Saison 2022/23
Eerste Nationale Amateurs (3. Liga B)
28. Spieltag
Burgermeester Graaf Leopold Lippens Park
(Knokke-Heist / B)
Sonntag, 12. März 2023 / 15:00 Uhr
Royal Knokke FC -
KVK Ninove
4:1 (1:1)
Tore:
0:1 (8.) Boris Kamneng Djoum
1:1 (11.) Jonathan Mfumu
2:1 (53.) Yoshi Marien
3:1 (60.) Jonathan Mfumu
4:1 (90.+1.) Gabriel Lemoine
Gelbe Karten: x (.) / x (.).
Schiedsrichter: xxx
Zuschauer: ca. 180
Zu Teil 1 des Berichts => KLICK!
Wir hatten nach dem Spiel eine Bushaltestelle als Treffpunkt ausgemacht. Ich musste ein paar Minuten auf Patrick und Asche warten, ehe wir dann gemeinsam zurück zum geparkten Auto laufen konnten. Es war mittlerweile schon 15-20 Minuten später, als ich erwartet bzw. erhofft hatte. Hinzu kam eine weitere Viertelstunde wegen dem Abfahrtsstau. An Morlaix und Saint-Brieuc vorbei, mussten wir dann die national route wechseln und fuhren nun an der im 2. Weltkrieg eine wichtige Rolle einnehmende Hafenstadt Saint-Malo und auch am Mont-Saint-Michel vorbei, welches Patrick und ich ja erst vor zehn Wochen besucht hatten und uns damals nie erträumt hätten, dass wir so schnell wieder in der Gegend der Bretagne/Normandie kommen, die bekanntlich ja nicht ganz um die Ecke von uns liegt. Bei mir setzte mittlerweile die Müdigkeit ein, aber jeder Versuch einen Kaffee zu kaufen scheiterte an den wenigen Rasthöfen auf den Schnellstraßen - und wenn mal etwas da war, dann hatte es geschlossen. Als wir dann endlich wieder zurück auf der Autobahn waren, klappte es auch mir dem Kaffee, auch wenn fast alle Automaten nicht funktionsfähig waren, erbarmte sich wenigstens die letzte Möglichkeit und spuckte mir ein wenig Brühe aus. Somit waren die letzten knapp 50 Kilometer dann auch abgesichert, aber dennoch war ich absolut froh als ich meine Karre und natürlich erst Recht uns Drei nach 1.646 Kilometern in den letzten 22 Stunden um 3:45 Uhr sicher am Hotel abgestellt hatte. Ich hatte mir 3-3:15 Uhr erhofft im Bett zu liegen, aber aus den oben genannten Gründen wurde es dann eben doch später. Der Check-In an der 24h-Rezeption verlief recht zügig und unkompliziert, so dass ich mich mit ein wenig Eile dann doch um ziemlich genau um 4 Uhr in die Waagrechte begeben konnte. Eine Viertelstunde später dürfte ich dann die Augen geschlossen haben.
Um 9:00 Uhr klingelte der Wecker und zuerst verfluchte ich Alles und Jedem, aber in den fünf Minuten, die ich noch ein wenig im warmen Bett rumgammelte, kam dann nach den Gedanken an gestern und die immer noch währende Freude Brest endlich gekreuzt zu haben schon wieder der Tatendrang und die Vorfreude auf den nächsten wartenden Ground von heute. Also raus aus den Federn, unter die Dusche, Tasche zusammen gepackt und das Zimmer verlassen. Die anderen Beiden warteten bereits unten und um 9:32 Uhr waren wir am Auto, also zwei Minuten später als geplant? aber alles noch im Rahmen. Schnell noch das gestern gekaufte Baguette mit Wurst belegt, ging es auf die nächste Teilstrecke der Tour: Dieses Mal standen 470 Kilometer an! Bei Caen ging es los und ruckzuck waren wir in Le Havre, wo wir den einheimischen Zweitligisten auch vor ziemlich genau einem Jahr erst abgehakt hatten. Rouen und Amiens seitlich liegen gelassen, ging etwa ab Boulogne-sur-Mer, Calais und Dunkerque recht nah an der Küste entlang in Richtung Norden. Zwischendurch wurden in Marquise 150 km vor unserem heutigen Spielort nochmal ein paar Liter in den Tank gejagt, um auf jeden Fall problemlos nach Knokke zu kommen, da ja in Belgien der Sprit eh günstiger ist. Das war auch unsere einzige Pause heute morgen, da wir merkten so gut in der Zeit zu sein, reifte in uns der Plan bereits vor dem Spiel in eine Frituur zu gehen. Nach kurzer google-Zeit fanden wir tatsächlich in der Nähe des Stadions eine und nachdem wir noch Ostende und Brügge hinter uns lassen konnten, fuhren wir um 14:10 in Knokke-Heist vor und parkten recht mittig zwischen Frituur und Stadion. Zu Fuß ging es erst ein paar sehr leckere Fritten essen und dabei konnten wir sogar im TV noch ein wenig das Erstliga-Spiel Club Brügge gegen Standard Lüttich verfolgen, aber als wir dann satt waren, ging es zu Fuß ins Stadion, wo wir knapp zehn Minuten vor Anpfiff ankamen. Den Eintritt von 15 Euro fand ich übrigens ziemlich happig, in anderen Stadien in dieser Liga gab es oftmals auch schon Ticket für 6-8 Euro.
Im am weitest entfernten belgischen Drittliga-Ground von uns zuhause, traf heute der Royal Knokke FC auf die Gäste von KVK Ninove, was etwas westlich von Brüssel liegt. Während die Gäste gegen den Abstieg kämpfen und das erste Team „unter dem Strich“ sind, stehen die Gastgeber von der belgischen Nordseeküste im vorderen Verfolgerfeld der Tabelle. Nachdem der Drittplatzierte La Louviere am Freitag das Spitzenspiel verloren hat, würde man heute mit einem Sieg bis auf vier Punkte an die Ränge zur Aufstiegsrelegation zur 2. Liga heran rutschen können. Eine Foto-Runde war heute nicht möglich, da bis auf die Haupttribüne, der VIP-Bereich rechts daneben und die Stadionkneipe links daneben, alles andere abgesperrt war. Nun ja, also waren die Bilder schnell geschossen und wir konzentrierten uns direkt auf den Kick unter uns. Ninove wurde von 8-10 Fans mit zwei Zaunfahnen begleitet, konnte früh in Führung gehen, aber die Freude währte nur kurz. Sie liefen kurz darauf in einen gut ausgespielten Konter und schnell war der Ausgleich erzielt, mit welche es auch in die Kabinen ging. Aus diesen kam der nominelle Favorit bedeutend besser und nahm direkt vom Wiederanpfiff an das Heft in die Hand. Folgerichtig fielen dann auch die Tore und am Ende stand ein klares 4-1 auf der Anzeigetafel, wobei der Sieg am Ende in Ordnung ging, aber sicherlich doch um 1-2 Tor zu hoch ausgefallen ist.
Nach dem Abpfiff machten wir uns schnellen Schrittes in Richtung Auto, denn es war mittlerweile recht windig und vor allen Dingen grau geworden, so dass ich jederzeit damit rechnete, dass es von oben her nass werden wird. Wir packten es aber trocken ins Auto und nachdem wir vollgetankt hatten, konnten wir scheinbar noch rechtzeitig fliehen, denn wir hatten die komplette Heimfahrt über glücklicherweise fast durchgehend trockene Fahrbanen. In Maasmechelen kurz vor der Grenze tankten wir noch mal voll und machten dann kurz hinter Bonn unsere zweite und letzte Pause auf den ersten 470 Kilometern der Heimfahrt. Patrick konnte um 22:05 Uhr in Rüsselsheim aus dem Auto gelassen werden und 35 Minuten später dann auch Asche in Weiskirchen. Ich fuhr das letzte Stück dann absolut gemütlich, denn so langsam wurde mein Kopf „leer“ nach der vielen Fahrerei und ich war happy, als ich dann gegen 23:20 Uhr mein Auto heile zuhause abstellen konnte. Insgesamt waren es dann 2.701 Kilometer in den 42 Stunden zuvor, also eine richtige „Ochsen-Tour“, aber dennoch war ich superfroh endlich Brest abgehakt zu haben. Oben räumte ich noch schnell meine Tasche aus und war gegen Mitternacht komplett k.o. im Bett.