Saison 2022/23

Super League 1 (1. Liga Griechenland)

Play-off / 7. Spieltag

Stadio Georgios Karaiskakis
(Piräus / GR)

Sonntag, 30. April 2023 / 20:00 Uhr

Olympiacos CFP -
Volos FC

5:0 (3:0
)

Tore:

1:0 (19.) Andreas-Rixardos Ntoi

2:0 (25.) Pajtim Kasami

3:0 (45.) Pep Biel

4:0 (61.) Cedric Bakambu

5:0 (69.) Youssef El-Arabi

 

Gelbe Karten: - / - .
Schiedsrichter: Konstantinos Perrakis
Zuschauer: xxx

 

Nachdem für gestern die Abstiegsrunde der höchsten griechischen Liga angesetzt war, wurden heute die drei Spiele der Meisterrunde angesetzt. Hier hatte Olympiacos Piräus ein Heimspiel gegen Volos FC und es war tatsächlich Panathinaikos gegen AEK angesetzt, nice. Ich fragte bereits eine Woche vor dem Spiel in einer zumeist hilfreichen Facebook-Gruppe, ob Jemand Infos bzgl. Tickets hatte. Leider konnte mir hier aber Niemand helfen und bei einer Nachfrage beim Verein erhielt ich überraschenderweise zwar eine Antwort, aber diese war nicht wirklich genau. Übersetzt einfach nur so viel wie: “Unter diesem Link gibt es Tickets, pro Person braucht man eine Fancard und kann pro Person bzw. Fancard auch nur ein Ticket kaufen. Der Ticketverkauf startet kurzfristig vor dem Spiel!”. Nunja, immerhin eine Antwort, aber richtig viel weiter war ich auch nicht. Bei dem gesendeten Ticketmaster-Link stand die ganze Zeit “keine Matches verfügbar” und ich schaute immer mal so alle 1-2, manchmal vielleicht auch 3, Stunden rein. Am Donnerstag (also dem Tag vor unserem Abflug) schaute ich nach der Mittagspause mal wieder rein und plötzlich war das Spiel gelistet, aber stand dort mit “sold out”. Ach, Mist! Aber es gab auch tatsächlich auf keinem Kanal von Panathinaikos irgendwo einen Info, dass bzw. wann der Verkauf exakt los ging. Hat mich ehrlicherweise schon ein wenig angekotzt, aber ich konnte es nicht mehr ändern. Ich buchte dann Plan B, also vier Tickets für Olympiacos gegen Volos. Gibt schlechtere “Plan B”, ganz klar, aber ich hätte schon gerne etwas für‘s Derby bekommen. Gerade weil beide Teams vier Spieltage vor Schluss auch punktgleich an der Tabellenspitze rangieren uns hier möglicherweise eine Vorentscheidung in der Meisterschaft fallen könnte.

Der eigentliche Dauer-Meister aus Piräus wird diese Saison ohne Titel bleiben, nachdem man im Pokal-Halbfinale gegen AEK ausgeschieden war und in der Tabelle der Meisterrunde auch nur auf Platz 3 rangiert. Der Frustpegel war sehr hoch und nach dem letzten Spiel stürmte erst der Vereinspräsident den Rasen und schoss mit Fußbälle auf die Unparteiischen, bevor ihm die Fans folgten und sich eine kleine Schlacht mit der Polizei lieferte, die Schlagstöcke, Tränengas und sogar Blengranaten einsetzen musste. Man musste öfters lesen, dass ein Zuschauerausschluss drohen würde. Zwei Tage vor dem Spiel, als wir gerade erst ein paar Stunden in Athen waren, schrieb mir ein Finne in Facebook Messenger, der mein Posting in Facebook gesehen hatte, dass die kommenden beiden Heimspiele von OP ohne Zuschauer stattfinden würden und schickte mir einen Link vom Gate 7-Twitteraccount hinterher. Ich suchte bei beiden Vereinen und fand keine Info dazu, war aber erstmal bedient. Abends im Hotel schaute ich dann noch mal genauer nach und fand auf dem gleichen Twitter-Account eine kleine Korrektur: Es gibt zwar zweifachen Zuschauerausschluss, aber erst ab dem übernächsten Heimspiel. Den Sinn dahinter zu verstehen ist schwer oder unmöglich, aber mir war es egal bzw. natürlich sogar sehr recht, denn somit sollte unserem Besuch dort hoffentlich nichts mehr im Wege stehen.

Am Spieltag machten wir uns dann nach ein wenig Sightseeing am Morgen und über Mittag gegen 14:30 Uhr mit der U-Bahn von Athen rüber nach Piräus. Umso weiter man raus fuhr, umso „unschöner“ wurden die Viertel. Irgendwann war der Punkt erreicht, ab wo man quasi gar kein Haus mehr gesehen hatte, welches nicht mit Graffiti besprayt war. In der Hafenstadt stiegen wir eben am Hafen aus und wollten dort ein wenig herum laufen, aber so wirklich viel gab es nicht zu sehen. Außer ein streunendes Kind von vielleicht ungelogen nur 5-6 Jahren, der nach den Touristen getreten hat, wenn diese ihm kein Geld geben wollten. Im Hintergrund standen die Eltern, die vermutlich eingeschritten wären, wenn Jemand den Bub mal eine gedonnert hätte!? Wir fanden nichts spannendes und wollten dann einfach mal herum schlendern, aber wirklich besonders klasse war das nicht, was wir zu sehen bekamen. Irgendwann hatten wir dann genug vom Nichts-Sehen und setzten uns in ein Restaurant und bekamen mal wieder sehr leckere Mahlzeiten aufgetischt. Mittlerweile waren es keine zwei Stunden mehr bis Spielbeginn, also liefen wir wieder zur U-Bahn und fuhren die eine Station vom Hafen zum Stadion zurück. Beim befummeln der Securities am Eingang bekam ich direkt gesagt „I´m sure you are not dangerous, but I have to do it for the cameras!“. Haha, genauso tatschte er dann auch ab, nämlich nur alibihafte Berührungen und theoretisch hätte man alles mitnehmen können, was man wollte. Wir kauften uns noch ein paar Getränke, setzten uns hin und schauten zu wie sich die Ränge so langsam ein wenig füllten. Auch „Späher“ der einheimischen Fanszene waren direkt unschwer zu erkennen, die sich in den Fanblöcken umschauten, welches Klientel so vertreten war. Wir als Familie waren vermutlich sowieso wieder recht uninteressant.

Für die Gäste aus dem Landesinnere geht es vermutlich um wenig, denn der Zug zu den europäischen Plätzen dürfte bereits abgefahren sein, währenddessen die Gastgeber wenigstens noch die Qualifikation zu Europa League halten wollten, denn PAOK steht nur drei Punkte hinter ihnen und dieser vierte Platz würde dann sogar nur die Qualifikation für die Conference League bedeuten. Zum Einlauf beider Teams gingen im Heimbereich wenigstens etwa 12-15 bengalische Fackeln an, aber alles in allem war der heimische Bereich dennoch sehr spärlich gefüllt, machte aber weitestgehend ganz ordentliche Stimmung. Die Geschichte des Spiels ist recht schnell erzählt, denn die Gäste hatten im Verlauf des Spiels nur ganz wenige Tormöglichkeiten, während in die andere Richtung Angriff um Angriff in Richtung Tor zurollte. Mitte der ersten Halbzeit stellte man mit zwei Toren binnen sechs Minuten auf 2-0 und allerspätestens mit dem dritten Treffer unmittelbar vor dem Pausenpfiff war die Partie dann auch endgültig durch. Gegen Mitte des zweiten Abschnittes fielen noch zwei weitere Treffer und bei diesem Fünferpack beließen sie es dann auch, der Rest war Schaulaufen.

Nach dem Ende der Partie gingen wir ganz gemütlich zur Bahnstation direkt neben dem Stadion, wo dann auch alsbald der erste Zug kam. Im Waggon neben uns stiegen dann auch ein paar Jungscher von Olympiacos ein und sangen und hüpften die ganze Fahrt. In einer Station verabschiedeten sie sich dann beim Aussteigen mit einem lauten Kanonenschlag, der natürlich im unterirdischen Gebäude ziemlich laut hallte. Nur 2-3 Station später stiegen dann die ganzen Panathinaikos-Fans zu, die vom Parallelspiel (es ging übrigens 0-0 aus) nachhause wollten. Sie feierten dieses torlose unentschieden, da sie nun drei Spieltage vor Schluss weiterhin vor AEK Athen an der Tabellenspitze sind, Zwar haben sie das schlechtere Torverhältnis, aber der direkt Vergleich war mit zwei Mal 0-0 in den Play-offs und einem 2-1 und einem 0-1 in der Vorrunde ausgeglichen. Dann zählt als Nächstes die Platzierung der Vorrunde und hier hatte Panathinaikos den Rivalen von AEK am allerletzten Spieltag überholt. Man stelle sich nur vor, wie „lustig“ das geworden wäre, wenn beide Fangruppierungen aufeinander getroffen wären. Allerdings ist mir auch bewusst, dass beide Gruppen natürlich wissen wie weit sie „dürfen“. Wir mussten einmal umsteigen und kamen gegen 23:15 Uhr im Hotel an, wo wir uns nach einer Dusche alsbald auch in die Betten verabschiedeten.