppe.

 

Am 02. September 2021 begann dann der Ticketverkauf, wie immer zuerst die Tages- und VIP-Tickets. Unsere Reisegruppe entschied sich nur für den Montag (16.05.) und die Spiele Slowakei gegen Kanada und  Deutschland gegen Russland ein Tagesticket zu nehmen. Sicherlich wäre der Eröffnungstag (Freitag, 13.05.) auch reizvoll mit einem Tagesticket gewesen (Russland gegen Slowakei und Deutschland gegen Kanada), aber da wir an diesem Tag erst anreisen und ca. 12:40 Uhr erst Landung am Flughafen Helsinki ist, hatten wir keine Lust auf den Stress und entschieden uns hier nur das Abendspiel unserer Jungs gegen die Ahornblätter per Einzelticket zu buchen. Jene Tickets für die einzelnen Spiele kamen am 16. Februar 2022 in den Verkauf und hier schlugen wir dann für dieses Spiel zu – ebenso wie für das Spiel Tschechien gegen Weißrussland in Tampere. Für alle weiteren deutschen Spiele gegen die Slowakei (Sa., 14.05.), Dänemark (Do., 19.05.) und Italien (Fr., 20.05.) nahmen wir uns vor uns dann in Helsinki erst einzudecken, denn hier bestand ja keine Gefahr, dass diese Spiele ausverkauft sein werden.

 

Was dann noch folgte, war ja alles in der Weltpresse zu lesen: Der Einmarsch von Putin und Russland in der Ukraine, das hatte auch Folgen für den Sport. Am 28. Februar, also etwas mehr als zehn Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft wurden das russische und das weißrussische Team von der Teilnahme seitens der IIHF (Eishockey-Weltverband) ausgeschlossen. Fast drei Wochen war unklar, wie es denn weiter geht, ob mit 14 Teams gespielt wird oder ob es Nachrücker geben wird. Mittlerweile wurde auch bekannt, dass die Hartwall Areena, also der geplante Spielort in Helsinki, wohl zum Großteil in Besitz russischer Oligarchen ist. Es rankten sich Gerüchte, dass die komplette Gruppe evtl. nach Turku umziehen sollte, was uns vorsichtshalber schon mal dazu veranlasste für unseren Zeitraum Übernachtungsmöglichkeiten in der Stadt 170 Kilometer westlich von Helsinki zu blockieren. Am 19. März wurde dann seitens der IIHF veröffentlicht, dass Frankreich und Österreich für die ausgeladenen Russland und Weißrussland nachrücken und dass man nicht nach Turku ausweicht, sondern statt in der Hartwall Areena nun in der Helsingin jäähalli, also der Heimat des einheimischen Liiga Clubs HIFK, spielen wird. Zwar einerseits schade, da wir in Helsinki bereits 2013 waren und mit Turku würden wir eine neue Stadt kennen lernen, aber andererseits schon durchaus okay, denn der logistische Aufwand wäre auf jeden Fall größer gewesen und am Anreisetag durch die zusätzlichen zwei Stunden Zugfahrt vielleicht inkl. einchecken vor dem Abendspiel dann recht hektisch. Aber gut, es ist wie es ist und in Helsinki hat man vermutlich doch mehr Möglichkeiten für diverse Aktivitäten und ein neuer Ground ist die Helsingin jäähalli für mich ja auch, ebenso wie es das Gatorade Center in Turku auch gewesen wäre.

 

Danach versendeten dann die beiden Ticketanbieter (ja, für beide Spielorte gab es jeweils einen anderen Anbieter) Informationen, dass man entweder vom Kauf der Tickets zurücktreten kann oder eben gar nichts machen muss, dann bekommt man seine Tickets einfach umgetauscht. Wir waren ja bei allen Käufen betroffen, denn unser Spiel in Tampere hieß nun nicht mehr Tschechien gegen Weißrussland, sondern jetzt Tschechien gegen Österreich, wofür wir am 21. April nur Tickets mit der geänderten Paarung und neuem Strichcode erhielten, unsere gebuchten Plätze blieben natürlich die Gleichen. Für unsere Helsinki-Tickets war es für den Anbieter natürlich schwieriger, denn man musste die Käufer von der größeren Hartwall Areena (Kapazität) in die kleinere Helsingin jäähalli (Kapazität) umbuchen und natürlich in die gleiche Preiskategorie und möglichst alle Käufer mit gleichem Namen nebeneinander. Da pro Bestellvorgang immer maximal sechs Tickets gebucht werden, musste auch bei der Buchung immer zwei Bestellungen für ein Spiel daraus machen. Zuerst wurden wohl die ganzen Tages-Tickets umgebucht, denn hier bekamen wir unsere geänderten Tickets am 29.04. und die einzelnen Spiel-Tickets erreichten mein e-mail Postfach am 03.05., also exakt zehn Tage vor WM-Beginn. Spannende Sache und ob auch alles funktioniert, das werden wir in den nächsten Tagen dann sehen.

 

Wir trafen uns dann am Montag, den 02. Mai 2022, noch mal bei Hannan in Dauernheim um die letzten noch offenen Dinge alle zu bereden, wie z.B. Anreise an den Flughafen, Kontrolle ob auch alle gesicherten Unterkünfte tatsächlich storniert sind und PaP hatte für sich, Ronny und mich in Absprache noch eine andere Wohnung ein paar Fuß-Minuten vom Omena Hostel entfernt gebucht, weil wir uns einfach nicht sicher waren bzgl. der Größe unseres Dreier-Zimmers im Omena, wie ich oben schon schrieb. Dazu besprachen wir noch, dass wir zusammen (außer Hannan und Hanni) an unserem freien Sonntag (15.05.) wie 2013 bereits eine Fährfahrt nach Tallinn, der Hauptstadt von Estland, vornehmen werden. Die Altstadt hat uns damals sehr gut gefallen, allerdings hatten wir nicht wirklich viel Zeit vor Ort und wollen es uns jetzt erneut anschauen. Wir entschieden uns nun für eine Abfahrt in Helsinki früh morgens um 7:30 Uhr, so dass wir bereits um 9:30 Uhr in Tallinn sind und die Rückreise begann um 22:30 Uhr und wir wären dann gegen 0:30 Uhr zurück in Helsinki. Diese Fähren buchte ich uns zwei Tage vor Abflug bereits im Voraus für jeweils insgesamt 41 Euro pro Nase. Mir persönlich passt die frühe Anreise ebenfalls gut, denn so kann ich dann die beiden Fußballspiele schauen, die ich mir notiert hatte.

 

Gearbeitet wurde bis am Vortag und Abends war ich ja meistens beim Fußball unterwegs, so dass ich immer nur zwischendurch meine Liste abarbeitete und Sachen zuhause im Büro neben den Koffer legte. Am Vorabend des Abflugs war ich auch noch beim Fußball unterwegs und kam gegen 21:30 Uhr nachhause. Hier richtete ich dann den letzten Teil, packte es alles in den Koffer und machte auch mein Handgepäck soweit fertig. So gegen 0:30 Uhr kam ich dann ins Bett, aber vor lauter Vorfreude dauerte es noch einige Zeit, bis ich endlich eingeschlafen war.


Freitag, 13. Mai 2022

 Da war er nun also wieder mal... ENDLICH wieder mal... Der Tag der Abreise!

 

Am Vorabend noch beim Fußball gewesen und danach erst die letzten Dinge in meinen Koffer gepackt, war es dann auch schon wieder 1:30 Uhr, ehe ich ins Bett kam. Kurze Nacht, denn den Wecker hatte ich auf 5:30 Uhr gestellt. Das Aufstehen fiel dennoch recht leicht und nach einer Dusche und einer Tasse schwarzen Kaffee fühlte ich mich auch wieder wie ein Mensch. Vor lauter Vorfreunde hatte ich aber keinen Hunger und wollte nichts in mich rein schieben. Von meinem Dad ließ ich mich dann nach Dauernheim fahren, wo Jacki und Kaddi bereits schon warteten. Hannan und Hanni kamen auch 2-3 Minuten später angelaufen und so war unsere Anreisegruppe komplett. Jacki fuhr mit seinem Auto an den Flughafen, denn wenn man fünf Personen mit zwei Fahrten (z.B. von Friedberg ab) mit der Bahn an den Flughafen rechnet, ist man da nur minimal billiger. Eine Anreise mit den Auto macht es dann doch logistisch um einiges einfacher und wir konnten eine knappe halbe Stunde später losfahren. Vom Parkhaus war es nur ein kurzer Fußweg zum Terminal, wo Ronny schon auf uns wartete und auch PaP traf alsbald ein, so dass unsere 7er-Reisegruppe endgültig vollzählig war. Online eingecheckt waren wir schon, so dass wir nur noch unsere Koffer aufgeben mussten, was erstaunlich schnell ging, denn es war fast keine Schlange an den Lufthansa-Schaltern. Einzig es dauerte ein wenig, weil Pap und ich auf Sitze am Notfenster umgebucht wurden, was für uns extra Beinfreiheit bedeutete. Der weitere Weg für uns dann direkt durch den üblichen Security-Check, der auch problemlos von statten ging. Unser Gate war schon recht voll mit wartenden Mitfliegenden, wobei die Masse größtenteils aus ebenfalls Eishockey-Fans bestand. Schnell noch ein Croissant geholt um wenigstens etwas im Magen zu haben und natürlich das erste Bier der WM. Das Boarding verlief auch recht unkompliziert und es folgte ein eigentlich recht ruhiger Flug (inkl. zweier weitere „Flieger-Bier“). Vielen Dank noch mal an die Lißberger Fraktion, die mir vom vorderen Flugzeug-Bereich vom Steward ein Bier nach hinten bringen ließ mit „für Marcel“. Als wir dann an der Reihe waren und Jacki ein paar Reihen vor uns unsere Runde bestellte und es mir vom Steward weitergeben ließ, antwortete dieser: „Wieder für Marcel? Der hat doch schon!“, was uns sehr zum schmunzeln brachte. Die Zeit verging allgemein recht schnell und bei Start und Landung kam ich noch ein wenig mit einer Stewardess ins Gespräch, die sich über die vielen Fans wunderte und als ich sie bzgl. der Eishockey-WM aufklärte, sagte sie mir, dass sie früher auch ein paar Mal bei den jetzt nicht existierenden Hamburg Freezers war und „Eishockey an sich ja schon eine coole Sportart wäre“. Umso sanfter der Flug, umso unsanfter die Landung, denn wir fühlten uns, als würden wir in einem landenden Flummi sitzen, der dazu noch versuchte nach rechts und links auszubrechen. Kapitänin Frau Schwarz sorgte hierbei für einiges an Geschrei im Inneren der Passagierkabine.

 

Der kleine Flughafen in Helsinki hatte kurze Wege, so dass wir recht flott an der Gepäckausgabe waren und unsere Koffer auch recht schnell auf dem Band lagen. Danach gingen wir zur Bahn-Haltestelle, denn für 4,10 Euro kommt man hier ganz gemütlich binnen etwas unter 30 Minuten an den Hauptbahnhof, was ein ca. 40-50 Euro kostendes Taxi auch kaum schneller packen kann. Hier trennten sich erstmal unsere Wege, denn die Vierer-Gruppe, die bis Mittwoch bleibt, konnte erst um 16 Uhr in ihre Zimmer, während wir unserer Vermieterin Bescheid sagten und mit der S-Bahn drei weitere Stationen fuhren, um dann nach etwa 200 Meter Fußmarsch am Apartment zu sein. Keine fünf Minuten nachdem wir dort ankamen, traf auch unsere Vermieterin zur unkomplizierten Schlüsselübergabe ein und binnen drei Minuten war sie auch schon wieder verschwunden. Wir richteten uns kurz ein, machten uns frisch und gingen zum nahe gelegenen Italiener „Naples“ und nahmen jeweils eine Pizza und ein Bier zu uns. Danach kauften wir noch schnell im Supermarkt Wurst, Butter, Käse, Getränke usw. ein, was wir halt die nächsten Tage so brauchen würden. Mittlerweile konnten auch die anderen ihre Zimmer beziehen und meldeten sich schon bei uns. Sie kamen dann zu unserer Wohnung, von wo wir per Bus gemeinsam in Richtung Eishalle fuhren. Unser Plan sah eigentlich vor außerhalb der Eishalle an den Bierständen noch 1-2 Bier zu trinken und zu schauen wer noch so alles vor Ort ist. Allerdings war zu unserem Erstaunen nicht ein einziger Stand auf dem Vorplatz zu sehen. Aber nicht nur kein Bierstand, sondern auch kein Merchandise-Verkauf oder andere Dinge, das war schon echt schwach und eine erste Enttäuschung. Später erfuhren wir, dass es wohl der Kurzfristigkeit des Hallenwechsels und dem wenigen räumlichen Platz vor der Halle geschuldet war, naja. Also lungerten wir ein wenig rum und warteten auf den Einlass, der dann knapp 50 Minuten vor Spielbeginn begann. Das erste Spiel gegen den Favoriten der Gruppe aus dem Mutterland des Eishockeys, viel schwerer kann eine WM eigentlich beginnen, aber dennoch waren wir uns alle einig, dass es wohl eher früh im Turnier möglich sei den NHL-Spielern ein Bein zu stellen als später, wenn sie sich wenigstens ein bisschen eingespielt haben. Das deutsche Team machte es eigentlich auch ganz ordentlich, aber die Kanadier gingen dennoch seriös zu Werke und nach zwei Dritteln stand es 1-5. Man erhoffte sich keine allzu hohe Schlappe zu kassieren, kam aber dank zweier 5 gegen 3 Überzahl-Situationen auf 3-5 heran und wer weiß was passiert wäre, wenn man nach dem dritten Treffer noch einen schnellen Vierten nachgelegt hätte. Aber so blieb es letztendlich bei der Zwei-Tore-Niederlage. Das war, wie gesagt „ordentlich“, aber bringt letztendlich punktemäßig auch nichts. Dennoch waren wir froh erstmals seit Pandemie-Beginn bzw. seit der WM 2019 wieder mal ein WM-Spiel live gesehen zu haben. PaP konnte sich noch gut an unseren Stamm-Club von 2013 erinnern, das „Base“. Dieser lag damals nur etwa 200 Meter von unserem damaligen Hostel entfernt. Jetzt waren es zwar drei S-Bahn-Stationen, aber auch das hinderte uns nicht daran bis um etwa 1:45 Uhr dort zu verweilen. Auch in der Wohnung wurde noch eine Schlummertrunk-Dose vernichtet, ehe wir gegen 2:30 Uhr dann in unseren Betten lagen.

 

Samstag, 14. Mai 2022

Bereits um 8:30 Uhr klingelte der Wecker, denn wir wollten uns eigentlich um 10 Uhr mit der Vierer-Gruppe aus dem Omena-Hostel treffen. Während ich duschte, holte Ronny Brötchen und nach dem Frühstück machte Pap sich dann noch fertig. Am Ende war es dann fast 10:30 Uhr, bis wir bei den anderen an ihren Hostel eintrafen. Zuerst führte uns unser Weg in Richtung Hafengelände, hier wollten wir mal schauen wo unsere Fähre nach Tallinn am nächsten Tag denn ablegt. Zum Glück machten wir dies, denn wir gingen eigentlich davon aus, dass sie am gleichen Ort wie 2013 abfährt, aber hier hat sich vieles verändert. An dieser Stelle fahren nur noch Fähren von und nach Stockholm, unsere Fähre legte über 2,5 Kilometer entfernt ab. Hätten wir das nicht kontrolliert, das hätte morgen echt eng werden können. Danach schlenderten wir weiter über den Market Square und trafen zuerst mit Sven und dann mit Jörg und Anne noch auf weitere Nauheimer WM-Fahrer. Weiter an der Uspenski-Kathedrale vorbei gingen wir zum weißen Dom, wo wir auf der riesigen Treppe vor dem Senatsplatz mal eine kurze Pause einlegten. Wir holten noch am Hostel der anderen Vier unsere Eishockey-Klamotten ab und machten uns per S-Bahn auf den Weg ins O’Learys, einem Irish Pub in der Mall of Tripla, wo sich die deutschen Fans heute ein wenig trafen. Da wir aber Hunger hatten, setzten wir uns in den abgesperrten Bereich des Pubs und aßen erstmal gemütlich. Nach zwei Guinness war auch mittlerweile mein Bekannter Michi aus Garmisch eingetroffen, welcher für vier Tage alleine in die finnische Hauptstadt gereist war und sich uns anschloss. Wir begrüßten noch mal innig unsere Freunde aus Weißwasser, die wir bei jeder WM treffen und machten uns erst einmal wieder in Richtung Eishalle, da wir noch Tickets für das Abendspiel der deutschen Truppe gegen die Slowakei kaufen mussten. Als dieses erledigt war, setzten wir uns noch in die ca. 250 Meter entfernte Kneipe „Mexi“, da hier das Bier sogar für knapp unter einem Fünfer zu haben war, was es im Laufe des WM-Urlaubs in nicht vielen Kneipen gab. Danach ging es dann wieder zurück zur Halle und mit dem Spiel gegen die Slowaken stand direkt ein Schlüsselspiel im Kampf um die vorderen Plätze auf dem Programm. Die Osteuropäer hatten beim olympischen Turnier im Februar völlig überraschend die Bronze-Medaille geholt und waren somit sogar ein wenig favorisiert. Besonders freute ich mich die beiden Jungstars Juraj Slafkovsky (war mit 17! bester Torschütze bei Olympia) und Simon Nemec live zu sehen, welche in wenigen Wochen im NHL-Draft vermutlich in den Top Ten gezogen werden, wobei man Slafkovsky sogar Platz 2 zutraut, welchen ihn dann ja zu meinen New Jersey Devils führen würde. Es war das erwartet enge Spiel, aber am Ende konnten unsere Jungs mit 2-1 siegen und den ersten Dreier des Turniers einfahren. Die Freude bei uns war riesengroß und nachdem wir unserer Hymne lauschten und mit den ca. 1.200 anderen deutschen Eishockey-Fans dem Team den verdienten Applaus zollten, ging es nachhause. Hier gab es erneut noch eine Dose Bier als Schlummertrunk und dann ging es gegen 0:45 Uhr in Bett.

 

Sonntag, 15. Mai 2022

Wie bereits im Vorbericht erwähnt, buchten wir die erste Fähre des heutigen Tages für die Überfahrt nach Tallinn. Dieses bedeutete aber auch, dass unser Wecker um 5:15 Uhr klingelte, so dass noch schnell geduscht werden konnte, aber auf ein Frühstück verzichteten wir. Wir verließen exakt eine Stunde später unsere Wohnung und Helsinki präsentierte um 6:15 Uhr quasi als Geisterstadt, denn es war irgendwie Niemand auf der Straße zu sehen. Ganz komisch, immerhin befinden wir uns in einer Hauptstadt mit über 650.000 Einwohnern. Erst als die erste S-Bahn kam, waren dort ein paar Menschen zu sehen. Diese Tram brachte uns bis direkt vor der recht neu gebauter Fähr-Terminal, an dem die ganzen Schiffe in die estnische Hauptstadt abfahren. Nur ein paar Minuten später kamen auch Jacki und Kaddi, die unterwegs für uns online eingecheckt hatten und wir somit nicht mehr an einen Schalter mussten. Nach ein paar Minuten Wartezeit öffnete dann der Eingang der Fähre und wir machten es uns für die nicht ganz zwei Stunden Überfahrt auf dem allgemeinen Deck gemütlich. Nach und nach wanderten wir alle ein wenig, aber die Auswahl der Mahlzeiten zum Frühstück waren eher semi gut, dennoch musste ein belegtes Brötchen und ein schwarzer Kaffee her halten, um überhaupt erstmal etwas im Magen zu haben. Gegen 9:30 Uhr legte unser Kutter in Tallinn an und auch hier hatte sich sehr viel gegenüber 2013 getan, denn es gab hier mittlerweile auch ein riesiges Fähren-Terminal und davor wurde weiter fleißig gebaut. Ich bin gespannt, wie es dann bei meinem nächsten Besuch hier aussehen wird.

Wir gingen zu Fuß in die Altstadt, wo wir erst einmal die mit Anti-Kriegs-Plakaten beflaggte und von Polizei bewachte russische Botschaft, sahen. Danach fanden wir eine deutsche Bäckerei mit echt leckeren Dingen, so dass wir unterwegs frühstücken konnten. Weiter ginge es zum Domberg auf die Patkulsche Aussichtsplattform, wo man einen richtig netten Überblick über die Dächer der Stadt hat. Wir klapperten noch ein paar weitere Sightseeing-Punkte, wie z.B. die St. Nikolai Kirche oder den Tallinner Dom ab, eher wir am Rathausplatz ankamen. Hier trennten sich dann unsere Wege, denn für Ronny und mich ging es weiter zu Fuß, etwa 2,2 Kilometer in die südliche Richtung. Ich hatte dort nämlich für 12:30 Uhr ein Zweitliga-Spiel geplant, welches in einem Ground mit kleiner Tribüne direkt neben dem Nationalstadion stattfinden sollte. Als wir knapp eine halbe Stunde vor Anpfiff dort ankamen war der Ground aber leer, keine Spieler beim Aufwärmen, keine Zuschauer, keine Eckfahnen usw., gar nichts. Direkt nebenan hatte aber Flora am Eingang eines weiteren Nebenplatzes ein wenig geflaggt und somit war klar, dass das Spiel nebenan stattfindet wird. Immerhin fand es statt, aber dennoch war es schade, dass es nicht im größeren Ground war. Beim Betreten des Rasenplatzes wurden zwei Euro Eintritt fällig, aber man durfte sich einen gratis Tee und eine Decke mitnehmen. Ich fragte den Ordner und dieser sagte mir, dass die zweite Mannschaft von Flora immer auf diesem Platz spielen würde, immerhin. Wir setzten uns auf die Mini-Tribüne und warteten noch ein paar Minuten auf den Anpfiff, welcher dann auch pünktlich ertönte. Uns fiel direkt auf, dass die beiden Teams hier  extrem junge Spieler einsetzten und als wir dann bei Flashscore nachschauten, sahen wir, dass einige Spieler beider Team erst 16 oder 17 Jahre alt waren. Niveaumäßig war der Kick dafür ganz okay und mit fünf Toren und einer Fast-Aufholjagd auch noch recht unterhaltsam. Leider zog es immer mehr und im Laufe der zweiten Halbzeit kapierte ich dann auch, warum man sich am Eingang Decken nehmen konnte. Trotz Sonnenschein war es durch den Wind einfach nur kalt und wir waren froh, als die 90 Minuten abgepfiffen wurden und wir uns dann wieder bewegen konnten. Fußball-Länderpunkt Nummer 32 Estland war eingesackt und ich erstmal happy.

 

Jacki und Kaddi waren kurz vor Ende des Spiels auch eingetroffen, wollten sie doch das Abendspiel mit uns schauen. Wir hatten aber noch Zeit und machten uns auf die Suche unser Abendessen zu uns nehmen zu können. Ein in Google Maps angegebenes Restaurant hatte noch geschlossen und ansonsten waren eher Restaurants in der Nähe, die uns nicht so wirklich zusagten. Also ins nahe gelegene Einkaufszentrum, dort ein wenig rumgeschlendert und am Ende bei Hesburger gelandet. Leider schmeckte es uns hier gar nicht und es fühlte sich an wie ein billiger Abklatsch vom gelben M, nur mit wabbeligen Produkten. Nun gut, der Hunger trieb es wenigstens nach unten und wir hatten etwas im Magen. Danach gingen wir wieder zu Fuß zurück zum Nationalstadion, der A.Le Coq Arena, wo die beiden größten Vereine der Hauptstadt, Flora und Levadia, ihre Heimspiele austragen, ebenso wie alle Heimspiele der Nationalmannschaft hier stattfinden. Heute war das Erstliga-Spiel zwischen Tallinna FC Levadia und Paide Linnameeskond statt, dem Tabellenzweiten  und –vierten. Das Hauptstadt-Team, welches letztes Jahr Meister und Pokalsieger in Estland wurde, befindet sich aktuell drei Punkte hinter dem Stadtrivalen und Tabellenführer Flora, während die Gäste bereits neun weitere Punkte Rückstand aufweisen. Am Ende stand ein verdienter, aber doch recht mühsamer, 1-0 Sieg für den Favoriten auf der Anzeigetafel. Wir genossen das Spiel bei gutem Wetter und dem ein oder anderen A.Le Coq Bier, welches echt sehr lecker ist. Nach Abpfiff verließen wir das Stadion und nahmen Kontakt mit PaP auf und eine lustige SMS-Konversation entstand. Wir gabelten ihn in einer kleinen Brauerei inkl. Restaurant auf und gingen so langsam in Richtung Fährhafen, aber da wir noch recht früh waren, kehrten wir noch mal auf ein letztes Bier in Estland in eine Kneipe ein. Gegen 21:45 Uhr kamen wir dann am Terminal an und sahen ziemlich viele betrunkene Leute, die es sich während ihrer Zeit in Tallinn sehr gut gehen ließen. Um 22:30 Uhr legte unser Schiff pünktlich ab und im Duty Free Shop nahmen wir uns noch eine Palette A.Le Coq mit, da wir ja noch ein paar Tage in Helsinki verbringen durften. Dort kamen wir ca. 0:15 Uhr an und da wir glaubten, dass keine Bahn mehr fährt, überlegten Ronny und ich zu laufen oder E-Roller zu benutzen. Pap suchte sich währenddessen ein Taxi und als wir sahen, dass doch noch eine S-Bahn in Richtung unseres Apartment fährt, informierten wir Pap, aber dieser war bereits abgefahren. Am Ende kamen wir nur wenige Minuten nach ihm an der Wohnung an und da er sich vergeblich an der Tür versuchte, gingen wir letztendlich gemeinsam rein. Ein Schlummertrunk gehörte dann noch dazu und gegen 1:45 Uhr verschwanden wir in unsere Betten.

 

Montag, 16. Mai 2022

Heute ließen wir es ruhig angehen am Morgen. Erst um 10:30 Uhr ging ich Brötchen kaufen und nach einem ausgiebigen Frühstück und der Dusche machten wir uns um 12:30 Uhr auf den Weg. Die Vierergruppe aus dem Omena Hostel war bereits am Treffpunkt am Eishockey-Store in der Nähe der Eishalle und wir folgten nur wenige Minuten danach. Wir verbrachten einige Zeit dort, aber gekauft hatten wir am Ende doch eher wenig. Um 13:30 Uhr waren wir am Olympiastadion angekommen und fuhren für 6,50 Euro (bei PaP nur 4,50 Euro, denn er ging als „retired“ durch) nach oben und hatten eine nette Aussicht über Helsinki. Es folgte noch ein Schoppen in einer Kneipe, ehe wir im goldenen M eine kleine Mahlzeit zu uns nahmen und uns ca. 15:50 Uhr auf den Fußmarsch zur Halle machten. Kurz vor Spielbeginn um 16:20 Uhr saßen wir dann auf unseren Plätzen, was völlig ausreichte, denn das deutsche Team spielte nicht. Unser Duell am Nachmittag war Kanada gegen die Slowakei, welches für uns ein nettes Vorprogramm zu unserem Abendspiel gegen Frankreich war. In der ersten Drittelpause fiel mir ein Mann drei Sitze links neben Jacki sitzend auf, den ich für Teal Fowler hielt, dem ehemaligen Manager der Adler Mannheim und als Spieler eine extreme Reizfigur in Reihen der Iserlohn Roosters in den Matches gegen meinen EC Bad Nauheim. Ich zog mein Trikot hoch und zeigte ihm mein EC Bad Nauheim T-Shirt, woraufhin er direkt schmunzeln musste und sagte „das waren gute Zeiten“. Wir kamen ins Gespräch und unterhielten uns die ganze Pause mit ihm über Gott und die Welt (frühere Zeiten, sein Job als Europa-Scout der Arizona Coyotes und auch die Nachwuchsförderung in der Slowakei, gerade weil diese mit drei Mega-Talenten in ihrem Kader die diesjährige WM bestreiten). Auch heute spielte die Slowakei munter mit, mussten sich aber den Ahornblättern letztendlich klar mit 1-5 geschlagen geben, wobei das Ergebnis definitiv zu hoch ausfiel. Nach diesem Spiel ging es wieder in unsere Stammkneipe „Mexi“, wo wir schnell zwei Bierchen zu uns nahmen, um dann wieder zurück zur Halle zu laufen. Unser heutiges Spiel gegen Frankreich war wohl ein Pflichtsieg, wenn man im Kampf ums Viertelfinale mitreden wolle, aber es bewahrheitete sich mal wieder, dass die vermeintlichen kleinen Länder im Eishockey mächtig aufgeholt haben. Am Ende setzten sich unsere Jungs aber verdient mit 3-2 durch, auch wenn es bis ins letzte Drittel hinein nur Unentschieden stand. Dummerweise musste man die Verletzung des jungen NHL-Stürmer Tim Stützle nach einem fairen Check hinnehmen, mal schauen was die nächsten Tage hier noch bringen, gut sah es auf jeden Fall nicht aus wie er gestützt in die Kabine gebracht werden musste.

Nach dem Spiel fuhren wir alle gemeinsam zu unserer Unterkunft. Hier tranken wir dann, wie abgemacht, Jeder noch eine Dose Bier und verabschiedeten uns voneinander. Gute Idee, denn wer weiß, ob wir im „Base“ so schnell den Absprung gefunden hätten und am nächsten Tag stand ja wieder ein früheres Aufstehen auf dem Plan.

 

Dienstag, 17. Mai 2022

Wie im Vorbericht geschrieben, hatten wir uns für den heutigen Tag bereits Tickets besorgt am diesjährigen WM-Hauptspielort Tampere. Der Wecker klingelte um 6:15 Uhr und nach Frühstück und Dusche verließen wir gegen ca. 7:45 Uhr unsere Wohnung. Um kurz nach 8 trafen wir dann am Hauptbahnhof auf die Vierer-Gruppe unserer Mitreisenden und buchten uns direkt für den Zug um 8:24 Uhr ein, welcher uns in nur knapp mehr als anderthalb Stunden nach Tampere bringen sollte und auch brachte. Mein Garmischer Kumpel Michi war bereits Sonntag vor Ort und sagte uns, dass Tampere nicht allzu spektakulär sei. Wir wollten uns dennoch selbst ein Überblick davon machen und mussten ihm letztendlich zustimmen. Nach Ankunft am Bahnhof schlenderten wir zuerst die Hämeenkatu ein wenig entlang, aber da es in Tampere gefühlt 5-7 Grad kälter war und uns früh morgens ein kühler Wind um die Ohren blies, gingen wir erstmal in ein Einkaufszentrum und wärmten uns mit einem Kaffee auf. Danach gingen wir dann die Hämeenpuisto weiter, bis wir am Näsiselka-See ankamen und hier ein paar Bilder schossen. Aber da wir nichts besonders spektakuläres fanden, zog es uns wieder zurück in Richtung Bahnhof/Arena. Hier einigten wir uns darauf bei „Friends & Brgrs“ Burger zu essen, was sich als absolut guter Tipp von einem Bekannten von Jacki herausstellte, denn es war mega lecker. Danach suchten wir uns noch eine Kneipe in der Nähe, aber ließen uns von dem Happy Hour Schild davor zu sehr verleiten, denn im Inneren war sie eher semi gut. Schnell ein Bier getrunken und bevor wir in Richtung Fanmeile schauen wollten, zogen wir am Bahnhof noch schnell die Ticket für die Rückfahrt. Ich ließ mich mit den Sätzen „das spart uns über eine Stunde“ und „bei Tschechien gegen Österreich gibt es doch niemals eine Verlängerung“ dazu überreden, dass wir den Zug mit Abfahrtszeit um exakt 19:00 Uhr buchten. Danach ging es dann endlich auf die Fanmeile in der Nähe der Nokia Arena und da sich viele Deutsche den heutigen Tag ausgesucht hatten um dem zweiten Spielort einen Besuch abzustatten, traf man viele bekannte Gesichter, u.a. auch auf Kater und Banane, unsere Freunde aus Weißwasser. Schnell fand man sich zusammen und hockte an einem Tisch und die lustige Zeit verging wie im Flug. Zu Fuß war man dann binnen drei Minuten an der Arena, aber unser Einlass verzögerte sich, da Banane noch sein Ticket suchen musste. PaP musste dann am Eingang seine Plastiktüte(!) mit zwei Zeitungen und einem Ersatz T-Shirt abgegeben, während ich meinen Turnbeutel mit rein nehmen durfte. Komische Sache oder man hat es bei mir einfach nicht gesehen. Dieses Mal ging es in den Oberrang, aber da dort auch nur ganz wenig los war, wanderten wir recht mittig und kurz nachdem wir uns gesetzt hatten begann auch schon die Pre Game Lightshow. Die Tschechen waren klarer Favorit in diesem Spiel und gingen im ersten Drittel auch vermeintlich früh in Führung, aber nach einer Coaches Challenge wurde das Tor wieder zurückgenommen. Dennoch traf man später im ersten Abschnitt noch und ging mit dieser knappen Führung in die Pause. Danach plätscherte das Spiel komplett dahin, aber Czesky hatte vermeintlich alles im Griff. Die Osteuropäer vergaben die ein oder andere Chance und Österreich hatte deren eigentlich weniger. Bis, ja bis, der Torhüter gezogen wurde. Zack, Gewühl vor dem Tor und der Ex-Ingolstädter Brian Lebler schob 38 Sekunden vor dem Ende zum 1-1 Ausgleich ein. Die anderen Mitreisenden wissen genau wie wichtig mir das zu Ende schauen des Spiels ist, erst Recht bei einem neuen Ground. Da ich mich aufgrund der flachen Plätze unten im Oberrang ein paar Reihen nach oben gesetzt hatte, sah ich im Moment des Ausgleichs in den Augenwinkeln genau wie sich alle umdrehten und mich anschauten. Die Sekunden tickten runter und es blieb beim Remis nach 60 Spielminuten. Die Uhr zeigte 18:34 Uhr an, der Rest der Reisegruppe verabschiedete sich vor Beginn der Overtime in Richtung Bahnhof. Ich verharrte noch frustriert auf meinem Platz und hoffte auf ein schnelles Ende in der Verlängerung, da bei 3 n3 viel Platz auf dem Eis ist. Allerdings passierte in den fünf Minuten quasi gar nichts, selten eine langweiligere Verlängerung gesehen. Das „Gute“ daran war, dass die Zeit aber schnell runter tickte. Vor Beginn der Penalty-Schießens wurde das Eis von der Zamboni noch mal ein paar Bahnen trocken abgezogen, diese Zeit nutzte ich, um vom Ober- in den Unterrang zu wechseln und in einen Block direkt in der Nähe des Ausgangs. Der Shootout begann und auch hier wollten zuerst keine Tore fallen, bis der insgesamt sechste Schütze (der dritte für Österreich), Peter Schneider, traf. Es folgten noch drei weitere vergebene Alleingänge und somit siegte Austria mit 1-2 n.P.! Der letzte vergebene tschechische Penalty war für mich der Startschuss zum los rennen, ich wartete noch nicht einmal ab bis das Endergebnis auf dem Würfel stand, so dass ich noch ein schnelles Foto machen konnte. Durch den Haupteingang raus, ging es fast nur bergab (was vermutlich auch mein Glück war), ich rannte die ca. 400-500 Meter bis zu Bahnhofsgebäude, welches ich gegen 18:57 Uhr erreichte und ging dann schnellen Schrittes die Türe rein. Zum Glück fuhr der Zug auf Gleis 1 ab und ich musste nicht noch einige Gleise nach hinten laufen. Ich erreichte den Zug irgendwie ca. knapp eine bis anderthalb Minuten vor Abfahrt und musste mich direkt nach dem Besteigen des Zuges erstmal mit müden Beinen ausruhen. Das Abteil mit den anderen Sechsen betrat ich dann 2-3 Minuten nach Abfahrt und diese hatten natürlich gedacht, ich hätte den Zug verpasst. Wäre dem so gewesen, wäre es natürlich ärgerlich gewesen, aber dann hätte ich halt das Abendspiel zwischen Großbritannien und Schweden noch geschaut und wäre danach dann mit einem späteren Zug zurück nach Helsinki gefahren. Glücklicherweise hat es aber gepasst und so waren wir gemeinsam auf dem Rückweg in die Hauptstadt, wo wir gegen 20:45 ankamen und uns dafür entschieden im nahe gelegenen Hard Rock Cafe zu Abend essen. Danach führte uns unser Heimweg wieder an unserer abendlichen Lieblingsbar „Base“ vorbei, wo wir noch einen Absacker tranken und uns dann von der Vierer-Gruppe verabschiedeten, die ja morgen leider bereits den Heimweg antreten. Für PaP, Ronny und mich ging es zurück zu unserer Wohnung, wo wir am heutigen Abend jeweils noch 2-3 Dosen unseres von der Fähre gekauften estnischen Lieblingsbieres vernichteten, ehe es gegen 1 Uhr ins Bett ging.

 

Mittwoch, 18. Mai 2022

Trotz dass wir nicht wirklich früh im Bett waren, war ich bereits um 7:00 Uhr wach und konnte nicht mehr einschlafen, also entschied ich mich erstmal schnell Brötchen zu holen. Ich legte mich dann noch mal hin und konnte wenigstens auch noch mal ein wenig schlafen. Wir wollten es heute gemütlich angehen lassen und taten dies auch. Ronny kochte für uns Eier und brutzelte etwas Speck dazu, die Sachen hierfür hatten wir bereits am ersten Tag eingekauft. Erst um kurz vor 12 verließen wir unser Apartment und fuhren mit der Bahn in Richtung Hafen, wo wir mit einer kleinen Fähre dann die 15 Minuten Schifffahrt auf uns nahmen, um auf die ehemalige Festungsinsel Suomenlinna zu kommen. Die Kosten für die Fahrt ist übrigens bei Wochenkarten im Preis mit inbegriffen. Auf dieser Insel schlenderten wir knapp zwei Stunden rum und sahen u.a. alte Bunker oder Kanonen am Inselrand. Ich persönlich fand es recht nett mal da gewesen zu sein, aber hatte es mir doch noch ein wenig spektakulärer erhofft. Danach führte unser Weg uns wieder zurück in die Stadt, wo wir im Hard Rock Cafe noch schnell ein wenig einkauften und dann trennten sich unsere Wege. PaP ging in die Stadt und für Ronny und mich ging es ans Hotel, wo alle acht Mannschaften übernachteten. So konnte ich einige Playercards der deutschen Nationalmannschaft bzw. auch von NHL-Spielern wie Moritz Seider, Tim Stützle oder auch dem Schweizer Nico Hischier, Kapitän meiner New Jersey Devils, unterschreiben lassen. Dazu noch Fotos mit NHL-Spielern wie eben z.B. Moritz Seider, Maxime Comtois oder auch einem anderen Devil, Dawson Mercer, schießen lassen. Alles in allem ein recht erfolgreicher Tag für mich, den Ronny und ich mit einem Besuch im Subway fortsetzten, um hier unser Abendessen zu uns zu nehmen. Wir gingen dann zu Fuß zum Stadion, denn wir wollten am Abend sowieso das Spiel Schweiz gegen die Slowakei anschauen und trafen unterwegs auch noch auf zwei französische Spieler, von denen ich ebenfalls noch Playercards zu signieren dabei hatte. Da man die Hallen nicht voll bekam, konnte man bei den meisten Spielen mit einem Code, der sich immer nur mit einer Ziffer unterschied (je nach Tagesdatum), teilweise 50% auf Eintrittskarten erhalten. Dieses ging zwar nur beim online buchen, aber wir nahmen es gerne hin, so dass wir für das nette Spiel Jeder noch nicht mal 24 Euro hinlegen mussten. Die Schweiz ging bereits in der ersten Minute durch einen Shorthander in Führung, aber dieses Tor wurde (ebenso wie die zweite schweizer Führung) recht zeitnah ausgeglichen. Als unser südliches Nachbarland dann zwei Tore vorlegte, konnten die Osteuropäer erstmal nur eins aufholen. Dann erhielt man aber sieben Minuten vor dem Ende erst eine 5-minütige Überzahl und dazu im Verlaufe dieser fünf Minuten noch eine weitere Strafe für die „Eisgenossen“. Wahnsinn, die Slowakei schaffte es nicht die fünf Minuten PP (davon zwei volle Minuten mit 5 gegen 3) zu nutzen. Insgesamt ließ man zehn(!) Überzahl-Situationen liegen und die Schweiz traf dann in der Schlussminute noch ins leere Tor zum 5-3 Endstand. Trotzdem Respekt an die Slowaken, die bei der doppelten Überzahl diese Situation mit zwei 18-jährigen spielten. Auch wenn beides Ausnahmetalente sind (wie bereits vorher im Bericht erwähnt), ist das dennoch keine alltägliche Sache. Danach fuhren wir mit dem Bus zurück zur Wohnung, wo PaP bereits auf uns wartete. Wir verfolgten noch mit zwei Dosen Bier den Liveticker des Europa League Endspiels und als dieses beendet war, haute ich mich ziemlich frustriert gegen 1 Uhr in die Koje.

 

Donnerstag, 19. Mai 2022

Da wir unsere Sightseeing-Pläne abgearbeitet hatten, ließen wir auch den heutigen Tag wieder extrem ruhig angehen. Langes schlafen und spätes frühstücken war angesagt. Wir verließen unsere Wohnung erst gegen 13 Uhr und machten uns auf direktem Wege ins „Mexi“, wo wir noch die Happy Hour (Bier für unter 4 Euro) vor unserem Spiel am Nachmittag gegen Dänemark nutzen wollten und dies auch taten. Wir hatten gerade unser viertes Bier bestellt, da klingelte Janne Kujala durch, ehemaliger Spieler des EC Bad Nauheim und Oberligameister von 2013 in unseren rot-weißen Farben. Mit ihm hatte ich kurz vor der WM schon getextet und da wusste er noch nicht, ob er es zeitlich packen würde mal in Helsinki vorbei zu schauen (er wohnt  ca. 40-45 Minuten mit dem Auto entfernt). Er steht mit seiner Frau und einem guten Freund vor der Halle, wo wir wären!? Ich sagte ihm, dass wir noch etwa zehn Minuten brauchen würden und dann wären wir auch da. Schnell am Glas mal das Tempo angezogen und dann ging es zu Fuß zur nahen Eishalle. Als wir dorthin liefen, fegten schon einige Feuerwehrautos mit Blaulicht und Tatütata an uns vorbei und als wir an der Halle ankamen, sahen wir, dass sie alle dort standen. Schnell sprach sich rum, dass einen Feueralarm gegeben hat. Immer mehr Informationen sickerten durch, teilweise erhielt Janne welche von Bekannten, die es im finnischen TV mitbekommen hatten und auch ich hatte zuhause einige Informanten sitzen, die uns auf dem Laufenden hielten. Zwischendurch kamen sogar mal Infos, dass man überlegt das Spiel an einen anderen Tag zu verlegen, aber dann müssen man vermutlich den Spielplan der restlichen sechs Turniertage komplett umkrempeln und manche Team würden an sechs Tagen fünf Spiele haben, also war dies eigentlich nur die allerletzte Option. Es war tatsächlich ein Kabelbrand in der Trainingshalle unter dem Spielort der WM, aber die Feuerwehr bekam den Brand glücklicherweise sehr schnell in den Griff. Nun hieß es natürlich durchlüften und zu schauen, ob die freigewordenen Dämpfe nicht die Zuschauer und die Spieler gefährden würden. Irgendwann kam dann ein Mann im Anzug auf den Vorplatz und rief der Menge zu, dass um 18 Uhr der Spielbeginn des deutschen und dann um 21:30 Uhr der Spielbeginn des zweiten Tages-Spiel sein würde. Dieses wurde auch nur wenige Minuten danach auf der Informationstafel außerhalb der Eishalle bestätigt. Erleichterung pur und als gegen 17:40 Uhr die Türen öffneten, war die Vorfreude auf das Spiel groß, auch wenn es in der Halle teilweise schon noch roch wie einer Schlosserei. Janne hatte von einem Bekannten, der ein wenig Organisationstätigkeiten in der Halle rund um die WM machte sehr gute Tickets hinter der deutschen Mannschaftsbank bekommen und wir setzten uns in die Reihe vor die Drei. Die Dänen waren in den letzten Jahren sehr aufstrebend mit ihrer Nationalmannschaft und so war ich mir der Schwere der Aufgabe bewusst. Aber unsere Jungs ließen wenig anbrennen und besiegten die Nordmänner mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse, mit 1-0. Nach dem Spiel verabschiedeten wir uns von Janne (falls du es liest, hat uns gefreut dich mal wieder zu sehen – viel Erfolg in Füssen und vielleicht klappt es ja doch mal mit einem Besuch) und trafen noch Kater und Banane, die beiden Weißwasseraner. Diese verschwanden (ebenso wie PaP) nach dem Spiel aber in die Stadt, nachdem wir uns für den kommenden Tag um 14 Uhr ins „Mexi“ verabredet hatten. Ronny und ich blieben an der Halle und wollten uns noch das späte Spiel der Kanadier gegen die Kasachen anschauen. Wir erwarteten eigentlich eine recht einseitige Partie, allerdings schafften es die Osteuropäer sehr gut mitzuhalten und gingen im ersten Drittel sogar zwei Mal in Führung. Am Ende setzten sich dann aber die Ahornblätter mit 5-3 durch. Das Spiel wurde durch den späten Beginn fast zum Mitternachtsspiel endete es doch erst um exakt 23:51 Uhr. Wir fuhren dann mit einem der letzten möglichen Busse zurück zu unserer Wohnung, wo PaP uns die Türe öffnete und wir nach einem Schlummertrunk erneut gegen 1 Uhr ins Bett fielen.

 

Freitag, 20. Mai 2022

Auch wenn ich mich wiederhole, aber auch am heutigen Morgen ließen wir es extrem chillig angehen. Wecker brauchten wir deshalb keinen zu stellen, außer PaP, dieser hatte vor um 8 Uhr aufzustehen und noch mal „Gassi gehen“. Er überhörte aber scheinbar seinen Handy-Wecker (oder stellte ihn im Halbschlaf aus) und wurde mit uns gegen 9:30 Uhr erst wach. Er beeilte sich und machte sich noch mal auf den Weg, während Ronny und ich gemütlich frühstückten, dann anfingen unsere Koffer zu packen und ebenfalls noch mal ins nahe gelegene große Einkaufszentrum „Kamppi Shopping Center“. Das war aber nicht allzu spannend, also waren wir sogar noch früher wieder im Apartment als gedacht. PaP kam ebenfalls „on Time“ und so konnten wir uns dann alsbald auch wieder in Bewegung in Richtung unserer Kneipe „Mexi“ in der Nähe der Eishalle machen. Wir waren etwas früher da, als mit unseren Weißwasseraner Freunden verabredet. Als sie dann 15 Minuten überfällig waren, fragte ich per Whatsapp nach, aber sie hatten „Gedächtnisverlust vom Vortag“ und es einfach nicht mehr auf dem Schirm. Wir kennen die beiden liebwürdigen Chaoten mittlerweile ja und verabredeten uns dann wenigstens für nach dem Deutschland-Spiel erneut im „Mexi“, um uns hier leider dann auch schon verabschieden zu müssen.

 

Wir waren dennoch etwas spät dran heute und kamen erst etwa 10-12 Minuten vor Spielbeginn in der Halle an, aber diese war natürlich sehr spärlich gefüllt an einem Freitag Nachmittag, wo zum gleichen Zeitpunkt der Gastgeber in Tampere ebenfalls ein Spiel austrägt. Der geneigte Finne schaute sich dann lieber dieses Spiel am TV an, als unsere schwarz-rot-goldenen Jungs gegen Bella Italia. Mit diesem Spiel hatte ich auch wieder ein kleines Ziel von mir erreicht, denn wenn es irgendwie möglich ist, sehe ich während einer WM-Reise ganz gerne alle acht Teams der eigenen Gruppe bzw. des eigenen Standortes mindestens einmal spielen. Fünf Teams hatte ich ja in den direkten Duellen gegen Deutschland gesehen plus Kasachstan und die Schweiz gestern und vorgestern in ihren Spielen gegen Kanada bzw. der Slowakei. Unser Team ging zu Beginn voll konzentriert zur Sache und schoss schnell eine 4-0 Führung heraus inkl. zwischenzeitlichem Torhüter-Wechsel bei dem Südeuropäern. Im Laufe des Spiel ging dann leider mit der höheren Führung etwas die defensive Sorgfalt verloren, so dass nach einem 8-1 nach 43 Minuten am Ende „nur“ ein 9-4 auf der Anzeigetafel stand. Aber das ist Jammern eins Fans auf hohem Niveau, wir haben für uns ein unterhaltsames Spiel zum Abschluss gesehen und für das „Meckern“ gegenüber dem Team bzgl. dieser Nachlässigkeiten haben wir ja einen Bundestrainer inkl. Staff dahinter. Lustigerweise war dieses 9-4 exakt das gleiche Ergebnis, wie im Jahr zuvor in Lettland ebenfalls gegen Italien.

 

Dieses Mal schaffte es dann nach dem Spiel auch Weißwasser ins „Mexi“ und brachte auch noch den Ravensburger Bekannten mit, den wir schon seit der WM in Minsk kennen. An sich eine echt feucht-fröhliche Runde, aber leider schon der Verabschiedungstag und deswegen beließen wir es bei zwei Bierchen und einer großen Verabschiedungsrunde mit dem Versprechen sich nächstes Jahr wieder zu sehen, egal wo es das WM-Karussell hindrehen wird. Wir fuhren dann per Bahn wieder in Richtung Innenstadt, weil wir noch etwas essen wollten. Ich sagte, dass ich mal Bock auf Pasta hätte und nachdem die anderen einverstanden waren, suchten wir einen Italiener unweit des Hard Rock Cafes auf, wo PaP zwei Tage zuvor schon mal war, aber wieder ging, nachdem man ihm dort eine Wartezeit von bis zu 45 Minuten vorhersagte. Das sagte man uns auch dieses Mal, da das Lokal erneut komplett bis auf den letzten Tisch voll besetzt war. Jedoch blieben wir dieses Mal und auch wenn mich die Nudeln plus ein Bier (neun Euro) am Ende insgesamt 33 Euro gekostet hatten, war es das geschmacklich aber auch wert. Wir sind halt eben in Finnland. Und aus den bis zu 45 Minuten Wartezeit wurden letztendlich auch nur knappe 25 Minuten. Als Abschluss hatten wir dann noch ein Bier im sehr gut gefüllten „Base“ (es war ja Wochenende) geplant. Ins Base gingen wir auch, aber aus dem einen Absacker wurden dann nicht 1, nicht 2, nicht 3, nicht 4, nicht 5, nicht 6, letztendlich wurden es 7 Biere und wir verbrachten dort die Zeit bis 2 Uhr. In der Wohnung gab es dann die letzte kleine Dose, ehe wir komplett übermüdet in die Heia fielen.

 

Samstag, 21. Mai 2022

Heute war unser Abreise-Tag schon wieder, leider. Ich war nach dem klingeln des Weckers immer noch mega müde, verzichtete auf das Frühstück und drehte mich lieber noch mal rum. Aber irgendwann musste ich dann auch mal raus, was gegen 9:30 Uhr geschah und nach einer Dusche fühlte ich mich wenigstens ansatzweise wieder wie ein Mensch. Die letzten Dinge wurde noch in den Koffer und den Handgepäcksrucksack gepackt und wie geplant verließen wir unsere Wohnung ca. 10:30 Uhr. Mit der S-Bahn an den Hauptbahnhof, wo ich mich noch einen Croissant kaufte, ging es mit dem Zug wieder für faire 4,10 Euro die halbe Stunde an den Flughafen. Das übliche Prozedere stand an, mit Kofferabgabe, Security Check und warten auf das Boarding. Auch dieser Flieger war wieder sehr voll mit deutschen Eishockey-Fans, viele davon natürlich über die letzten Tage zu bekannten Gesichtern geworden bzw. einige hatte man noch auf den Schirm vom Hinflug. Leicht verspätet begann das Boarding und auch der Flug war hinter der Zeit, aber da die Flugzeit sich verringerte kamen wir dennoch nach einem zumeist sehr ruhigen Flug kurz vor der geplanten Landezeit am FRA an. Mein Dad wollte eh nach Frankfurt auf einen Geburtstag und holte mich deswegen ab. Zwischen meiner ersten Meldung an ihn, dass wir nun am Kofferband stehen würden und bis ich letztendlich meinen Koffer hatte, vergingen 50 Minuten. Als ich dann meinen Koffer hatte, schrieb ich ihm und er fuhr vom letzten Parkplatz vor dem Flughafen aus los, was für mich noch mal ein paar Minuten Wartezeit bedeutete. Dann war das pure Chaos auf dem kurzen Straßenstreifen, denn überall stiegen Leute nur kurz ein oder kurz aus, aber alles staute sich ewig und so kamen wir gerade noch so innerhalb der 10 Minuten-Frist, die das parken bzw. der Aufenthalt direkt vor dem Terminal kostenfrei ist, wieder raus. Ich fuhr ihn dann in den Frankfurter Stadtteil Zeppelinheim und warf erst mal eine Adresse in Fulda in mein Navi, weil ich eigentlich noch vor hatte direkt zum Fußball zu fahren. Allerdings sagte mein Navi mir schon eine Ankunftszeit 15 Minuten nach Anpfiff voraus und bekannterweise ist geplantes keine 90 Minuten Hopping für mich keine Alternative, also verzichtete ich auf den Kick und auf den Ground. Stattdessen ging es nachhause, wo ich mir erstmal ein schönes Schnitzel bestellte und beim Anschauen des abendlichen WM-Spiels dann anfing mein Gepäck auszupacken.

 

Fazit:

Es war mega nach zwei Jahren ohne WM so viele bekannte Gesichter endlich mal wieder zu treffen. Dazu ist Helsinki eine durchaus nette und jederzeit besuchbare Stadt, auch wenn vielleicht die touristischen Highlights doch fehlen. Da es in Skandinavien liegt, ist es natürlich in alle Richtungen auch entsprechend teuer, aber das war uns ja auch vorher schon bekannt und bewusst. Wie 2013 haben wir Tallinn ebenfalls einen Besuch abgestattet und das können wir Jedem nur empfehlen, die Altstadt z.B. ist sehr schön. War es aber vor neun Jahren noch eher ein Tipp für Touristen, ist es das dieses Mal keinesfalls mehr einer gewesen. Im Vergleich zu Finnland war zwar alles um einiges günstiger, aber gegenüber von 2013 wurde auch hier ganz schön die Preisschraube nach oben gedreht. Alles in allem aber absolut überragende neun Tage, die man keinesfalls missen möchte. Auch das Wetter hat komplett mitgespielt, wir hatten nur ein einziges Mal Regen und während dieser Zeit befanden wir uns eh in der Eishalle. Ansonsten zumeist Sonnenschein, von dem man sich bei der Klamottenwahl schon täuschen lassen konnte und dann vom teilweise doch sehr kalten Wind dafür bestraft wurde.

 

Für kommendes Jahr wird nach dem Ausschluss von Russland und Weißrussland ein neuer Gastgeber gesucht und gefunden. Statt in Sankt Petersburg wird die WM im kommenden Jahr erneut in Tampere (Finnland) stattfinden, dieses Mal aber mit Riga (Lettland) als Co-Gastgeber, statt Helsinki. Wir erhoffen uns stark, dass das deutsche Team nach Riga gruppiert wird, denn bei der bisher einzigen dort stattgefunden WM im Jahre 2006 war unsere Truppe im Jahr zuvor in den B-Pool abgestiegen. Wir waren damals dennoch für ein paar Tage in die lettische Hauptstadt gereist, schöner wäre es aber gewesen unser eigenes Team auch dort spielen zu sehen. Hier hat uns die Stadt damals sehr gut gefallen (leider im Gegenteil zu Tampere in diesem Jahr) und auch preislich dürfte es dazu einen großen Unterschied machen, aber da wir eh anreisen werden, wäre das dann einfach nur ein sehr positiver Nebeneffekt.

 

 

 

Für Statistiken und Bilder meiner besuchten Spiele während der WM-Reise bitte auf das jeweilige Spiel klicken!

In Rot (oben) die 9 besuchten Eishockey-Spiele und in Schwarz (unten) die 2 besuchten Fußball-Spiele...

 

 Freitag, 20.05.2022 Deutschland - Italien (WM in Helsinki/FIN) 9:4 (4:0,2:1,3:3)

 

Donnerstag,19.05.22 Kanada - Kasachstan (WM in Helsinki/FIN) 6:3 (3:2,1:0,2:1)

 

Donn., 19.05.22 Deutschland - Dänemark (WM in Helsinki/FIN) 1:0 (0:0,1:0,0:0)

 

Mittwoch, 18.05.2022 Schweiz - Slowakei (WM in Helsinki/FIN) 5:3 (1:1,2:1,2:1)

 

Dienstag, 17.05.2022 Tschechien - Österreich (WM in Tampere/FIN)

1:2 n.P. (1:0,0:0,0:1,0:0,0:1)

 

Montag,16.05.22 Frankreich - Deutschland (WM in Helsinki/FIN) 2:3 (1:2,1:0,0:1)

 

Montag, 16.05.2022 Slowakei - Kanada (WM in Helsinki/FIN) 1:5 (1:1,0:2,0:2)

 

Samstag, 14.05.22 Slowakei - Deutschland (WM in Helsinki/FIN) 1:2 (0:0,1:2,0:0)


Freitag, 13.05.22 Deutschland - Kanada (WM in Helsinki/FIN) 3:5 (0:2, 1:3,2:0)

 

Sonntag, 15.05.2022 Tallinna FC Levadia - Palde Linnameeskond 1:0 (1:0)

 

Sonntag, 15.05.2022 Tallinna FC Flora II - FC Nömme United 3:2 (1:0) 

 

 

Hier nun die allgemeinen Bilder unserer WM-Reise 2022 nach Helsinki (inkl. Abstechern nach Tallinn und Tampere):