Saison 2022/23
Serie A

18. Spieltag

Stadio Giovanni Zini
(Cremona / ITA)

Samstag, 14. Januar 2023 / 15:00 Uhr

US Cremonese -
AC Monza

2:3 (0:2)

Tore:
0:1 (8.) Patrick Ciurria
0:2 (19.) Gianluca Caprari (Foulelfmeter)

0:3 (55.) Gianluca Caprari

1:3 (67.) Daniel Ciofani

2:3 (83.) Cyriel Dessers

Gelbe Karten: David Okereke (14.), Charles Pickel (70.) / Samuele Birindelli (16.), Gianluca Caprari (22.), Carlos Augusto (70.), Marco D'Alessandro(79.).
Schiedsrichter: Davide Massa
Zuschauer: 11.519 (1.194 Gäste)

Nauheim Freitags in Freiburg, das riecht doch fast danach das Ganze mit einer kleinen Tour zu verbinden, zumal Snicki ebenfalls mit ins Breisgau fahren wollte. In der Schweiz wird aber noch nicht gespielt und in Frankreich waren in der ersten Liga nur Teams angesetzt, die ich schon besucht hatte. Beim Blick über Italien sah ich Mittage um 15 Uhr US Cremonese angesetzt und nahm das schon mal fest ins Visier. Serie B und Serie C wurden dann auch terminiert, aber leider fanden wir kein passendes Spiel, welches wir komplett hätten sehen können. Bei zwei Spielen fehlten nur 15 Minuten, aber sie fehlten halt. Und ein geplantes „zu spät kommen“ oder ein geplantes „zu früh gehen“ bei einem der beiden Spiele kommt mir nicht in die Tüte, dann verzichte ich lieber auf den zweiten Ground. Ich schaute noch rüber zum schweizer Eishockey, aber auch hier zeitlich nichts passendes dabei, aber immerhin gab es zwei Möglichkeiten für Eishockey in Italien. Kurze Rücksprache mit Snicki und da Brixen zeitlich einfacher bzw. mit mehr Puffer war als die zweite Option in Varese, entschieden wir uns aus Cremona dann noch nach Südtirol zu fahren. Die Tour war somit fix und ich buchte für das Fußballspiel im Voraus schon Tickets für uns Beide und suchte uns auch schon ein Hotel aus. In Deutschland wollte ich nicht bleiben, weil wir sonst Samstag morgens recht früh losfahren hätten müssen, in der Schweiz war (logischerweise) nichts halbwegs Günstiges zu finden und so buchte ich uns das gleiche Hotel am Stadtrand von Mailand, welches ich mit Jessica und Christian im August 2022 bei unserer kleinen Tour auch hatte.

Wir trafen uns dann am Freitag um 15 Uhr in Altenstadt und konnten gemütlich nach Freiburg fahren, um zuerst dem Auswärtsspiel unseres EC Bad Nauheim beizuwohnen. Keine gute Leistung und mit einer 3-8 Niederlage die nächste Auswärtsklatsche (4 Niederlagen in der Fremde in Folge mit insgesamt 25 Gegentoren), so dass die Laune entsprechend im Keller war. Aber nutzte ja alles Nichts, wir hatten die Tour geplant und wollten sie auch durchziehen. Direkt nach Spielende machten wir uns also auf den Weg in Richtung Süden. Ich tankte kurz vor der deutsch/schweizer Grenze noch mal voll und fuhr dann gemütlich weiter (5,3 Liter Verbrauch) und obwohl mein Mitfahrer mittlerweile seinen vielen Hopfenkaltschalen Tribut zollen musste, war ich noch recht fit und zog die insgesamt 400 Kilometer dann quasi im Alleingang durch. Kurz vor Mailand versuchten wir an einer Tankstelle noch einen Schlummertrunk für später im Zimmer zu bekommen, aber auch in Italien ist der Verkauf Nachts nichts erlaubt, wie wir gesagt bekamen. Um 2:20 Uhr kamen wir dann am Hotel an und waren keine fünf Minuten später schon in unserem Raum, da ich den Online Check-In bereits unter der Woche vorab erledigt hatte. Trotz des fehlenden Schlummertrunks war Snicki recht schnell wieder eingepennt, während ich noch ein wenig brauchte, um nach dem Fahren und dem schlechten Spiel des ECN ein wenig herunter zu kommen. Ich denke, gegen 4 Uhr fielen mir dann auch endlich die Augen zu.

Wir hatten ausgemacht am Morgen auch langsam zu machen, denn wir hatten nur etwas mehr als eine Stunde bis Cremona zu fahren und das Hotelzimmer mussten wir eigentlich erst bis 12 Uhr verlassen. Allerdings waren wir schon gegen 9 Uhr Beide wieder wach, gammelten noch ein wenig im Bett herum, aber nach 20 Minuten stand ich dann auf und ging in die Dusche. Auf das Frühstück verzichteten wir, denn das war im letzten August nicht wirklich gut und außerdem wollten wir lieber eine Pizza essen. Zwischen Fußball und Eishockey war keine Zeit, nach dem Eishockey wird zu spät, also blieb nur die Möglichkeit es direkt vor dem Fußball machen. Eigentlich wollten wir uns in Mailand etwas suchen, aber da wir bereits um 10:15 Uhr aufbruchbereit waren, entschieden wir uns dafür erst nach Cremona zu fahren und dort dann eine Pizzeria zu suchen. Gesagt, getan, um 11:30 Uhr kamen wir in Cremona an und fuhren direkt zu unserer Pizzeria, die wir unterwegs rausgesucht hatten. Typisch italienisch mal wieder Parkplatz-Chaos und da ich (wie bereits öfters erwähnt) im Ausland eigentlich nicht wie die Einheimischen parke, fuhren wir direkt ans Stadion, wo ein etwas größerer Parkplatz war, welcher kostenfreie Stellplätze bot und es sogar noch einige freie Plätze gab. Wir machten erste Fotos vom Stadion außerhalb und liefen dann zu Fuß in die ausgewählte Pizzeria, wo wir eine leckere Pizza bekamen und uns dabei ein Bierchen auf die noch anstehenden Spiele heute gönnten. Im nahen Supermarkt kauften wir noch Getränke und Knabbereien für die nächtliche Heimfahrt ein und gingen danach zurück zum Auto um unsere Sachen zu verstauen und die ausgedruckten Tickets einzupacken. Knapp eine Stunde vor Anpfiff betraten wir das Stadion und setzten uns erstmal auf unsere gebuchten Plätze. Rund um uns herum wurde es immer voller und wir gingen noch mal nach draußen an den Verpflegungsstand, wo wir sahen, dass im abgesperrten Gästebereich gerade drei Doppeldecker und zwei normale Busse einfuhren. Also gingen wir wieder ins Stadioninnere und schauten mit an wie sich der Gästeblock ganz gut füllte. Da es hier auf dieser Seite der Geraden von der Belegung her entspannter war, blieben wir hier auch einfach sitzen.

Beide Teams waren im letzten Sommer erst aus der Serie B in die höchste Spielklasse Italiens aufgestiegen und während die Gastgeber schnurstracks wieder dem Abstieg entgegen taumeln (Tabellenletzter mit sieben Punkten und bereits acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer), spielen die Gäste eine ganz ordentliche Rolle (zwar „nur“ Fünfzehnter, aber bereits neun Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze). Die sieben Punkte von US kommen aus sieben Remis, in den 17 Spielen konnte man noch nicht ein einziges Mal den Platz siegreich verlassen. Es war wohl so etwas wie die letzte Chance noch mal etwas ran zu kommen, zumal man in drei der nächsten fünf Spiele mit Napoli, Inter und die Roma auf drei Top-Clubs der Serie A trifft. Davon merkte man aber auf dem Rasen wenig, denn vom Anpfiff an übernahm Monza die Initiative und ging zurecht früh in Führung. Auch das 0-2 ließ nicht allzu lange auf sich warten, auch wenn hier ein VAR-Entscheid des Schiedsrichters für den nachträglichen Elfmeter-Pfiff gebraucht wurde. Bereits Mitte der ersten Hälfte gab es aus dem Heimbereich nicht zu überhörbare Pfiffe und Unmutsäußerungen gegenüber dem eigenen Team. Die Gäste hatten alles im Griff und legten nach dem Seitenwechsel das 0-3 nach, welches zur nächsten Feierei im Gästeblock sorgte, welcher über 90 Minuten einen sehr, sehr soliden Eindruck hinterließ, was ich ehrlicherweise vorher nicht erwartet hätte. In der zweiten Halbzeit war es vielleicht ein wenig zu viel Lalala-Gesang, aber da man alles unter Kontrolle hatte, war das schon eher als Siegesfeierei ab zu tun. Nach dem Anschlusstreffer in der 67. Minute, der völlig aus dem Nichts kam, wurde Cremonese etwas engagierter und hatten die ein oder andere bessere Szene. Spätestens nach dem nächsten Treffer in der 83. Minute war es mittlerweile dann ein offenes Spiel und die Gastgeber hätten durchaus sogar noch den Ausgleich erzielen können, aber auch die Gäste hatten Chancen auf die endgültige Entscheidung. Letztendlich traf keines der beiden Teams mehr und es blieb beim knappen 2-3. Mit diesem Auswärtssieg kletterte der Berlusconi-Club aus dem Mailänder Vorort auf Platz 12 und hat mittlerweile ein dutzend Punkte Vorsprung vor den gefährlichen Rängen. Der Gang in die Serie B wird für US Cremonese wohl nicht vermeidbar sein, denn mittlerweile hat man bereits neun Punkte Rückstand auf den rettenden Platz 17.

Nach dem Abpfiff besuchten wir beide noch mal das stille Örtchen und liefen dann zum geparkten Auto, hatten wir ja noch ein zweites Spiel am heutigen Tage...

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