Ich glaube, ich habe es schon das ein oder andere Mal erwähnt, aber bereits in der vergangenen Saison hatte ich zum Ende der Spielzeit die Teams aller fünf Regionalligen quasi komplett. Bis, ja bis auf den Aufsteiger in die Staffel Südwest, den SGV Freiberg. Wieso soll ich die nicht hatte? Erst recht komisch, weil sie ja mit meinem OFC in der gleichen Liga waren! Nun ja, im Schwäbischen investiert man seine Gelder lieber in Beine, statt in Steine. Ich hatte in der letzten Saison sogar Zeit, das OFC-Auswärtsspiel dort zu besuchen, allerdings war man nicht in der Lage nach dem Aufstieg einen Gästeblock vorzuweisen bzw. einen solchen zu bauen und so musste das Spiel aus Sicherheitsgründen im 80 Kilometer entfernten Nöttingen ausgetragen werden. Ich weigerte mich dann im Laufe der Saison gegen einen anderen Gegner dort hin zu fahren und wenn ich ehrlich bin, hoffte ich auf ihren Wieder-Abstieg. Dieses passierte allerdings nicht und ich war jetzt in dieser Saison mittlerweile wieder so weit, dass ich die mir noch fehlenden Regionalliga-Aufsteiger alle bereits besucht habe und tatsächlich wieder nur noch Freiberg offen war. Das OFC-Spiel dort in dieser Spielzeit steht im Rahmen-Terminkalender auf April und da ich nichts davon hörte, dass man in Freiberg nun über den Sommer etwas gebaut hätte, machte ich mir lange meine Gedanken. Sollte ich trotzdem abwarten und schauen, ob ich mit den Kickers dort hinfahren darf? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen! Wenn ich aber so lange warten würde, und wir dürfen dann nicht dort spielen, drohte mir genau das selbe Problem wie in der letzten Saison, denn danach hat der SGV nur noch drei Heimspiele, wovon eins schon direkt ausscheiden würde, da ich zu diesem Zeitpunkt bei der Eishockey-Weltmeisterschaft bin. Ich überlegte echt sehr lange, aber da ich irgendwie auch keine besonders gescheiten Alternativen fand, entschied ich mich unter der Woche es jetzt einfach durchzuziehen. Ich hatte keine Lust darauf, dass am Ende erneut nur dieser eine Regionalliga-Ground fehlt.

Mit OFC-Kollege Alex wurde ein Mitfahrer gefunden, welcher dann aber auf meinen zweiten Kick des heutigen Tages, einem Gruppenliga Frankfurt West Spiel, kein Bock hatte und so machten wir Kleinostheim als Treffpunkt aus und fuhren von hier um 11:40 Uhr direkt auf die A3. Bei Würzburg mussten wir dann auf die A81 wechseln, die wir dann kurz vor Stuttgart verließen und keine fünf Minuten später waren wir auch bereits im Spielort angekommen. Um das Stadion zu erreichen, muss man durch ein Wohngebiet, wo wir auch direkt eine freie Parkbucht nutzten und die Karre hier fast eine Dreiviertelstunde vor Anpfiff einparkten. Nach einem kurzen Fußmarsch kamen wir an der Kasse an, wo es galt elf Euro zu entrichten, was wir auch taten. Trotz des bewölkten Himmels war uns das Spiel keine 16 Euro für die Tribüne wert. Ich machte mich umgehend auf meine Fotorunde, wo ich quasi direkt durch die einheimische Mannschaft lief, die gerade aus der Kabine auf dem Rasen zum aufwärmen ging. Kein Ordner weit und breit in Sicht, hier hätte rein theoretisch sonstwas passieren können und wenn ich daran denke was vom Verband teilweise sonst für alberne Sachen verlangt werden, kann ich hier nur mit dem Kopf schütteln. Auch wenn die Ordner, Angestellte usw. alle noch so nett waren, ist dieser Sportplatz schlichtweg nicht Regionalliga-tauglich. Eine große Schale Pommes sollte es noch geben, aber es handelt sich eher um kleine zu cross gebratene Kartoffel-Scheib‘chen. Einzig die von mir erbetene Currywurst-Soße darüber wusste zu gefallen. Danach holte ich Alex und mir noch schnell ein Regionalligen-Komplettierungs-Bier und zeitnah folgte dann auch bereits der Anpfiff des Spiels zwischen dem Tabellenführer und dem Fünfzehnten.

In der ersten Halbzeit war es eine Partie auf ganz schwachem Niveau, so dass ich mir bereits nach einer halben Stunde Gedanken über meine Serie der gesehenen Spiele in Folge ohne ein 0-0 machte. Glücklicherweise wurde ein FSV-Bubi beim Schuss-Versuch gefoult und da dieses im Strafraum passierte, gab es folgerichtig einen Elfmeter für die Gäste, welcher souverän verwandelt wurde. Alex und ich drückten sowieso der Zweitvertretung des Bundesligisten die Daumen, da man trotz schwacher OFC-Punktausbeute bisher immer noch in Richtung Aufstiegsplatz schielt. Auch nach dem Seitenwechsel wurde es nur bedingt besser, aber die Gäste hatten nun die ein oder andere kleine Möglichkeit und trafen nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit zum 0-2. Freiberg konnte durch einen zu lang gewordenen Flankenball, welcher hinten an den Pfosten ging und dann vom Rücken des Torhüters ins eigene Tor befördert wurde noch verkürzen. Die Gastgeber versuchten danach nochmal alles, aber der Ball wollte nicht mehr über die Linie. Während der SGV seine Pole Position räumen musste, verblieb Mainz auf Platz 15, konnte nun aber bereits sieben Punkte Vorsprung gegenüber den drei letzten Tabellenplätze (welche definitiv absteigen werden) bereits auf acht Punkte vergrößert. Wie bereits oben erwähnt, war das Niveau des Spiels extrem schwach. Das Ganze spiegelt sich auch in der Tabelle wieder, denn es gibt kein Team, welches bisher halbwegs stabil spielt und vorne weg rennt. Ich war für mich glücklich endlich alle fünf Regionalligen (87 verschiedene Stadien) komplettiert zu haben, war aber irgendwie dennoch nicht wirklich glücklich darüber, dass ich hier für einen Samstag opfern musste, obwohl das mit dem OFC ganz einfach hätte gehen können. Schwamm drüber, jetzt ist es endlich gekreuzt! Wir gingen zu Spielende bereits in Richtung Ausgang und nachdem der Unparteiische dem Spiel nach 90+6 Minuten ein Ende setzte, liefen wir direkt danach zum geparkten Auto.