Auch an diesem Wochenende wurden die Kickers wieder auf den Freitag gelegt (und holten sich in Walldorf die übliche Niederlage ab). Ärgerte mich trotzdem, dass ich das
nächste OFC-Spiel verpasste, aber das Positive daran war wenigstens, dass der Samstag hoppingtechnisch zur freien Verfügung stand. Bereits vor Wochen wurde geschaut was man denn machen könne
und mit Kilia Kiel war das Ziel letztendlich sehr schnell gefunden, handelt es sich doch um einen mir noch fehlenden Aufsteiger in die Regionalliga Nord. In der Staffel Nord das letzte
Kreuzchen, also würde Regionalliga Nummer 4 (von 5) komplett gemacht werden und insgesamt wären es dann 85 von 86 besuchten Grounds in allen Regionalligen zusammen gerechnet. Bleibt nur noch
das leidige Thema Freiberg übrig und wenn ich daran denke, könnte ich mich direkt wieder aufregen… In Beine wird investiert, ins Stadion nicht. So wie ich hörte, hat man seit letzter Saison
nichts am Stadion geändert, also kann ich davon ausgehen, dass das Spiel in der Rückrunde gegen den OFC erneut im 80 Kilometer entfernten Nöttingen stattfinden wird. Damit nicht wieder der
GAU auftritt wie nach Ende der vergangenen Saison, als Freiberg der letzte noch fehlende Regionalligist war, werde ich wohl demnächst mal zu irgendeinem Kick da anreisen, obwohl man in der
gleichen Liga spielt wie der OFC. Achja, ich muss mit einen Gegner raussuchen wo die Gästefans nicht böse sind, sonst kriegt man es da ja nicht geregelt… So, genug aufgeregt, das Hauptspiel
der Tour stand auf jeden Fall, obwohl es eigentlich mal wieder keinen Sinn machte, spielte Nauheim am Tag drauf 892 Kilometer weiter südlich in Kaufbeuren, ach egal. Um nicht nur für dieses
eine Match gen Norden zu fahren, suchten wir dann noch einen zweiten Kick. Die Alternativen hielten sich in Grenzen und das gefundene Spiel war auf einem eher lieblosen Kunstrasenplatz, aber
immerhin war es ein Landesliga-Spiel. Matthias war sofort dabei und anderthalb Wochen vor dem Spieltag wurde es Tobi und Sven bei unserem gemeinsamen Besuch in Hummetroth schmackhaft gemacht,
so dass unser Auto somit dann komplett voll war, richtig stark!
Der Wecker klingelte heute wie am Tag zuvor um 6:10 Uhr, jedoch mit dem Unterschied, dass ich gestern arbeiten musste und heute ging es mal wieder auf Tour, da fällt das
aufstehen doch gefühlt irgendwie einfacher. Schnell fertig gemacht, saß ich 20 Minuten später in meiner Karre, holte unterwegs ein belegtes Brötchen für die Fahrt und sammelte danach Sven in
Bleichenbach und Matthias in Breitenborn ein, ging es weiter zu gemeinsamen Treffpunkt mit unserem Fahrer Tobi in Lieblos, direkt an der A66. Gegen 7:15 Uhr hatten wir uns getroffen, mussten
aber noch volltanken, damit wir für die Hinfahrt auf jeden Fall abgesichert sind und machten uns danach auf den Weg. Der erste Schreck als wir dann auf’s Handy schauten und bei Tobi plötzlich
14:08 Uhr als Ankunftszeit stand, während ich 13:28 Uhr hatte. Trotzdem ätzend, denn beim Errechnen unter der Woche hatten wir noch über eine Stunde Puffer. Tobi gab direkt Gas und holte
massig Zeit raus, was schon mal sehr gut war. Ich hatte zwischenzeitlich 13 Uhr als Eintreffzeit, während bei Tobi immerhin bereits 13:40 Uhr stand. Im Laufe der Fahrt wurde es vor dem
Elbtunnel und am Dreieck Walsrode immer schlimmer mit dem Stau und wir ließen unsere Mobilphone glühen, es wurden Strecken verglichen und Ideen miteinander abgestimmt. Da Walsrode auf sechs
Kilometer Stau angewachsen war und mittlerweile auch schon die Ausweichroute mit dem großen Schlenker fast über Bremen ebenfalls dicht war, fuhren wir am Kreuz Hannover-Kirchhorst von der
Autobahn und weiter ging es erst einmal via B3 bis Celle und dann nördlich ab. Insgesamt waren es etwa 70 Kilmoetee Landstraße, ehe wir bei Soltau dann wieder auf die A7 auffuhren und uns
immer mehr Hamburg näherten. Hier hatten wir noch die drei Optionen: “In den Stau stellen und durch den Elbtunnel”, “die A1 weiter (wo ja auch Stau war) und dann durch die Hansestadt und
hinter dem Tunnel wieder auf die A7” oder “A1 inklusive Stau, diese danach erstmal ein Stückchen weiter und dann die A21 quasi einfach geradeaus in Richtung Norden“. Am Horster Dreieck war es
dann soweit und wir mussten uns entscheiden, wobei laut Navi die Ankunftszeiten aller drei Strecken sich innerhalb zehn Minuten Unterschied befanden. Tobi entschied sich aus dem Gefühl die A1
weiter zu fahren und danach dann die A21 zu nehmen, obwohl es knapp die langsamste Route war. Die ersten Kilometer waren recht zäh und staugeplagt, so dass wir hier einiges verloren. Danach
war die A1 frei, aber kaum auf die A21 abgebogen, wurde es in einer Baustelle bei Bad Oldeslohe einspurig und die nächste Verzögerung stand an, so dass das Navi wieder auf 13:42 Uhr als
Ankunftszeit sprang. Danach hatten wir mal kurz ein wenig freie Fahrt, bis zur nächsten elendigen langen Baustelle. Tobi holte dennoch die bestmögliche Zeit von der Uhr und wir parkten um
13:35 Uhr unweit vom Stadion entfernt. Keine fünf Minuten in gemütlichem Fußmarsch und wir kamen am Ground an. Für die Abgabe eines Zehners gab es im Austausch für uns ein richtig nettes
Papierticket mit Gegner, Datum und gutem Layout. Schnell rein und logischerweise erstmal unsere Fotorunde gedreht, ehe ich mir noch eine Wurst und mein Regionalliga Nord Komplettierungs-Bier
gönnte.
Es war tabellarisch gesehen alles andere als ein Top-Spiel, im Gegenteil, es handelte sich bereits am 10. Spieltag um Abstiegskampf pur, denn in der 18er Liga traf der 16.
auf den 15. und beide Teams konnten bisher nur jeweils sechs Punkte auf das eigene Konto verbuchen. Die Gäste, die von etwa 15 Fans auf die ca. 250 Kilometer lange Anreise begleitet wurden,
übernahmen direkt von Beginn an das Kommando auf dem falschen Grün und hatten in den ersten 15 bis 20 Minuten teilweise richtig gute Möglichkeiten, um sich auf die Anzeigetafel zu bringen.
Die Gastgeber ihrerseits konnten sich nur langsam aus dieser Umklammerung lösen und kamen mir ihrer ersten Chance komplett blank zum Kopfball, aber köpften dem Torhüter genau in die Arme.
Nach dem Seitenwechsel exakt das gleiche Bild: Die Niedersachsen gaben Gas und vergaben einige dicke Dinger. Gerade als es schien, dass es wieder ausgeglichener werden würde, da traf Havelse
durch einen Flachschuss ins lange Eck doch noch zur Führung. Kilia versuchte in den verbleibenden 22 Minuten noch mal alles, aber die Angriffe waren selten strukturiert und wurden zum Ende
hin noch mehr kopfloser. In der Schlussminute gelang es dem TSV mit dem 0-2 den Deckel endgültig drauf zu machen und so entführte man vollkommen verdient alle drei Punkte aus der
Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins. Für die Gastgeber war es die vierte 0-2 Niederlage in Folge und man dürfte es echt schwer haben die Liga zu halten.
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